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US-Wende beunruhigt ASEAN-Staaten

■ Phnom Penh fordert Rote Khmer zu Verhandlungen auf / Sturm auf Provinzhauptstadt angekündigt

Bangkok (ap) - Die kambodschanische Regierung hat die von China unterstützten Roten Khmer am Samstag aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und an einer friedlichen Lösung für den Bürgerkrieg im Land mitzuarbeiten. In einer von der Nachrichtenagentur 'spk‘ verbreiteten Erklärung hieß es, die Roten Khmer sollten zunächst der im Juni in Tokio vereinbarten Waffenruhe zustimmen, keine ausländische Militärhilfe mehr annehmen und sich an Wahlen unter Aufsicht der Vereinten Nationen beteiligen.

Die Roten Khmer bereiteten sich unterdessen nach eigenen Angaben auf die Eroberung der Stadt Kompong Thom 120 Kilometer nördlich von Phnom Penh vor. Der Rundfunksender der Roten Khmer meldete, Hunderte Bewohner der Provinzhauptstadt versorgten die Kämpfer mit Lebensmitteln, Waffen und Munition. Die Guerillas der aus drei Organisationen bestehenden Widerstandskoalition gegen die Regierung in Phnom Penh kontrollieren bereits große Teile der Provinz Kompong Thom.

Die Abkehr der USA von ihrem anti-vietnamesischen Kurs in der Kambodscha-Politik und die befürchtete Rückkehr der kommunistischen Roten Khmer an die Macht haben im südostasiatischen Staatenverbundes ASEAN tiefe Besorgnis über die Aussichten auf eine politische Beilegung des Kambodscha-Konflikts ausgelöst. Es sei zu befürchten, daß die von China massiv mit Waffen und Finanzhilfe unterstützten Roten Khmer jetzt alles daran setzen könnten, ihre Rückkehr an die Macht in Phnom Penh mit Gewalt anzustreben.

Am Vorabend des am Dienstag in Jakarta beginnenden Jahrestreffens der ASEAN-Außenminister arbeiteten Regierungsbeamte in Jakarta am Entwurf einer Erklärung zur US-Entscheidung, der kambodschanischen Exilregierung die diplomatische Anerkennung zu entziehen.

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