: UNTERM STRICH
Das gibt es eher selten, dass der Pfad des Geniekults konsequent verlassen und den Gegebenheiten der kollektiven Produktion von Kultur und Wissen auch beim Preiseverteilen Ausdruck verliehen wird. Die altehrwürdige Biennale di Venezia geht nun voran. Auf dem 66. Internationalen Filmfestival 2009 wird der Goldene Löwe für ein Lebenswerk an John Lasseter und die Regisseure des Trickfilmstudios Pixar verliehen werden. Gefeiert wird anlässlich der Weltpremiere der 3-D-Fassungen von „Toy Story“ I und II.
Was lange währt, wird endlich gut. Nach Verzögerungen, alle Budgetgrenzen sprengenden Kosten, heftigem Streit zwischen Bauherr und Architekt, Abbruch der Arbeiten und Verlegung der Ausstellung ins Freie ist es nun so weit: Für das Berliner NS-Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ ist am Montag Richtfest gefeiert worden. Der Gewinnerentwurf des zweiten Wettbewerbs wird nun gebaut. Im Neubau auf dem Gelände der einstigen Zentralen von Gestapo und SS wird im kommenden Jahr eine Dauerausstellung über das Terrorsystem der Nationalsozialisten eröffnet. Die Kosten für das Dokumentationszentrum von 19 Millionen Euro werden vom Bund und dem Land Berlin getragen. Entworfen wurde das neue Zentrum von der Architektin Ursula Wilms und dem Landschaftsarchitekten Heinz Hallmann. 1992 war die Stiftung „Topographie des Terrors“ gegründet worden. Architekt Peter Zumthor hatte den ersten Wettbewerb für das Dokumentationszentrum gewonnen. Doch sein Entwurf erwies sich als schwer realisierbar, die Kosten stiegen ständig. Es kam zu Auseinandersetzungen, die Jahre dauerten. Schließlich entschloss sich die Stiftung, eine neue Ausschreibung vorzunehmen.