Übers Drahtseil auf die Zugspitze: Artist bricht Weltrekordversuch ab
Der Hochseilartist Freddy Nock wollte über ein Drahtseil zum Gipfel der Zugspitze balancieren, kam aber nur 225 Meter weit – das Wetter war zu schlecht. Einen zweiten Anlauf gibt es voraussichtlich am Sonntag.
GARMISCH-PARTENKIRCHEN ap | Wegen des Wetters ist ein Weltrekordversuch eines Hochseilartisten auf der Zugspitze im ersten Anlauf gescheitert. Der Artist Freddy Nock brach am Samstag nach 225 Metern seinen Versuch ab, auf einem 995 Meter langen Drahtseil auf Deutschlands höchsten Berg zu balancieren, weil das Seil zu rutschig war. Am (morgigen) Sonntag will er allerdings einen zweiten Versuch starten. Der Balanceakt findet ungesichert und mit einer Balancierstange als einzigem Hilfsmittel statt.
Der 44-Jährige war am Samstag auf einem der Drahtseile der Gletscherbahn zu seinem Weltrekordversuch gestartet und dabei zeitweise von dem dichten Nebel verschluckt worden, der am Nachmittag auf der Zugspitze herrschte. Nach 225 Metern brach er sein Vorhaben ab, weil das Seil zu rutschig war. Nock wurde in die Kabine der Gletscherbahn geholt und auf den Berg gefahren.
Für seinen Weltrekordversuch muss der Hochseilartist insgesamt 348 Höhenmeter zurücklegen, bevor er die 2.943 Meter hoch gelegene Bergstation der Gletscherbahn erreicht. Dabei befindet er sich zeitweise 130 Meter hoch über dem Boden, an ihrer steilsten Stelle hat die Strecke eine Neigung von 56 Prozent.
Sollte der Weltrekord gelingen, ist Nock der erste Artist weltweit, dem ein Seillauf auf einer Höhe von mehr als 2.500 Meter und auf einer Länge von 995 Meter gelang. Nock entstammt einer Artistenfamilie und hat Angaben auf seiner Homepage zufolge bereits mehrere Weltrekorde im Balancieren auf Bergbahnseilen aufgestellt.
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