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Trittin beschimpft "taz"Eine Zensur findet nicht statt

Jürgen Trittin wirft der "taz" in Maybrit Illners Talkshow "Schweinejournalismus" vor und fordert eine Entschuldigung. Ist da jemand nervös?

Sooo süüüß: kleine Schweine. Bild: dpa

Dass Politiker Medien direkt angreifen, passiert selten. Denn es widerspricht der Rollenverteilung: Politiker machen und verkörpern die Macht, Medien kritisieren, und zwar möglichst unbeindruckt von der Macht.

Wenn Politiker sich allzu heftig über Medien echauffieren, wirken sie rasch unsouverän, weil sie die eingespielte Inszenierung sprengen. Legendär ist die Wutrede des damaligen SPD-Chefs Kurt Beck, der sich über den Rudeljournalismus gegen ihn beklagte.

Am Donnerstag abend konnte man bei "Maybrit Illner" einem dieser raren Frontalangriffe eines Politikers auf eine Zeitung zusehen. Der grüne Fraktionschef Jürgen Trittin attestierte der taz "Schweinejournalismus", den er "nur von der 'Bild'-Zeitung kenne".

Wie CSU und "Bayernkurier"

Grund der Aufregung ist ein Text von Deniz Yücel, der dem Bundespräsidenten in spe, Joachim Gauck, Verharmlosung des Holocausts bescheinigt. Für Trittin eine Ungeheuerlichkeit, für die taz sich entschuldigen müsse. Gauck sei Vorsitzender des Vereins "Gegen Vergessen - für Demokratie", der sich der Erinnerung an NS-Verbrechen widmet.

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taz-Chefredakteurin Ines Pohl antwortete, dass der Text ein Kommentar und eine persönliche Meinungsäußerung sei, die aus gutem Grund geschützt ist. Sie würde nie sagen, dass Gauck den Holocaust verharmlose, so Pohl. Allerdings provoziere Gaucks Lob für Sarrazins Mut oder seine Kritik an dem Satz, dass der Islam zu Deutschland gehört, eben auch überzogene Kritik.

Trittin indes beharrte darauf, dass die taz bei dem designierten Bundespräsidenten auf Denunziation setze. Gauck habe sich nach der Trauerfeier für die von Neonazis ermordeten Muslime mit den Angehörigen unterhalten. Für Trittin der Beweis, wie haltlos die Vermutung sei, dass Gauck den Muslimen distanziert gegenüberstehe. Die Debatte beendet CSU-Mann Markus Söder mit dem launigen Hinweis, dass dieses Duell ja so daherkomme, als würde er sich im Fernsehen mit der CSU-Parteizeitung Bayernkurier streiten.

Offener Brief

Anlass für Yücels Kommentar ist

Als Reaktion auf die derben Worte Trittins hat Eberhard Seidel, einst "taz"-Redakteur und heute Geschäftsführer von "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", einen offenen Brief an Jürgen Trittin verfasst, den wir hier dokumentieren:

Lieber Jürgen Trittin Lieber Cem Özdemir,

... gestern hat Jürgen Trittin die "tageszeitung" des "Schweinejournalismus" bezichtigt und den Artikel "Gauck und der Holocaust" des Journalisten Deniz Yücel als "Sauerei" bezeichnet. Diese ungeheuren Vorwürfe als Reaktion auf einen differenzierten und abwägenden Artikel, zu dem man natürlich auch kritisch und kontrovers stehen kann, sind eine Entgleisung, die mir schwer fällt widerspruchslos hinzunehmen. Hier wurden vor einem Millionenpublikum Grenzen des Anstandes überschritten.

Herr Trittin, das war mies und Ihrer nicht würdig. Angesichts der Schwere der Vorwürfe bitte ich Herrn Trittin, eine öffentliche Entschuldigung gegenüber Deniz Yücel und gegenüber der "tageszeitung" ernsthaft zu prüfen.

Mit freundlichen Grüßen Eberhard Seidel

Yücels Text ist eine Polemik. Die Frage aber, wo die Grenze zwischen legitimen Antitotalitarismus und unzulässiger Relativierung des Holocausts verläuft, ist für Polemiken eher ungeeignet.

