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UdSSR-Juden siedeln über

■ 600 reisten in DDR ein / Ausländerbeauftragte kritisiert BRD

Berlin (adn) - Bisher sind 600 sowjetische Juden in die DDR übergesiedelt. Meherer hundert weitere habe in den Konsulaten der DDR in der UdSSR wegegen eines Daueraufenthaltes nachgefragt oder bereits entsprechende Anträge abgegeben. Wie die Ausländerbeauftragte bei der Regierung, Staatssekretärin Almuth Berger, gestern vor der Presse mitteilte, werde jetzt in Berlin ein spezielles Büro eingerichtet, das sich mit der Koordinierung aller mit der Einwanderung sowjetischer JüdInnen zusammenhängenden Frage befassen wird.

Grundlage all der Maßnahmen ist ein vom Ministerrat erlassenener Beschluß, der die Gewährung eines ständigen Wohnsitzes für sowjetische Juden in der DDR regelt. Nach Berger ist mit der Aufnahme der jüdischen Sowjets eine große Chance gegeben, einen kleinen Teil einer großen historischen Schuld abzutragen. Berger bedauerte, daß in der BRD bislang keine ähnliche Regelung existiert.

In der jüngsten Zeit sei objetiv eine Zunahme der Ausländerfeinlichkeit zu verzeichnen. Berger macht dafür unter anderem die schwierige wirtschaftliche Situation und die damit verbundene Existenzangst ver antwortlich. Hinzu komme das Erstarken rechtsradikaler Gruppierungen, die von gleichgesinnten westlichen Gruppen Unterstützung erhielten.

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