Überblick Wetter, Klima und Energie: Heiß, heißer – diese Dekade
Gemessen wurde das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Messungen. Ein Überblick über die Werte, gewürzt mit Informationen zum Energieverbrauch und zum deutschen Kioto-Ziel.
BERLIN taz | Das vergangene Jahrzehnt in Deutschland war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) ermittelte, lag die Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 2000 bis Ende 2009 in Deutschland bei 9,4 Grad Celsius – die wärmste Dekade seit 130 Jahren.
In das vergangene Jahrzehnt fallen auch die wärmsten Jahre seit Beginn der flächendeckenden Messungen, die Jahre 2000 und 2007. Selbst das kühlste Jahr 2004 lag mit einer Durchschnittstemperatur von 9,0 Grad deutlich über dem langjährigen klimatologischen Mittel für Deutschland von 8,2 Grad Celsius.
Das vergangene Jahrzehnt brachte auch neue Rekorde bei allen Jahreszeiten. So überbot der Hitzesommer 2003 mit einer Durchschnittstemperatur von 19,7 Grad den bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahr 1947 um 1,2 Grad.
Dieser Jahrhundertsommer sorgte zugleich für neue absolute Rekordtemperaturen in Deutschland: 40,2 Grad wurden am 9. sowie 13. August in Freiburg und Karlsruhe gemessen. Der bisher wärmste Herbst seit Beginn der Messungen fällt mit 12 Grad in das Jahr 2006. Für den Winter 2006/2007 wurde eine Durchschnittstemperatur von 4,4 Grad ermittelt – kein Winter war je so warm.
Der Energieverbrauch sank in Deutschland wegen der konjunkturellen Krise in diesem Jahr um 6,5 Prozent im Vergleich zu 2008, der Rückgang ist damit doppelt so hoch wie zuletzt in der BRD zu Beginn der 1970er-Jahre. Wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen in Köln mitteilte, lag der Verbrauch bei 453,1 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE). Damit ist auch der Kohlendioxidausstoß rapide gesunken: Er liegt jetzt um 27 Prozent unter dem Niveau von 1990. Das deutsche Kioto-Ziel heißt minus 21 Prozent im Jahre 2013.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Umfrage zu Sicherheitsgefühl
Das Problem mit den Gefühlen
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
„Freiheit“ von Angela Merkel
Die Macht hatte ihren Preis
Deutschland braucht Zuwanderung
Bitte kommt alle!
Gewalt an Frauen
Ein Femizid ist ein Femizid und bleibt ein Femizid