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Ugandische Rebellenarmee LRAGeneral Caesar kommt aus dem Busch

Caesar Achellam, wichtiger Feldkommandant der ugandischen Rebellenarmee LRA, ist gefasst. Fast dreißig Jahre lang hat er gekämpft.

Caesar Achellam war seit 1984 in diversen Buschkriegen in Uganda aktiv. Bild: reuters

BERLIN taz | Einer der wichtigsten Kommandeure der marodierenden ugandischen Rebellengruppe LRA (Widerstandsarmee des Herrn) ist Ugandas Armee ins Netz gegangen – über tausend Kilometer von Uganda entfernt. LRA-Generalmajor Caesar Achellam, 49 Jahre alt, wurde am Samstag in der Zentralafrikanischen Republik zusammen mit Frau und Kind festgenommen, meldete Ugandas Armee am Sonntag. Er sei am Fluss Mbou im äußersten Südosten des Landes an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo in einen Hinterhalt geraten, hieß es in ugandischen Medien unter Berufung auf das Militär.

Der angeblich 49-Jährige wurde eingeflogenen Journalisten vorgeführt und dann nach Nzara in Südsudan gebracht, das Hauptquartier der regionalen Eingreiftruppe zur Jagd auf die LRA. Achellam war seit 1984 in diversen Buschkriegen in Uganda aktiv. Die nordugandische LRA unter dem mystischen Führer Joseph Kony bekämpft die Regierung des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni unter wechselnden Namen seit dessen Machtergreifung 1986.

Zeitweise machte sie halb Uganda unsicher, trieb mehrere Millionen Menschen in die Flucht und entführte Zehntausende Kinder. Ab 2006 zog sie sich erst nach Südsudan und dann in den Kongo zurück, von wo aus sie sich in angrenzende Gebiete der Zentralafrikanischen Republik ausdehnte und in zahlreiche versprengte Gruppen aufteilte.

Nur noch wenige hundert Kämpfer

Die Gesamtstärke der LRA wird heute auf nur noch wenige hundert Kämpfer geschätzt. Caesar Achellam war Chef des LRA-Militärgeheimdienstes, bis er im Jahr 2002 bei Kämpfen im Südsudan am Bein verwundet wurde. Der ugandische LRA-Experte Angelo Izama berichtete 2008, Achellam habe sich vom Rest der LRA abgespalten, nachdem Kony im Vorjahr seinen Stellvertreter Vincent Otti umgebracht hatte. Er führe seitdem faktisch eine eigene bewaffnete Gruppe an, außerhalb der Kontrolle Konys und mit Kontakten zur ugandischen Regierung.

Anderen Quellen zufolge übernahm Achellam Ottis Position als Nummer zwei der LRA. Nach Angaben einer Weltbankstudie vom vergangenen Jahr – die Weltbank finanziert Demobilisierungsprogramme für Milizen in Zentralafrika – war Achellam zuletzt Kommandeur einer der zwei LRA-Kampfverbände in der Zentralafrikanischen Republik.

Ob Achellam jetzt wirklich in einen Hinterhalt geriet oder ob er eher endgültig übergelaufen ist, bleibt also offen. Nach seiner Festnahme jedenfalls behauptete der LRA-Kommandant, er sei jetzt „frei“.

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