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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Kim Gordon, Bassistin und Sängerin der New Yorker Band Sonic Youth, hat sich in einem Interview mit der britischen Tageszeitung Guardian gegen das Geschäftsmodell ihrer englischen Kollegen Radiohead gewandt. Diese hatten für ihr letztes Album „In Rainbows“ die Fans zum kostenlosen Download und zu freiwilligen Spenden ermuntert. „Ich glaube nicht, dass Radiohead sich das ganz alleine ausgedacht und durchgeführt haben“, erklärte Gordon. „Klar, der Marketingtrick war ihre Idee, aber dann hat es ihre große Plattenfirma übernommen. Was sich auf dem Papier wie ein Geschenk an die Fangemeinde liest, schadet in Wahrheit den Musikerkollegen von Radiohead, die weniger Platten verkaufen. Denn jetzt stehen alle die Bands schlecht da, die ihre Alben nicht zum kostenlosen Download anbieten.“ Nicht mal Sonic Youth seien noch in der Lage, auf die Einkünfte aus ihren Alben zu verzichten. „Würden wir vollkommen unabhängig arbeiten, könnten wir bald keine Platten mehr veröffentlichen. Aber eine Platte aufzunehmen, zu vermarkten und zu veröffentlichen bedeutet eine Menge Arbeit. All das geht über das reine Musikmachen auch hinaus.“

Der Autor und Dramatiker Eugen Ruge ist gestern mit dem Alfred-Döblin-Preis 2009 ausgezeichnet worden. Die in diesem Jahr mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm in der Berliner Akademie der Künste von Günter Grass als Preisstifter überreicht. Ruge erhielt den Döblin-Preis für sein erstes Romanmanuskript „In Zeiten des abnehmenden Lichts“. Darin erzählt der 1954 geborene Ruge die Geschichte einer kommunistischen Familie von den Dreißigerjahren bis zur Nachwendezeit. Der studierte Mathematiker Ruge arbeitet seit 1985 als freier Autor. Zu seinen Arbeiten gehören Fernsehdokumentationen sowie Theater- und Hörspielstücke und Übersetzungen. Zeitweise war er Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin. Nominiert waren neben Ruge die Autoren Volker H. Altwasser, Zsuzsa Bánk, Thomas Hettche, Harriet Köhler und Michael Roes.