Als Erster Gauck vorgeschlagen

Fakt ist aber: Die taz ist eine der wenigen Zeitungen, in der Pro- und Contra scharf aufeinander prallen. Auf der Meinungsseite am Mittwoch war ein fast leidenschaftliches Plädoyer für Gauck zu lesen, das eine harte Kritik an den linken Gegnern von Gauck war. Anderswo, von Bild bis FAZ, wird in den Leitmedien durchweg das hohe Lied vom Bürgerpräsidenten gesungen. Keine Debatte, nirgends.

Auch die politische Klasse steht wie eine Einheitsfront hinter ihm. SPD und Grüne, FDP und Union hat ein jeweils sehr eigennütziges machtpolitisches Kalkül dazu gebracht, diesen Kandidaten zu küren. Gauck ist der Präsident einer ganz großen Koalition, ohne Linkspartei natürlich, von den meisten Medien kritiklos bejubelt.

Dieses Unisono steht in hartem Kontrast zu dem Kandidiaten selbst, der es manchmal auf Provokation anlegt und dem hoch fahrender Moralismus nicht fremd ist. Gauck wird in der Bundesversammlung einmütig gewählt werden, so wie zuletzt nur Richard von Weizsäcker 1989. Ein Konsenspräsident, der die halbe Republik auf die Palme bringt: Langweilig wird das nicht.

Jürgen Trittin hat, nach eigenem Bekunden, 2010 als erster Gauck vorgeschlagen. Er soll als Kandidat der Grünen gelten. Renate Künast zufolge ist sogar der Freiheitsbegriff von Gauck ein grüner. Kann es sein, dass Trittins Attacke - das Wort "Schweinejournalismus" für einen Kommentar - eine gewisse Nervosität verrät?

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179 Kommentare

 / 
  • V5
    Vati 5672

    Hallo,

     

    was mir öfter auffällt dass Herr Yüksel eifrig bei der Sache ist wenn es gilt deutsche Verhältnisse zu kritisieren.

    Aber zu diesen Tatsachen Zitat:

    Der Tagesspiegel - Zitat:

    "Ebenfalls auf der Titelseite berichtete die Zeitung über das Leben von Claudia Yilmaz, die seit 33 Jahren in der Türkei lebe. Sie ist die Schwägerin des ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten, Mesut Yilmaz. Sie wollte Türkin werden, aber konnte nicht, titelte die Milliyet zu dieser Geschichte. Weil das türkische Gesetz Ausländer zwingt, einen türkischen Namen anzunehmen, wenn sie sich einbürgern lassen, habe Claudia Yilmaz darauf verzichtet. Außerdem kränke es sie sehr, dass sie als Ausländerin ein spezielles Nummernschild an ihrem Auto anbringen müsse. Ich fühle mich wie abgestempelt, klagte sie.Das größte Problem der deutschen Ehegatten in der Türkei sei jedoch die Aufenthaltserlaubnis. Sie müsse auch nach 33 Ehejahren alle fünf Jahre die Erlaubnis neu beantragen."

    Tagesspiegel Zitat Ende

     

    kein Wort. Ebenso nicht das über 30% aller Ehen in der Türkei mit minderjährige geschlossen werden,

    http://www.welt.de/politik/ausland/article7071597/Die-Kinder-Ehe-spaltet-die-tuerkische-Gesellschaft.html

    das die Türkei eine Menge Journalisten eingesperrt hat und zur Zeit eine Islamisierung stattfindet. Usw., usf...

     

    Fazit: Für MICH ist Herr Yüksel einer der (nicht wenigen) Wühler des "Türkentums".

     

    MfG.

     

    Vati 5672

     

    ps. Im Laufe dieser Diskussion (weil sich die Chefin der taz, Frau Pohl und ein Redakteur(?) von Herrn Yüksels Text zu Gauck (ach übrigens....nb.....

     

    der türkische Ministerpräsident Gül hat seine Frau kurz nach ihrem 15ten Geburtstag geheiratet.......)

     

     

    distanziert hatten: Eine Zensur findet nicht statt? Das gilt vllt. für die (vorsortierten) Schreiber der taz, ganz bestimmt aber nicht für die Leserbriefe.

