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Umwelt-„Papiertiger“

■ Tut Töpfer genug gegen FCKW?

Bonn (AP/taz) – Deutschland wird ab Ende 1993 weitgehend frei sein von den die Ozonschicht schädigenden Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Das jedenfalls steht in dem vom Kabinett verabschiedeten zweiten Regierungsbericht über Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht. Wie Umweltminister Klaus Töpfer dazu mitteilte, ist davon auszugehen, daß der FCKW-Verbrauch in Deutschland, der 1986 noch bei 60.000 Tonnen gelegen hat, Ende nächsten Jahres auf deutlich unter 5.000 Tonnen gesunken sein wird.

Bei den verbleibenden Mengen von weniger als 5.000 Tonnen handelt es sich laut Töpfer um vorerst noch unumgängliche Anwendungen. Dazu gehören Nachfüllungen für bestehende Kälteanlagen, Klimaanlagen importierter Autos sowie medizinische Anwendungen wie Asthma-Sprays.

Töpfer versprach, sich auf der am Montag in Kopenhagen beginnenden Konferenz zum Schutz der Ozonschicht dafür einzusetzen, daß kürzere Ausstiegsfristen auch international erreicht werden. Der umweltpolitische SPD-Fraktionssprecher Michael Müller nannte Töpfer einen „Papiertiger erster Güte“. Er habe zwar erste Erfolge erreicht, aber bei weitem nicht das getan, was notwendig und möglich gewesen wäre. Müller wiederholte die SPD-Forderung nach einem gesetzlichen Sofortverbot für FCKW und Halone.

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