: Türkischer Staatsanwalt ermordet
Istanbul (dpa) — Der Staatsanwalt für das Bayrampasa-Gefängnis, der größte Untersuchungsknast der Stadt, in dem hauptsächlich politische Gefangene einsitzen, ist gestern morgen ermordet worden. Wie die Polzei mitteilte, befand sich Fikret Niyazi Aygen auf der Fahrt zur Arbeit, als er von Unbekannten angeschossen und schwer verletzt wurde. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Niyazi war berüchtigt, weil er Strafanträge wegen Mißhandlung von Gefangenen zurückwies und Foltervorwürfen nicht nachging.
Die Täter konnten unerkannt entkommen. Die Polizei vermutet hinter dem Anschlag rechts- oder linksextreme Gruppen. Am Nachmittag übernahm die linksradikale Gruppe „Dev Sol“ die Verantwortung für die Tat. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es in der Türkei zahlreiche Anschläge auf berüchtigte Polizisten, Folterer und andere Ermittler. Gleichzeitig nahm auch die Zahl der Attentate auf Intelektuelle und linke Politiker zu.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen