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Umstrittener Limburger BischofVatikan schickt Vertreter

Limburgs Bischof Tebartz-van Elst steht wegen angeblicher Verschwendung in der Kritik. Nun kommt ein Kardinal aus Rom – zum „brüderlichen Gespräch“, wie es heißt.

Bekommt Besuch: Franz-Peter Tebartz-van Elst. Bild: dpa

LIMBURG dpa | Der Vatikan greift nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) in den Konflikt um die Amtsführung des Limburger Bischofs ein. Am Montag werde Kardinal Giovanni Lajolo in Deutschland erwartet, um sich ein Bild von dem Streit um den Limburger Oberhirten Franz-Peter Tebartz-van Elst zu machen.

Der Vatikan-Diplomat werde als „Apostolischer Visitator“ mit Bischöfen und Mitgliedern der Bistumsleitung sprechen. Der Limburger Bistumssprecher Stephan Schnelle bestätigte am Samstag, dass Lajolo erwartet werde.

„Das dient aber der Rückenstärkung für den Bischof“, sagte Schnelle der Nachrichtenagentur dpa. „Er plant nicht eine Untersuchung oder Absetzung, sondern der Besuch dient dem brüderlichen Gespräch.“ Hintergrund sei auch, dass Tebartz-van Elst kürzlich in den Vatikan gereist war.

Der Limburger Bischof wird seit längerem wegen seines Führungsstils und angeblicher Verschwendung kritisiert. Dabei geht es unter anderem um die stark gestiegenen Kosten für seinen neuen Bischofssitz. Erst am Freitag war Tebartz-van Elst ein Protestbrief mit rund 4400 Unterschriften von Kirchenmitarbeitern, Priestern und Gläubigen überreicht worden.

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6 Kommentare

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  • S
    Sabine

    Ich finde, der Limburger Fürstbischof sollte sich einen neuen Leitspruch für sein Wappen zulegen: "Dem Rauben ein Gesicht geben". [in Anlehnung an das Motto eines Kirchentages: Dem Glauben ein Gesicht geben] ...

  • K
    Katholisch

    Haha, das Foto ist klasse. Fehlt nur noch die Sprechblase: "Alles MEINS!!!"

  • I
    irmi

    Die Bischöfe wie Päpste leben bestens von Steuergeldern und das in Massen allein in Rom. Statt zu teilen predigen sie nur davon.

    Titel: der Reichtum der Kirche ist Blutgeld zu finden unter http://www.freie-christen.com/reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.html

    Die Milliarden des Vatikans unter

    http://www.cai.org/de/bibelstudien/die-milliarden-des-vatikans

     

    Darum sollte der "Bankier Gottes" zum Schweigen gebracht werden.

     

    Rätselhafte Todesfälle verdunkeln das Geheimnis

    um das Sterben von Papst Johannes Paul I. unter http://www.cai.org/de/bibelstudien/darum-sollte-der-bankier-gottes-zum-schweigen-gebracht-werden

  • A
    ausgetreten

    Diesen scheinheiligen Bruder aus der Kirche und nicht nur dem Vatikan entlassen. Den braucht kein Mensch.

  • K
    Katholisch

    Der Herr Tebartz van Elst ist mir aus seiner Zeit in Münster her bekannt. Schon damals hatte er ein Auftreten wie ein Fürstbischof, ein absolutitischer Herrscher, dessen Mimik und Gestik nur als marionettenhaft bezeichnet werden kann. Als Bischof ist er das schlechteste Beispiel, das schlechteste Symbol für die katholische Kirche: Unnahbar, luxusliebend, ohne Empathie, ohne Charisma, absolutistisch, unsympathisch ... Man stelle sich vor, dieser Mann fliegt in der ersten Klasse nach Indien, um Slumbewohner zu besuchen und begründet seinen Ersteklasseflug damit, es sei im Sinne der Slumbewohner, wenn er ausgeruht an Ort und Stelle erscheine, weil die Inder ja soooo lange auf seinen Besuch gewartet hätten. Er sei ihnen das einfach schuldig gewesen.

    Der Mann gehört abgesetzt, wenn es denn ginge. Als Einsiedler sollte erleben; niemand würde ihn vermissen. Oder er sollte eine Umschulung als Bauarbeiter machen, dann würde er sein Ambiente selbst finanzieren müssen und die weißen gepflegten Händchen würden spüren, dass auch hier Muskelwachstum möglich ist.

    Bischof TvE - nein danke!

  • KK
    Klaus Kick

    Der neue Limburger Bischof liebt Luxus, im Gegesatz zu seinem bescheidenen Vorgänger. Der neue Papst hat klare Worte in Bezug auf Luxus-Ausstattung und Luxus-Autos von Bischöfen ausgesprochen. Möglicherweise hat der Bischof von Limburg nicht gesehen noch gehört, was der Papst seinen bischöflichen Mitbrüdern in Brasilien ins Stammbuch schrieb. Vielleicht schickt der Papst nun einen päpstlichen Visitator nach Limburg, der dem dortigen Luxusbischof zu erklären hat, dass mit den energischen Papstworten nicht nur brasilianische Bischöfe gemeint waren.