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Der US-Präsident unterstützt einen Militärschlag Israels gegen Iran. Sollte das Regime sein Atomprogramm fortsetzen, wolle er „sofort“ eingreifen

Zeigt gern mit dem Finger auf andere: Donald Trump gegenüber Benjamin Netanjahu bei ihrem Treffen in Florida Foto: Jonathan Ernst/reuters

Donald Trump unterstützt einen neuen Militärschlag Israels gegen Iran, sollte das Regime sein Raketenarsenal weiter aufbauen. Der US-Präsident befürworte einen Angriff, falls Iran weiter Raketen baue, sagte er bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida.

Noch entschiedener äußerte sich Trump zum Atomprogramm von Iran: Die USA würden „sofort“ selbst eingreifen, falls dies notwendig sein sollte. „Wir werden es sofort tun“, sagte er zu möglichen Angriffen, falls diplomatische Versuche scheitern und Iran sein Nuklearprogramm fortsetzt.

Ein wichtiger Berater von Irans oberstem Führer Ali Chamenei schrieb auf der Plattform X, die Raketenkapazität und Verteidigung von Iran könnten nicht beschränkt werden und bedürften keiner Erlaubnis. Ali Schamchani warnte: „Jede Aggression wird mit einer sofortigen harten Reaktion beantwortet, die jenseits der Vorstellungskraft ihrer Planer liegt.“

Israel hatte im Juni bereits zwölf Tage lang Krieg gegen den Erzfeind geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Atomanlagen der Islamischen Republik bombardiert. Doch entgegen damaliger Verkündigungen seitens israelischer und US-amerikanischer Politiker war der Schaden am iranischen Atomprogramm wohl geringer als gedacht. Zwar wurden massenhaft Raketenabschussrampen des Iran zerstört, doch eben nicht alle.

Nach israelischen Informationen arbeitet Teheran intensiv am Wiederaufbau seines Raketenarsenals, durch das der jüdische Staat sich stark bedroht sieht, ebenso durch das iranische Atomprogramm.

Der Konflikt zwischen den Staaten besteht trotz der aktuellen Waffenruhe fort; eine diplomatische Lösung ist nicht in Sicht. Zuletzt gab es in beiden Ländern Berichte über einen möglichen Neubeginn des Kriegs.

Trump drohte Iran, die Konsequenzen könnten härter sein als beim letzten Mal. Er behauptete erneut, die Atomanlagen seien ausgelöscht, doch Iran schaue sich nach anderen Standorten um. Das habe er zumindest gehört, schränkte Trump zugleich ein. Wenn Iran wieder aufrüste, werde man keine andere Wahl haben, als diesen Aufbau schnell zu beseitigen. Er hoffe, dass Iran das nicht tue, denn er wolle keinen Treibstoff für Bomber verschwenden, sagte Trump. (dpa, taz)

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