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Türkisches Reisebüro besetzt

■ Kurden protestierten gegen „faschistisches türkisches Regime“ / Besetzung wurde von der Polizei nach einer Stunde beendet / Türken wollten gegen Kurden handgreiflich werden

Sechzehn Kurden haben gestern mittag um 11.20 für eine Dreiviertelstunde am Steintor in Bremen das Reisebüro Türk Tur besetzt. Mit der Aktion wollten die Kurden gegen die „faschistische türkische Regierung protestieren.“ Deren Politik, so ein Flugblatt des Kurdistan Komitees, ziele darauf ab, kurdische Gefangene durch ständige Deportation und systematische Folter zu schwächen.

Die Kurden hielten zunächst zwei Angestellte des Reisebüros fest. Ins Fenster hängten sie ein kleines Zettelchen „Hier ist besetzt“ eine kurdische Fahne, sehr zum Zorn der auf dem Fußweg sich sammelnden Türken. Verhandlungsangebote eines Polizisten lehnten sie ab. Darauf öffnete die Polizei einen Hintereingang und besetzte ihrerseits den Laden. Wenig später ließen sich die Kurden widerstandslos zur Feststellung der

Personalien zur Polizei-Wache bringen. Ihr Slogan: „Hoch die internationale Solidariät.“ Ein Kurde wurde erkennungsdienstlich behandelt.

Das genaue Gegenteil praktizierten die anwesenden Türken. Während die Kurden durch ein Polizeispalier in den Mannschaftswagen geführt wurden, wollten einige der Anwesenden den Besetzern an den Kragen.

hbk

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