: USA: Geld für UNO
■ Reagan will Kürzungen von UNO–Beitragszahlungen rückgängig machen
New York (dpa/ap) - Die Reagan–Administration bemüht sich zur Zeit, die vom Kongreß beschlossenen Kürzungen der amerikanischen UNO–Beitragszahlungen wieder rückgängig zu machen. Washington hatte sich bis vor kurzem aktiv für die Verringerung des US–Beitrags eingesetzt und den Aufschub eines Teils des 1986 fälligen Betrags angekündigt. Damit hatten die USA entscheidend mit zur gegenwärtigen Finanzkrise der Weltorganisation beigetragen. Washingtons Beitrag zum ordentlichen UNO– Haushalt, der mehr als 800 Millionen Dollar beträgt, soll von 25 Prozent auf 20 Prozent gekürzt werden. Die Finanzprobleme der UNO stehen im Mittelpunkt der 41. Vollversammlung der Organisation, die heute in New York beginnt. Es gilt als sicher, das Generalsekretär Javier Perez de Cuellar für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt werden wird. Weitere Schwerpunkte der bis etwa Jahresende dauernden Vollversammlung sind eine mögliche Verurteilung des US–Luftangriffs auf Libyen im April sowie eine dreitägige Aussprache über Namibia und Südafrika. Zu dem Sinneswandel der US–Regierung erklärten Regierungsbeamte, die Reagan–Administration wolle sich jetzt zur Erreichung amerikanischer außenpolitischer Interessen auf die UNO konzentrieren und setze sich im Kongreß für die Wiederherstellung der gekürzten und stornierten Beträge ein. Am Rande der Vollversammlung wird mit bilateralen Gesprächen zwischen den Vertretern verschiedener Staaten gerechnet. Ihre Teilnahme in New York haben unter anderem der amerikanische Präsident Reagan, der französische Premierminister Jaques Chirac, die philippinische Präsidentin Corazon Aquino und der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnaze zugesagt. Präsident Reagan, heißt es, werde in dieser Sache unter Umständen sogar selber im Kongreß intervenieren. Im Rahmen dieser Bemühungen hat Außenminister George P. Shultz dieser Tage an führende Kongreßmitglieder Briefe verschickt, in denen davor gewarnt wird, daß Kürzungen diesen Ausmaßes den amerikanischen Einfluß bei den Vereinten Nationen unterwandern würden, heißt es in der Zeitung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen