Trumps Umgang mit getöteten Soldaten: Geld versprochen, aber nicht gezahlt
Der Vater eines getöteten Soldaten wirft US-Präsident Trump vor, ihm Geld geboten, aber nie gezahlt zu haben. Auch weitere Familien erheben Vorwürfe.
Das Weiße Haus betonte, der Scheck sei an die Familie von Dillon Baldrige gesendet worden. Zu welchem Zeitpunkt das passiert sei, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Lindsay Walters, zunächst nicht. Sie kritisierte die Medien dafür, die privat angebotene, „großzügige und ernst gemeinte“ Geste Trumps für eine „voreingenommene Agenda“ zu benutzen. Das sei widerlich, sagte Walters.
Zuvor hatte die Washington Post berichtet, Trump habe dem Vater des Soldaten in einem Telefongespräch wenige Wochen nach dem Tod des 22-Jährigen Geld versprochen, sei der Zahlung aber nie nachgekommen. Die Post berichtete zudem, dass sich das Weiße Haus dazu am Mittwochmorgen nicht äußern wollte. Trump wies Vorwürfe zurück, er habe sich damit nicht respektvoll gegenüber der Familie des toten Soldaten verhalten.
Derweil erklärte die Tante eines Soldaten, der vor rund zwei Wochen bei einem Hinterhalt im Niger ums Leben gekommen war, Trump habe sich in einem Telefonat zur Beileidsbekundung „nicht respektvoll“ verhalten. Trump hatte die Familien der insgesamt vier gestorbenen Soldaten am Dienstag dieser Woche angerufen. Was Trump genau gesagt hatte, war zunächst nicht bekannt.
Der Stabschef des Weißen Hauses, John Kelly, sei angewidert, dass der Umgang mit getöteten Soldaten „politisiert“ werde, teilte eine Sprecherin Kellys mit. Der Stabschef sei frustriert, dass der Fokus auf dem Vorgehen nach dem Tod und nicht den verlorenen Leben liege, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Sourani über das Recht der Palästinenser
„Die deutsche Position ist so hässlich und schockierend“
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Autounfälle
Das Tötungsprivileg
Spardiktat des Berliner Senats
Wer hat uns verraten?
Israel und Hisbollah
Waffenruhe tritt in Kraft
Deutscher Arbeitsmarkt
Zuwanderung ist unausweichlich