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US-Diplomaten ausgewiesen

Venezuelas Präsident wirft zwei US-Geschäftsträger hinaus

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat den höchsten US-Diplomaten im Land ausgewiesen. Geschäftsträger Todd Robinson und sein Stellvertreter Brian Naranjo hätten 48 Stunden Zeit, sein Land zu verlassen, sagte Maduro im Fernsehen. Den Diplomaten warf er Verschwörung gegen die Regierung in Caracas und den Versuch der Sabotage der umstrittenen Präsidentschaftswahl am Wochenende vor. „Das Imperium dominiert uns hier nicht“, erklärte Maduro am Dienstag in seiner TV-Ansprache mit Blick auf die Ausweisung der Diplomaten. „Wir haben genug von eurer Verschwörung.“

Trotz weit verbreiteten Unmuts über den Wirtschaftskollaps hatten die meisten Oppositionsparteien sich zu einem Boykott der Abstimmung am Sonntag entschlossen. Ein Großteil der populärsten potenziellen Gegenkandidaten Maduros waren zuvor vom Rennen ausgeschlossen worden.

Maduro präsentierte indes eine andere Version zum Wahlboykott seiner Kritiker. Der entscheidendste Grund für das Fernbleiben der Opposition sei der Entschluss der „extremistischen US-Regierung“ gewesen, eine Präsidentschaftswahl für ungültig zu erklären, von der sie „ganz genau wusste, dass sie in jedwedem Szenario vom Kandidaten Nicolás Maduro gewonnen wird“, sagte der Präsident. Robinson und Naranjo hätten persönlich etliche regierungskritische Präsidentschaftsanwärter dazu gedrängt, nicht zur Wahl anzutreten. (ap)

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