■ Surfbrett: Tunten und Melkmaschinen
Einem „einsamen Duschkopf“ stehen im Berliner Tuntenhaus acht Computer gegenüber. Da konnte es nicht mehr lange dauern, bis sich „14 Schwule/Bisexuelle/Queers“ aus Prenzlauer Berg im Internet verewigen mußten. Im „homosexuellen Männerwohnheim“ unter tuntenhaus.squat.net schunkelt es gewaltig zwischen einer Schule für Kampfkunst und Tuntenschubsen, Apfelkuchenrezepten und der Tuntenhäusergeschichte Berlins seit den achtziger Jahren. Politik kommt von lokal bis global („Nato auflösen/alle Armeen auflösen/Nationalstaaten auflösen“) arg kurz, trotz des anarchistischen rotschwarzrosa Designs. Aber: „Was wirklich zählt heutzutage, ist Weiterbildung“, wissen die Madels und erlauben uns weiterbildende Links zum Beispiel zum „STIMULOR“ von Westfalia-Melkmaschinen: „für besseres Ausmelken mit patentiertem Schwenkkopf aus hochwertigem Siliconkautschuk, anschmiegsam, langlebig, kein Abschnüren der Zitze“. Marcus Franken
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen