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Überall Tarifabschlüsse

■ Versicherungsangestellte und Backwahn-Beschäftigte zufriedengestellt

Wird wieder nichts mit „kämpferischen Arbeitskämpfen“. Man einigt sich: Die rund 80 000 Versicherungsangestellten in Hamburg (und auch die in der restlichen Republik) erhalten rückwirkend zum 1. Februar knapp vier Prozent mehr Gehalt. Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten werden die Einkommen vom Mai an um 3,8 Prozent erhöht, für Februar bis April bekommen die Arbeitnehmer jeweils 200 Mark zusätzlich augezahlt. Auf dieses Ergebnis einigten sich die Arbeitgeber und Gewerkschaften nach vierzehnstündigen Verhandlungen in der dritten Tarifrunde in den frühen Morgenstunden im Bürgerhaus Wilhelmsburg.

Auch die 7 000 Beschäftigten in der norddeutschen Backwarenindustrie bekamen gestern einen neuen Tarif verpaßt. Sie erhalten vom 1. April an 3,29 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Darauf einigten sich die Verhandlungspartner bereits am Dienstagabend in Hanstedt bei Harburg. Die Laufzeit der neuen Vereinbarungg beträgt nach Angaben der Gewerkschaft zwölf Monate. Mit dem Abschluß sei es gelungen, trotz wirtschaftlich nicht einfacher Lage Anschluß an die allgemeine Tarifentwicklung zu halten, heißt es in einer Erklärung der Gewerkschaft „Nahrung Genuß Gaststätten“ (NGG). Die Gewerkschaft hatte ursprünglich eine Anhebung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent gefordert.

Die Interessenvertreter der Versicherungsangestellten zeigten sich ähnlich zufrieden, wie der Verhandlungsführer der Deutschen-Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Gerhard Renner, zum Ausdruck brachte. Der Abschluß, der zum 30. April 1996 ausläuft, sei ein „gutes Stück Verteilungsgerechtigkeit“. Und auch die Arbeitgeber zeigten sich zufrieden: Schließlich darf ab 1996 wieder 42 Stunden in der Woche gearbeitet werden. Freiwillig – versteht sich. taz

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