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Trüpel-Millionen verplant

■ Deputation segnete Projekte ab / SPD gab Widerstand auf

Die 14 Millionen Mark, mit denen Helga Trüpel der Abschied von der Jugendarbeit versüßt wurde, sind jetzt verplant. Gestern entpuppte sich der Sturmangriff, den die SPD im Mai in der Kulturdeputation auf die Trüpel- Millionen unternommen hatte, als laues Lüftchen. Mit den Stimmen der Ampel gingen die meisten der schon im Mai vorgeschlagenen Projekte durch. Bis auf eine knappe Million Mark sind die 14 Millionen damit verplant.

Trüpel hatte die Einzelmaßnahmen jeweils kulturpolitischen Schwerpunkten des Ressorts zugeordnet. Unter der Rubrik „Vielfalt der künstlerischen und kulturellen Ansätze“ gibt es mehr Geld für Filmförderung, einen Topf für Ausstellungen (je 400.000 Mark) und Gelder für die Kontorhaus-Renovierung.

„Stadtteilbezogene kulturelle Breitenarbeit“ nennt sich der Topf, aus dem zusätzliche Gelder für das Lagerhaus Schildstraße und den Schlachthof (je 100.000 Mark) und kulturpädagogische Projekte in Neubaugebieten (300.000 Mark) bezahlt werden sollen.

Unter dem Stichwort „kritische Aneignung des kulturellen Erbes“ firmiert eine halbe Million für den Erweiterungsbau der Schiffahrtsmuseums und die Umgestaltung des Mittelsbürener Bauernhauses im Fockemuseum.

„Innovativ“ soll es beim vierten Schwerpunkt zugehen. Darunter fällt ein Symposium zu „Wege der Avantgarde in Ost und West“, die Ansiedlung der Kammerphilharmonie und das Projekt „Literatur-Stadt 1993“.

Aus dem fünften Topf sollen Ausländerkulturarbeit, ein Internationales Shakespeare Festival 1993 und eine Ausstellung „Moderne Kunst in der 3. Welt“ finanziert werden.

Fünf von Trüpel vorgeschlagenen Projekten wollte die Deputation noch nicht zustimmen. Die geplante Fachtagung „Chancen und Grenzen der multikulturellen Gesellschaft“, ein „FrauenKunstKultur-Projekt“ und die Flutung der Martinistraße müssen noch eimal detailierter in der Deputation vorgestellt werden. hbk

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