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Übers Messen in Essen Eltern erzwingen Ermittlung

■ 102 Spielplätze durch die Stadtverwaltung gesperrt / Toxischer Deponieboden benutzt

Essen (taz) - Die Staatsanwaltschaft in Essen bestätigte gestern, daß seit dem Bekanntwerden „verunreinigter“ Böden auf städtischen Spielplätzen ermittelt wird.

Die Ermittlungen richteten sich derzeit nicht gegen die Stadtverwaltung, betonte ein Sprecher gestern. Am Donnerstag hatte die Stadt auf massiven Druck von Eltern 102 Spielplätze gesperrt, die mit belastetem Boden, in erster Linie mit U-Bahn-Aushub aus der Bauschuttdeponie Hangetal in Essen-Stoppenberg, umgestaltet worden waren.

Essener Beamte waren gestern durch ständige Anrufe von BürgerInnen und Presse total genervt oder gleich auf Tauchstation. Der Leiter des Grünflächenamts Schröder erklärte auf die Frage, wieso der Deponieboden nicht vor seiner Verwendung auf den Kinderspielpätzen getestet worden sei, daß „aufgrund bisheriger Einschätzungen Bodenuntersuchungen nicht nötig“ gewesen seien. Das U-Bahn -Bauamt habe den Boden für „verwendungsfähig“ erklärt, entsprechende Messungen „auf alles Toxische“ seien dieser Einschätzung vorausgegangen.

Das U-Bahn-Bauamt seinerseits, das für die Deponie Hangetal zuständig ist, erklärte, in der Tat gemessen zu haben. Auskünfte darüber, was man denn gemessen habe, wann und wie die Anlieferung auf der Deponie kontrolliert worden sei, gab es allerdings nicht.

Die Stadtverwaltung in Essen rechnet für Oktober mit ersten Ergebnissen der Untersuchungen.

bm

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