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Tschetschenischer Flüchtling in Abschiebehaft

In Hannover sitzt seit Dienstag ein 26 Jahre alter Tschetschene in Abschiebehaft. Ein Asylantrag des Mannes aus der abtrünnigen Kaukasus-Republik war Ende September 1994, also vor Ausbruch des Krieges in Tschetschenien, abgelehnt worden. Der Mann habe Deutschland dennoch nicht wie vorgesehen im Dezember verlassen und sei daher vorübergehend festgenommen worden. Der junge Tschetschene habe sich jedoch nach Angaben der Bezirksregierung entschlossen, freiwillig in seine Heimat zurückkehren, um seine Familie zu suchen. Daher könne von einer Abschiebung keine Rede sein. Gegen seinen Willen werde der Mann zumindest in den nächsten Tagen nicht abgeschoben, versicherte die Sprecherin. Der Niedersächsische Flüchtlingsrat (Hildesheim) bezeichnete in einem Schreiben am Donnerstag die Abschiebehaft für den Tschetschenen als „unverhältnismäßig, unnötig und unmenschlich“. dpa

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