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USA und UNO für Ruanda-Intervention

■ Aber nur, wenn es andere machen / OAU angeblich bereit / Bemühungen um Versorgung der Flüchtlinge in Tansania

Nairobi/Arusha/New York (dpa/AFP/wps) – Die Forderungen nach einer afrikanischen Militärintervention zur Beendigung des Völkermordes in Ruanda werden immer lauter. UNO-Generalsekretär Butros Ghali hat nach Angaben eines seiner Berater in Schreiben an die Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) und an mehrere Regierungen in Afrika angefragt, ob die Bereitschaft zur Entsendung von Soldaten besteht. Der Berater sagte, die jetzt geplanten Streitkräfte sollten militärisch besser ausgerüstet sein als die 2.500 Blauhelme, die die UNO ursprünglich nach Ruanda geschickt, aber größtenteils wieder abgezogen hatte. Die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), deren tansanischer Generalsekretär Salim Ahmed Salim zuvor den Rückzug der UNO kritisiert hatte, habe den Vorstoß des UNO-Generalsekretärs begrüßt, sagte der Ghali-Berater. Auch die USA sprachen sich nach den Worten einer Sprecherin des Außenministeriums für die Entsendung einer multinationalen Streitmacht nach Ruanda aus, die unter Kontrolle der UNO den Bürgerkrieg beenden solle. Die USA seien bereit, sich an der Finanzierung zu beteiligen.

Dagegen sprach sich ein Sprecher der Patriotischen Front Ruandas (RPF) gegen eine UNO-Intervention aus. Die RPF, die weite Teile des Landes und der Hauptstadt kontrolliert, werde mit einer Eingreiftruppe nicht kooperieren, hieß es.

In einem Wettlauf mit der Zeit bemühten sich das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) und Hilfsorganisationen gestern um die Versorgung der Menschen in dem gewaltigen Flüchtlingslager, das in der Nähe der tansanisch-ruandischen Grenze entstanden ist. „Wir müssen schnell handeln, um eine menschliche Katastrophe zu verhindern“, sagte UNHCR-Sprecher Ron Redmond in Genf. Zahlreiche Tote, die im Grenzfluß Kagera trieben, deuteten nach den Worten Redmonds auf anhaltende schwere Gewalttaten im Süden Ruandas hin. Journalisten im Grenzgebiet berichteten, täglich strömten 700 Leichen flußabwärts über den Rusumo-Wasserfall. Die RPF-Rebellen, die die Grenze kontrollieren, dementierten eine Grenzsperrung. Ein Vertreter der UN-Mission in Ruanda (Unamir) berichtete, UN-Soldaten bereiteten die Evakuierung von 300 ruandischen Zivilisten vor, die seit Wochen aufgrund der Kämpfe in einem Hotel in Kigali festsäßen.

Im tansanischen Arusha wurde unterdessen eine neue Runde von Friedensgesprächen vorbereitet. Zwölf Regierungsvertreter warteten gestern früh auf eine RPF-Delegation, nachdem der UN-Ruanda-Beauftragte Jacques-Roger Booh-Booh nach eigenen Angaben „Zusicherungen“ der Rebellen erhalten hatte.

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