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US-Offensive gegen Sandinisten

■ Kompromißvorschlag demokratischer Senatoren abgelehnt / Arias kritisiert Sandinisten

Montevideo/Washington (ap/wps) - Die US-Regierung geht wieder voll in die Offensive gegen die sandinistische Regierung in Nicaragua. Nach Gesprächen mit dem Präsidenten von Uruguay, Julio Maria Sanguinetti, nannte der US -Außenminister George Shultz die Sandinistas am Donnerstag ein „Krebsgeschwür“, das herausgeschnitten werden müsse. In Washington lehnte das Weiße Haus indessen einen Kompromißvorschlag demokratischer Senatoren ab, die den Contras neue „humanitäre“ Hilfe in Höhe von 27 Mio. Dollar (50 Mio. Mark) gewähren wollten und unter bestimmten Bedingungen auch Militärhilfe. Die Demokraten hatten damit auf einen Vorschlag des republikanischen Senators Robert Dole geantwortet, der den Contras 47 Mio. Dollar geben will: 27 Millionen für sogenannte humanitäre Hilfe und 20 Millionen Militärhilfe ohne Bedingungen. Die Administration pocht nun auf einen Kompromiß zwischen den Demokraten und Republikanern.

Auch vom Präsidenten Costa Ricas, Oscar Arias Sanchez, wurden die Sandinisten am Donnerstag scharf kritisiert. Zum ersten Jahrestag der Unterzeichnung des Arias-Friedensplanes für Mittelamerika sagte Arias: „Die Sandinisten sind heute die bösen, nicht die braven Burschen. Sie haben sich entlarvt und der Welt gezeigt, daß in Managua der politische Wille nicht vorhanden ist, die Abmachungen zu verwirklichen. Sie waren nicht aufrichtig, als sie sich verpflichteten, Demokratie und eine pluralistische Gesellschaft anzustreben.“ Er räumte jedoch ein, daß eine Contra -Regierung nicht besser sein würde. Die Contras seien „kein Teil der Lösung, sondern ein Teil des Problems“. Avias warnte die US-Regierung davor, den Contras erneut militärische Hilfe zu gewähren.

hb

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