     

    Nochmal: Herr Yüksel, der ja, wenn wir in Deutschland türkische Verhältnisse hätten, statt Deniz Hans oder Robert heißen MÜSSTE, würde ich anfangen ernst zu nehmen wenn er auch die türkischen Verhältnisse kritisieren würde.

  • GK
    Gilbert Kallenborn

    Trittin gehört nicht zu leicht nervös werdenden

     

    Politikern,was er machte,war ein Angriff.

     

    Anstelle froh zu sein,endlich diesen Blender und

     

    Schleimer von Merkels Gnaden (Nr.2 ,Nr. 1 war der

     

    Selbstverteidigungsminister von und zu Doktortitel )

     

    Wulff losgeworden zu sein,wird sein Nachfolger gleich schwarz angepinselt.

     

    Gauck den Sarrazin-Mantel umzulegen,ist mehr als

     

    abenteuerlich,ihn in die rechte Ecke stellen zu wollen ist absurd.

  • K
    kuec

    Tut mir leid, Trittin hat Recht. Es gibt einen Unterschied zwischen pointierter Meinung, die sich auf eine Sache bezieht, und einer persönlichen Beleidigung wie sie D.Y. geäußert hat. Ehrenwert von den taz-Kollegen, sich jetzt schützend und mit spitzfindigen Überlegungen (Reinecke) vor ihn zu stellen. Wichtiger wäre aber, euren Leuten noch mal das journalistische 1x1 nahezubringen. Fakten ja, Meinung ja, Beleidigung nein.

    Überhaupt hat sich die taz in der Kandidaten-Debatte nicht mit Ruhm bekleckert. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal ein waz-Blatt (Westf. Rundschau) brauche, um aufzuklären, was Gauck wirklich gesagt hat. Aus der WR weiß ich, dass die taz Zitate verfälschend wiedergegeben und damit eine Debatte im Netz gefördert hat, in der es nur noch ums Niedermachen des Kandidaten geht. Schämt euch. Bessert euch.

    Für den hochtalentierten D.Y. findet sich bestimmt ein Arbeitsplatz außerhalb einer Zeitungsredaktion.

  • H
    Heiko

    Yücels zweiter Kommentar, über den sich Trittin doch wohl in erster Linie echauffiert, war eine differenzierte Analyse der Äusserung von Gauck. Seine Kollegen von der taz zeigen wenig Solidarität, wenn sie das als für das ernste Thema in der Form ungeeignete Polemik abbügeln.

     

    Ich fand beide Artikel von Yücel gut und weiss echt nicht worüber sich Trittin so aufregt. Als ehemaliger KB'ler sollte er eigentlich selbst ein Interesse daran haben, nicht von Geschichtsrevisionisten vom Schlage Gaucks und seines Vereins mit den Nazis auf eine Stufe gestellt zu werden. Und nachdem die Frage danach, was am Holocaust singulär war, mehrfach ausführlich öffentlich ausdiskutiert wurde, ist es eine bodenlose unverschämtheit wenn jemand wie Gauck offensichtlich ohne irgendwas davon zur Kenntnis genommen zu haben einfach allen Vertretern der Position der Singularität des Holocaustes eine Ersatzreligion unterstellt. Und das ausgerechnet als Pfaffe!

     

     

    PS: Vielleicht sollte die taz bei aller Liebe für die Meinungsfreiheit die offen rechtsradikalen Kommentare (Freimaurer Trittin etc.) doch löschen, den Schwachmaten muss man nun wirklich kein Forum bieten.

  • M
    mehrdad

    betrachtet man die berichterstattung der TAZ über israel, so muss man folgendes feststellen: überpropotional und zu 100% einseitig negativ wird über israel berichtet.

     

    so ein kampfblatt der linken antisemiten beschuldigt nun also einen menschenrechtler, ein holocaustleugner (zitat frau pohl im TV) zu sein. sehr ironisch.

  • G
    Guenterkastenfrosch

    Meinungsfreiheit hin oder her, aber Herrn Yücels Kommentare sind auch oft nur schein-schlau, grell-fassadenartig und einfach geschmacklos.

