: 'Tschuldigung
■ betr.: "Mit schönen Worten auf Du und Du", taz den 8.1.92
Berlin (taz) — Wenn ausgerechnet auf der Wirtschaftsseite Zahlen durcheinander geraten, ist das schon peinlich genug. Noch unangenehmer, wenn die falsche Zahl dick und fett in der Schlußpointe eines Artikels prangt. In der gestrigen Ausgabe im Artikel „,Abwicklung‘ abwickeln!“ kam's noch dicker: Wir machten mit der falschen Zahl unter der Dachzeile „Mit schönen Worten auf Du und Du“ auch noch falsche Versprechungen. Wenn es jemand schaffen würde, „für die häßliche Tätigkeit des Abwickelns einen glaubwürdig-positiven Begriff zu finden, der nicht innerhalb eines Monats als Euphemismus enttarnt ist — diese Leistung wäre sogar der taz 500 Hunderter wert“, prangte schwarz auf weiß im Blatt. Dabei glaubte die Redakteurin ganz sicher, „fünf Hunderter“ geschrieben zu haben. Ob's irgendwo bei der technischen Abwicklung des Textes von Redaktion via Korrektur zum Druck gehakt hat, oder der Gedanke bereits schief gewickelt das Hirn verließ — das Ergebnis ist uns zutiefst peinlich, müssen wir's doch bei den fünf Hundertern belassen. Schließlich braucht die neue Visitenkarte des unglücklichen Treuhanddirektoratsleiters uns nicht mehr wert zu sein als ihm selbst, nämlich 500 Mark. 'Tschuldigung!
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