Umweltpreis für Rainer Griesshammer: Der Öko-Knigge

Der Geschäftsführer des Freiburger Öko-Instituts Rainer Grießhammer bekommt den höchsten deutschen Umweltpreis. Der Autor mehrerer Bücher lebt, was er vertritt.

Wissenschaftler mit salopper Schreibe: der Chemiker Rainer Griesshammer. Bild: dpa

FREIBURG taz | Er ist ein Urgestein der deutschen Umweltforschung und einer der Väter der Ökobilanzen: Rainer Grießhammer, Mitgeschäftsführer des Öko-Instituts Freiburg, bekam am Sonntag in Bremen den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) überreicht.

Der 57-Jährige habe "mit seiner integrierenden Persönlichkeit erfolgreich die Lösung umweltpolitischer Probleme vorangebracht", heißt es in der Würdigung. Sein Einsatz für eine nachhaltige Produktions- und Konsumwelt habe dazu beigetragen, dass sich "das Leitbild der Nachhaltigkeit im Alltag der Menschen verankert" hat. So ist sein Name eng verknüpft mit der Einführung von Ökobilanzen: Grießhammer arbeitete an Methoden mit, die es Konsumenten erleichtern zu bewerten, wie umweltverträglich Produkte sind.

Der promovierte Chemiker begann seine Berufslaufbahn 1982 als Wissenschaftlicher Assistent für Umweltfragen im Deutschen Bundestag, ehe er 1984 am Freiburger Öko-Institut Leiter des Fachbereichs Chemie wurde. Ein früher publizistischer Erfolg war sein "Öko-Knigge", der 250.000-mal verkauft wurde. Es war die Zeit, als Mülltrennung und Waldsterben die großen politischen Themen waren. Auch die Werke "Ätzend - Ein Chemiebuch" aus dem Jahr 2000 und der "Klima-Knigge" von 2007 leben von einer saloppen Schreibe, wie sie unter Wissenschaftlern eher selten ist. Vor allem seinem "Klima-Knigge" merkt man an, dass der passionierte Radfahrer auch selber lebt, was er vertritt. Das würdigte nun auch die DBU: "Grießhammer lebt das Prinzip der Nachhaltigkeit an jedem einzelnen Tag."

Der Preis der DBU ist der höchstdotierte Umweltpreis Europas, er wird seit 1993 vergeben. Grießhammer erhält 245.000 Euro, die vor allem in Projekte des Öko-Instituts und in die Stiftung Zukunftserbe fließen sollen. Das Geld stammt aus den Erlösen des Stiftungskapitals von fast 1,3 Milliarden Euro, das die Bundesregierung aus dem Erlös des Verkaufs der bundeseigenen Salzgitter AG bereitstellte.

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