: USA zu Besuch im Süden
■ Kampf gegen Drogen und Migration: Clinton stellt Forderungen an Mexiko
Mexiko-Stadt (AFP) – US-Präsident Bill Clinton hat am Montag abend in Mexiko seine erste offizielle Lateinamerika-Reise begonnen. Unmittelbar vor seinem Eintreffen vereinbarten US-Außenministerin Madeleine Albright und ihr mexikanischer Kollege José Angel Gurria eine engere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Geldwäsche. Washington will dafür sechs Millionen Dollar (rund 10,3 Millionen Mark) Soforthilfe bereitstellen. Clinton wollte noch am Dienstag den mexikanischen Präsidenten Ernesto Zedillo treffen, um insbesondere über die spannungsgeladenen Themen Drogenhandel und Einwanderung zu sprechen.
Nach Angaben Gurrias müssen künftig mehr Drogenfahnder aus den USA und Mexiko im jeweils anderen Land eingesetzt werden. In einem Zusatz zu bestehenden Abkommen bei der Drogenbekämpfung sei vereinbart worden, den Austausch von Finanzinformationen zwischen beiden Ländern zu vereinfachen und auszuweiten. Albright unterstrich, daß der Schutz der Agenten der US- Drogenbehörde DEA verbessert werden müsse. Mexiko weigerte sich aber erneut, den US-Ermittlern, wie von Washington gefordert, das Tragen von Waffen zu erlauben.
Mit der Soforthilfe soll nach Angaben des US-Außenministeriums vor allem eine neue Staatsanwaltsbehörde unterstützt werden, die sich dem Kampf gegen den Drogenhandel widmet und die die vergangene Woche wegen Korruption aufgelöste bisherige Anti- Drogen-Behörde ersetzen soll.
Clintons Besuch in Mexiko ist der erste in einem lateinamerikanischen Land seit seinem Amtsantritt im Januar 1993. Zuletzt hatte US-Präsident Jimmy Carter 1979 Mexiko besucht.
Nach seinem zweitägigen Aufenthalt in Mexiko reist Clinton zum Gipfeltreffen der zentralamerikanischen Staatschefs ins costaricanische San José und anschließend weiter nach Barbados.
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