: USA zweifeln an Aufrüstung
■ „Welt bleibt ein gefährlicher Platz“
Washington (adn/dpa) - In den USA verschärft sich die Debatte um die Abrüstung. Am Sonntag berichtete die 'New York Times‘ über einen angeblichen Regierungsplan, den Verteidigungshaushalt 1991 um 11 Milliarden Dollar statt der bisher geplanten 3,5 Milliarden zu kürzen. Eine solche Kürzung würde besonders SDI und den Stealth-Bomber betreffen und zur Streichung eines der mobilen Fernraketensysteme MX und Midgetman führen.
Der Bericht wurde am selben Tag von US-Finanzminister Brady dementiert. Der Haushaltsplan für 1991 sieht Verteidigungsausgaben von 291 Milliarden Dollar vor. Demokratische Kongreßabgeordnete haben Kürzungen von bis zu 20 Milliarden Dollar verlangt, und selbst Experten im Pentagon halten so etwas durchaus für möglich.
Verteidigungsminister Cheney erklärte jetzt jedoch mehrmals, dies käme nicht in Frage. Selbst wenn die Sowjetunion erfolgreich demokratische Reformen durchführe, „bleibt die Welt weiterhin ein gefährlicher Platz“, meinte er letzte Woche. Die USA würden künftig mehr globale Verantwortung zu tragen haben. Er setzte sich für ein Festhalten am Star-Wars-Projekt „SDI“ ein, da den USA aus der Dritten Welt angeblich neue Bedrohungen erwüchsen und ein sowjetischer nuklearer Erstschlag immer noch drohe. Cheney erklärte, er und Präsident Bush seien dafür, SDI „so schnell wie möglich voranzutreiben. Es gehe nicht um das Ob, sondern um das Wie der Stationierung.
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