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US-Army hinterläßt ein giftiges Erbe

■ Interner Bericht enthüllt Ausmaß von Umweltverschmutzungen auf dem Gebiet amerikanischer Kasernen in der BRD/ Reinigung kostet Milliarden

Bonn (taz) — Auf 358 von der US-Armee genutzten Grundstücken in der Bundesrepublik wurden erhebliche Umweltschäden festgestellt. Das geht aus einem der taz vorliegenden Bericht hervor. Die Verseuchungen von Grundwasser und Erdreich sind bei 26 dieser Liegenschaften so gravierend, daß die US-Army mit Reinigungskosten von jeweils zwischen einer und sechzehn Millionen Dollar rechnet. Die Verunreinigungen sind das Ergebnis unsachgemäßen Umgangs mit Benzin, Öl, Schmierstoffen, chlorierten Kohlenwasserstoffen und anderen Chemikalien auf amerikanischen Kasernenhöfen, Tanklagern, Werkstätten, Schießplätzen und militärisch genutzten Müllkippen.

In der Schreckensbilanz sind ökologische Schäden bei Einrichtungen der amerikanischen Luftwaffe in Deutschland nicht einmal erfaßt. Die US-Armee rechnet mit „vorläufig geschätzten“ Reinigungskosten von 162 Millionen Dollar. Die tatsächlichen Gesamtkosten unter Einschluß der Schäden bei der Luftwaffe dürften freilich erheblich höher liegen. Bereits Anfang 1988 wurde vom US-Verteidigungsministerium eine Summe von 580 Millionen Dollar genannt. Derzeit bemühen sich die Amerikaner, die Kosten über das Nato- Infrastrukturprogramm auf die Deutschen abzuwälzen.

Friedensforscher werfen der Bundesregierung Untätigkeit vor und fordern die Erstellung eines Altlasten-Katasters. TAGESTHEMA SEITE 3

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