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Unerhört 13 – Klaus Michaelis"Das reicht nicht zum Leben im Alter"

Die Kombination von Hartz-IV und den aktuellen Rentenformeln erzeuge "eine gewaltige Gerechtigkeitslücke", sagt der ehemalige BfA-Direktor Klaus Michaelis. Zu Lasten der Geringverdiener.

Warnt vor massenhafter Armut im Alter: Klaus Michaelis vom Sozialverband Deutschland. Bild: matthias b. krause

"Wer zehn Jahre Hartz-IV-Bezieher ist, erhält für diese Zeit etwa 22€ Rente", rechnet Klaus Michaelis vom Sozialverband Deutschland vor. Als ehemaliger Direktor der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) weiß er, wovon er spricht. "Und da ist jedem klar: Wenn man solche Zeiten in seiner Erwerbsbiografie hat, dass das zum Leben im Alter nicht ausreicht."

Damit nicht genug. Es fehlt Geringverdienern auch der Anreiz, für ihre Rente vorzusorgen. Denn: "Wenn einer sich zum Beispiel 500€ Rente erarbeitet hat, dann heißt das, dass er von der Grundsicherung nur 130€ dazu bekommt", sagt Michaelis.

"Wenn er gar nicht gearbeitet hätte, bekäme er 630€ von der Grundsicherung. Er hätte also genau das gleiche, wie jemand, der nie gearbeitet hat. Und da sehe ich eine gewaltige Gerechtigkeitslücke."

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Die heutigen Rentner verfügen häufig über eine durchgängige Erwerbsbiografie, das werde in Zukunft anders sein. Mehr als die Hälfte der Selbständigen etwa seien "Soloselbständige", diese Leute seien nicht versicherungspflichtig: "Die leben oft von der Hand in den Mund."

Und so müssten sie mit Problemen im Alter rechnen: "Eine Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat kürzlich ergeben: Fünfzig Prozent gehen davon aus, dass ihre Rente im Alter nicht ausreichen wird – und dass diese schon leicht verzweifelt sind."

Michaelis sieht bei der Rente einen Reformbedarf und wünscht sich daher, "dass der Sozialabbau der letzten Jahre, wie wir ihn dramatisch haben erleben müssen, sein Ende hat".

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