: Umweltaktivist gestorben
PORTO ALEGRE epd ■ Der brasilianische Umweltschützer und Träger des alternativen Nobelpreises, José Lutzenberger, ist tot. Er starb vorgestern in seiner Heimatstadt Porto Alegre an Herzversagen. Der 75-Jährige galt als einer der Pioniere des Umweltschutzes in Lateinamerika. Dreizehn Jahre lang war der deutschstämmige Agronom leitender Angestellter des Chemiekonzerns BASF, den er 1970 wegen seiner Kritik an der hoch technisierten Landwirtschaft verließ. 1971 gründete er Brasiliens erste Umweltorganisation. Von 1990 bis 1992 war er Leiter des brasilianischen Sondersekretariats für Umweltfragen. Dort geriet er zwischen alle Stühle: Für die Umweltbewegung war er das Feigenblatt einer konservativen Regierung. Als Laie konnte er sich im politischen Machtspiel nicht durchsetzen. Nachdem er internationale Geldgeber davor gewarnt hatte, Umweltprojekte der Regierung zu finanzieren, wurde er entlassen – zwei Monate vor dem Umweltgipfel von Rio 1992, den er mit vorbereitet hatte.
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