     

    Schein-schlau: Mir sind schon immer diese Leute suspekt, die MG-Salven an gut formuliertem Palaver verschießen und so einen derart mächtig intellektuellen Eindruck verbreiten, der Gesprächspartner schier zum Verstummen bringt. (Vermutlich ist so auch gar kein Gespräch angestrebt, sondern der Wort-Schütze will sich nur Freiraum für seine klugscheissenden Monologe schaffen.) Wenn man dann aber mal in Ruhe über das Ergossene nachdenkt, bemerkt man erst, wie viele unzulässige Verkürzungen da herumposaunt werden. (Klar: Unter Berücksichtigung des Für UND Wider klingt's dann nat. nicht mehr so "chic")

     

    Grell-Fassadig: Das zieht nat. erstmal Aufmerksamkeit, ist aber nur sehr, sehr eitel.

    Geschmacklos: Hier denke ich vor allem an Yücels völlig blöde Kolumne zur Frauen-Fussball-WM. Und auch an sein Autorenfoto mit dieser Angeber-Sonnenbrille. Aber nun gut: Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten.

     

    Jemand schrieb hier von Yücel als "Schelm" - dann aber bitte nicht als ernstzunehmendem tiefer schürfendem Kabarettisten, sondern höchstens als Oberflächen-"Comedian" à la Mario Barth & Co.

  • WK
    Wolf Krab

    Wer bitteschön ist Trittin?

    Mir ist nur ein Pol-Pot Kuscheler dieses Mamens bekannt.

  • TR
    Thorsten Reinert

    Solange sich die Taz nicht bei Joachim Gauck für den "Stinkstiefel" und den Vorwurf, er würde den Holocaust leugnen, formell und öffentlich entschuldigt, solange die Chefredakteurin immer noch auf ihrem Posten sitzt, die diese Verleumdungen und Beleidigungen zu verantworten hat, solange ist die Taz eine

     

    linksfaschistoide Schweine-Zeitung auf Stürmer-Niveau.

  • OO
    Oink oink

    Sollen die Grünen u.a. sich erst mal für ihre SCHWEINEPOLITIK entschuldigen, dann sehn wir weiter...

  • G
    Gast

    Wie lachhaft Herr Trittin sich doch ständig verhält. Alles weist darauf hin, dass er in der Freimaurersekte ist. Die Grünen sind für den Gender Mainstreaming. Herr Trittin sollte sich selber erstmal von der Freimaurersekte lösen und emanzipieren und sich nicht ärgern, wenn andere Menschen die Freiheit haben ihre Meinung zu sagen, was ihm sehr schwer fällt bei seinen ganzen Schweigegelübden.

  • H
    Hector

    Ich habe Yücels Meinung zur Gaucks Holocoust Äußerungen gelesen und darin keinerlei Schweinskram entdecken können. Man muss ja seine Ansichten nicht teilen, aber ihn deswegen derart heftig zu kritisieren, geht dann doch entschieden zu weit. Trittin sollte vor der eigenen Haustür kehren und erst mit der Schweinepolitik in seiner Umgebung aufräumen, bevor er sich an den Medien versucht.

    Leider hat Frau Pohl auch nicht sehr gut ausgesehen, als Trittin ihre Zeitung und ihren Redakteur derart heftig angegangen ist. Hat sie nicht mit einem solchen Gauck-Zelotismus gerechnet? Sie sollte sich besser vorbereiten, bevor sie in Sendungen wie Illner teilnimmt.

  • Q
    Quintessenz

    Mit oder ohne Entschuldigung - Wenn Trittin den Grünen noch helfen will, muss er zurücktreten.

  • GG
    gunnar gunnarsson

    Ich war entsetzt über Trittin's Entgleisung in der Sendung.

     

    Soetwas hätte ich eher dem ebenfalls anwesenden Söder zugetraut.

     

    Was mich angeht, muß Trittin noch sehr lange daran arbeiten, bis ich ihm sein unsachliches und unmögliches Verhalten entschuldige.

     

    Ich denke aber, daß meine ehemalige Sympathie zu ihm niemals wieder herzustellen ist.

     

    Mindestens eine Entschuldigung von ihm ist angebracht.

  • S
    sick0n0tired

    @ Dirk, 24.02.2012 19:09 Uhr

     

    das trifft sich gut. denn: der vorwurf der heuchelei ist auch zur phrase der heuchler geworden. die heuchler: pi-leute, die natuerlich stets nur ungetruebte wahrheit verbreiten.

