: US-Nahrungsmittel für Angolas hungernde Bevölkerung
Washington (afp) — Die angolanische Regierung hat sich bereiterklärt, amerikanische Hilfslieferungen für die hungernde Bevölkerung auch in die Gebiete zu lassen, die von Rebellen der Unita kontrolliert werden. Die Unita hatte schon seit längerem die Zulassung von Nahrungslieferungen gefordert. Der Leiter des amerikanischen Amts für Katastrophenhilfe im Ausland (OFDA), Andrew Natsios, bezeichnete diese Übereinkunft am Montag in Washington als „Durchbruch“. Luanda hatte sich bislang gegen amerikanische Hilfslieferungen in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten gewehrt, aus Sorge, Washington könnte der Unita auf diese Weise Waffen zukommen lassen. In der gemeinsamen amerikanisch-angolanischen Erklärung wird nun die Notwendigkeit zu raschen und effizienten Hilfsmaßnahmen für die vom Hungertod bedrohte Bevölkerung des südafrikanischen Landes betont. Nach Darstellung Natsios wird die Zeit für eine rechtszeitige Unterstützung der hungernden Menschen knapp. Ein von der UNO verabschiedeter Plan, der angolanischen Bevölkerung über die Regierung in Luanda insgesamt 100.000 Tonnen Lebensmittel zukommen zu lassen, müsse in den nächsten „30 bis 60 Tagen“ in die Tat umgesetzt werden. Mehr als die Hälfte angolanischen Gebiets wird von einer Dürrekatastrophe heimgesucht, der nach unterschiedlichen Schätzungen seit Jahresbeginn zwischen 4.000 und 10.000 Menschen zum Opfer gefallen sind.
Natsios erklärte, die Regierung von Präsident Edouardo Dos Santos habe ihn zunächst ignoriert, ihre Haltung jedoch plötzlich geändert. Ein amerikanischer Regierungsbeamter vermutete, der plötzliche Meinungsumschwung Luandas sei auf die bevorstehenden Debatten im US-Kongreß über die weitere Unterstützung der Unita zurückzuführen. Unita- Führer Savimbi wird am Wochenende in Washington erwartet.
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