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Umfrage vom Forsa-InstitutAfD in Ostdeutschland bei 16 Prozent

Bundesweit sieht die Umfrage die Rechtspopulisten bei 8 Prozent. Eine Ursache dafür seien die zahlreichen Talkshow-Auftritte der AfD-SpitzenpolitikerInnen.

Hat gerade Rückenwind: die Alternative für Deutschland Foto: reuters

Berlin rtr/afp | Die rechtspopulistische AfD legt angesichts anhaltend hoher Flüchtlingszahlen in der Wählergunst offenbar kräftig zu. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Befragung des Forsa-Instituts im Auftrag des Magazins Stern und des Senders RTL gewann die Partei gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte hinzu und kommt nun auf 8 Prozent bundesweit. „Von denen, die jetzt an die Urnen gehen würden, bekäme die AfD in Ostdeutschland 16 Prozent und in Bayern 10 Prozent“, ergänzte der Chef des Forsa-Instituts, Manfred Güllner. Die Umfrage seines Instituts deckt die Woche bis zum 4. Dezember ab.

Die Unionsparteien verloren laut Forsa einen Prozentpunkt und erreichten 38 Prozent. Die SPD verharrte bei 24 Prozent. Ebenfalls ein Minus von einem Prozentpunkt verzeichnete die FDP. Sie würde damit bei 4 Prozent landen und damit nicht in den Bundestag einziehen. Die Grünen blieben bei 10 Prozent stabil und auch der Wert der Linken veränderte sich mit 9 Prozent nicht gegenüber der Vorwoche.

Das hohe Stimmergebnis der AfD führte Forsa-Chef Güllner nicht nur auf zahlreiche Talkshow-Auftritte von prominenten Parteimitgliedern in jüngster Zeit zurück, sondern auch auf eine sinkende Zahl von Wahlwilligen.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat vor Stimmungsmache gegen Muslime gewarnt. Der Wahlerfolg des rechtspopulistischen und islamfeindlichen Front National in Frankreich sowie die Forderung von US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump, Muslimen die Einreise in die USA zu verbieten, seien „verheerende Signale“, sagte der Vizekanzler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören. „Rechtsextreme sind nicht nur in Frankreich auf dem Vormarsch. Auch die AfD ist eine rechtsradikale Partei“, sagte Gabriel.

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4 Kommentare

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  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Jauch ist ja schon Vergangenheit, doch die Lust vieler TV-User auf Krawallshows bleibt.

     

    Ob sich jetzt was ändert? Bin gespannt.

  • Also, wenn die AFD und Adolf?ups Höcke, Eva Brau... ehhmmm Frauke Petry hier Macht bekommen, wird es "langsam" wohl mal Zeit sich von dem Gedanken zu verabschieden, dass Fehler sich nie wiederholen....

     

    Wenn man sich das Bild von den Ländern rundherum mal so ansieht... beängstigend. Dänemark: rechts; Polen: rechts; Frankreich: ojeoje... Auch in den restlichen Ländern, überall Rechtsrucke...

    • @Neinjetztnicht:

      das war in den dreissigern nicht anders, nur dass in deutschland und italien diese welle der unvernunft nicht ganz so gewaltig ausgebrochen ist, und vor allem nicht so anhaltend. naja, haben die amis und russen halt bald wieder befreiungseinsätze hier...

  • Das wundert mich nicht. Aber im Osten muss die AFD auch die soziale Karte spielen, was sie ja auch bei den Landtagswahlen tat. Wirtschaftspolitisch wildert man bei der Linken. Viele Ostdeutsche können sich für die Kombination national und sozial erwärmen. So ähnlich, wie in der DDR. Sozial gerecht und ohne Kontakte zu einer bedrohlichen Außenwelt. Die Linke wird da vermutlich viel an die AFD verlieren.

    Im Westen geht der soziale Kuschelkurs aber nicht, weil da die AFD-Wähler eher marktliberal und antisozialistisch ticken (ehemalige rechte CDU-und FDPler)

    Die AFD muss da eine Doppelstrategie fahren.

    Trotzdem schneiden sich Bewegungen wie Pegida sich ins eigene Fleisch, wenn durch den Rassismus auch ausländische Wissenschaftler weggejagt werden. Wie will denn die TU Dresden konkurrenzfähig bleiben? Insgesamt aber eine bedrohliche Entwicklung