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Tschernobyl– Prozeß ohne Presse

Tschernobyl (dpa/taz) - In dem Prozeß um die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind schon einen Tag nach Prozeßeröffnung alle westlichen Journalisten ausgeschlossen worden. Die drei zugelassenen Korrespondenten (zunächst war von sechs Berichterstattern westlicher Länder die Rede) wurden aufgefordert, nach Moskau zurückzukehren. Damit wird der Prozeß praktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden: Die sowjetischen Medien hatten nur in kurzen Notizen vom ersten Prozeßtag berichtet. Der Prozeß war mit Spannung erwartet worden, weil die sechs Angeklagten detailliert und aus erster Hand über den Unfall–Ablauf berichten werden. Schon zum Auftakt des Prozesses hatten sie für Furore gesorgt. Alle sechs bestritten die Unfallursache „menschliches Versagen“. Statt dessen monierten sie schwere Konstruktionsmängel am Reaktor und mangelhafte Ausbildung des Personals. -man–

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