piwik no script img

UN–Sicherheitsrat kommt Iran entgegen

■ Weiterhin Angriffe auf Tanker / Teheran setzt Bagdad Ultimatum / „Ab heute“ Vergeltungsschläge angekündigt

New York/Bagdad/Teheran/ Manama (afp/ap) - Die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates der UNO sind laut UN– Kreisen bereit, Iran entgegenzukommen. Es heißt, sie wollten den anderen zehn Mitgliedern am Freitag vorschlagen, den iranischen Vorschlag zu akzeptieren, daß eine Feuereinstellung am Golf einhergeht mit einer Untersuchung darüber, wer den Krieg begonnen habe. Währenddessen hat der Irak vor dem Hintergrund einer klaren ultimativen Drohung Teherans am frühen Donnerstag morgen erneut einen Angriff gegen ein „bedeutendes“ Seeziel nahe der iranischen Küste gemeldet. Jagdbomber hätten ihr Ziel gegen drei Uhr MEZ beschossen und anschließend unbehelligt abgedreht. Unterdessen gab die iranische Nachrichtenagentur IRNA am Donnerstag den Wortlaut eines Kommuniques des Teheraner Kriegs–Informationsbüros wieder, in dem Irak ultimativ mit schwersten Vergeltungsschlägen gedroht wird, sollte es seine Angriffe gegen iranische Einrichtungen fortsetzen. Teheran werde mit Angriffen gegen alle wirtschaftlichen, industriellen und militärischen Ziele des Irak reagieren, wenn Bagdad nicht sämtliche Übergriffe auf iranische Einrichtungen einstelle. Der Irak habe seine Angriffe auf „zivile und Wohnziele“ Irans noch verstärkt, Teheran dagegen nur militärische Ziele angegriffen. Die irakische Bevölkerung solle sich auf Evakuierungen einstellen. Aus Tokio verlautete, in der Nacht zum Donnerstag sei es zum zweiten Mal innerhalb eines Monats zu Angriffen auf japanische Tanker im Golf gekommen. Zwei Tanker seien von mehreren Booten rund 50 Kilometer westlich der Straße von Hormuz beschossen worden. Beobachter im Golf bestätigten, iranische Schnellbootbesatzungen hätten eines der Schiffe mitten in der Straße von Hormuz unter Feuer genommen. Nach Angaben aus Karatschi ist am Donnerstag morgen der pakistanische Tanker „Johar“ ebenfalls von iranischen Schnellbooten beschossen worden. Unterdessen befindet sich der kuwaitische Gastanker „Gas Prince“ unter amerikanischer Eskorte auf südlichem Kurs Richtung Golfausgang, während ein zweiter größerer Geleitzug Richtung Norden fährt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen