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UNO weist Diepgen zurecht

IWF-Kongreß ist keine Veranstaltung der Vereinten Nationen / Perez-Sprecher verwahrt sich gegen „Mißbrauch des guten Namens“ der UNO  ■  Von Ran Jak

Berlin (taz) - Die Vereinten Nationen (UNO) haben sich entschieden gegen Äußerungen des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen, und dessen Innensenator Wilhelm Kewenig gewandt, nach denen der kommende IWF-Kongreß und das Treffen der Weltbank Veranstaltungen der UNO seien. Ein Sprecher des UNO-Generalsekretärs Javier Perez de Cuellar erklärte gegenüber der taz, daß der IWF und die Weltbank autonome und völlig unabhängige Agenturen seien.

Wörtlich erklärte er: „Wir wehren uns gegen den Mißbrauch des guten Namens der Vereinten Nationen im Zusammenhang mit innenpolitischen Erwägungen“.

Eberhard Diepgen hatte in der vergangenen Woche während einer Rede vor dem Abgeordnetenhaus erklärt, daß Berlin „mit dem IWF die Vereinten Nationen“ willkommen heiße. Der UNO -Sprecher wandte sich auch entschieden gegen Äußerungen des West-Berliner Innensenators Wilhelm Kewenig, nach denen die Möglichkeiten für weitere, größere UNO-Treffen in Berlin davon abhängig seien, ob der IWF-Kongreß durch den Einsatz der Polizei „störungsfrei“ gehalten werden könne. „West -Berlin wird momentan für UNO-Treffen nicht in Betracht gezogen. Außerdem wird die UNO sicherlich nicht versuchen, politische Ereignisse oder Dialoge zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu verhindern“, äußerte der Sprecher von Perez gegenüber der taz.

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