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US–Wissenschaftler testen den Weltuntergang

■ Was passiert nach einem atomarem Weltkrieg? / „Nuklearer Winter“ oder „nuklearer Herbst“? / Buschfeuer soll das Ausmaß des Infernos aufzeigen

San Dimas/Kalifornien (ap) - Mit einem riesigen, künstlich angelegten Buschbrand haben US–Behörden am Freitag in Kalifornien erstmals versucht, die Theorie vom „nuklearen Winter“ zu testen. Eine dickflüssige Substanz, verwandt mit dem in Brandbomben verwendeten Napalm, tropfte aus einem Hubschrauber brennend auf dürres Buschgelände in den San–Gabriel– Bergen östlich von Los Angeles. Speziell ausgerüstete Flugzeuge flogen durch den 3.000 Meter hohen Rauchpilz, um Proben der aufsteigenden Gase und Partikel zu sammeln und deren Dichte zu messen. Mit dem seit Wochen verschobenen, am Freitag endlich verwirklichten Experiment wollten Wissenschaftler im Kleinen das flammende Inferno testen, das bei einem weltweiten Atomkrieg vermutlich einsetzen würde. Die Theorie vom „nuklearen Winter“ wurde der These entgegengesetzt, daß ein Atomkrieg zu überleben sei. Nach der 1983 von dem Astronomen Sagan und dem US–Wissenschaftler Turco entwickelten Theorie würde dichter Rauch aus den durch die Kernwaffenexplosionen in Brand gesetzte Städten und Wäldern monatelang die Erde verdunkeln und das wärmende Sonnenlicht fernhalten. Der Erdball würde sich mit Eis überziehen, das übrige Leben wegen Kälte und Hunger sterben. Andere Wissenschaftler halten das Inferno für weniger schlimm und erwarten nur einen „nukle aren Herbst“ mit weniger drastischen Auswirkungen und einer nicht so langen Gefrierperiode. Ihnen erscheint es als weniger wahrscheinlich, daß die Menschen aussterben würden, wenngleich auch sie damit rechnen, daß wegen der im Krieg vernichteten Ernten unzählige Millionen verhungern würden.

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