     

    was passiert, wenn pi- und achgut-leute kommentarspalten komplett uebernehmen, kann man gut an tagesspiegel.de sehen.

     

    das wollen sie doch auch nicht, dirk, oder?

  • TR
    Thorsten Reinert

    Die Taz ist einfach nur noch ein heruntergekommenes stinkendes dreckiges Schweineblatt auf Stürmer-Niveau, da hat Trittin völlig recht.

     

    Und die Chefredakteurin ist eine verschissene linkfaschistische Hetzerin.

  • L
    Lagarde

    Ich finde es vor allem erschreckend, dass es in Deutschland scheinbar wieder der Normalfall ist, dass man die Oder-Neiße-Grenze als Einsperrung des deutschen Volkes betrachtet und die Verbrechen der DDR auf eine Stufe mit dem Holocaust stellt. Nichts anderes macht Herr Gauck mit seinen Aussagen und dafür wird er von der Bevölkerung verteidigt. Das ist unerträglich.

     

    Gerade Trittin sollte die Prager Erklärung kennen und wissen, welch Geistesgut darin zum Vorschein kommt. Seine Argumentation liegtallerdings noch weit unter Bild-Niveau, denn mit einem Vorstandsposten ist noch nichts verbunden. Man kann als Vorstand sehr gut gegen die Grundsätze des eigenen Vereins handeln - auch das müsste Trittin aus Praxiserfahrung am besten wissen, nicht wahr?

     

    Dass er jetzt auf Druck der Allparteienkoalition einmal Händchenhalten beim Staatsakt gespielt hat, verändert seine vorherigen Äußerungen zur Integrationsdebatte und zu eben diesem Staatsakt auch nicht.

  • R
    rassloff

    Das war keine Nervosität Trittins. Der hat sich quasi selbstkontrolliert mit theatralischer Moral in Rage geredet und die Selbstdarstellung des Vereins gleich dabeigehabt. Das ganze mit absolut absurden Vorwürfen. Neben "Schweinejournalismus", BILD-Niveau kam das schönste zum Schluss: "Das ist wirklich Denunziation." Einen ganz bösen Redakteur habt ihr da von der Jungle World bekommen ;-) Aber warum dieser Angriff? Im taz-Interview betonte Trittin vor wenigen Tagen: "Ich erlaube mir den Hinweis, dass ich Sigmar Gabriel seinerzeit Joachim Gauck vorgeschlagen habe - nicht andersherum." Gauck wurde inzwischen wegen einiger Positionen angegriffen, sei es wegen Sarrazins "Mut" oder der Occupy-Kritik. Yücel greift Gauck allerdings auf dessem eigentlichem Feld der Erinnerungspolitik an, erst polemisch - und für eine Polemik sich zu entschuldigen (Hallo?) - und dann analysierend und alles andere als auf BILD-Niveau. Ansonsten: Trittin verlangt von Pohl und Yücel sich bei Gauck zu entschuldigen, Seidel fordert von Trittin jetzt, sich bei der taz zu entschuldigen. Warum sachlich wenn's nicht auch persönlich geht?

  • J
    Jesse

    Triitin sollte sich schämen für diesen Angriff auf die taz und den guten Artikel von Deniz Yücel. Gaucks Nähe zu den Verharmlosern der neuen und alten Rechten ist evident:

    Gauck war Referent des Veldensteiner Kreises, einer “Diskussionsrunde von Zeithistorikern, Politik- und Sozialwissenschaftlern, die sich der Erforschung von Extremismus und Demokratie in Geschichte und Gegenwart widmen”. Weitere Mitglieder dieses Kreises in dem die Totalitarismustheorie, also die Gleichsetzung von Linksextremismus und Rechtsextremismus, vertreten wird, sind u.a. Professor Eckhard Jesse (wissenschaftlicher Begleiter von Kristina Schröders Magazin “Demokratie stärken-Linksextremismus verhindern”) und Uwe Backes, stellvertretender Direktor des Hannah-Arendt-Instituts. Beide wurden vom Bundesverfassungsgericht als Gutachter im NPD-Verbotsverfahren bestellt, obwohl ihnen ein ziemlich unkritisches Verhältnis zur rechten politischen Szene nachgesagt wird, wie die Süddeutsche urteilte. 2002 hielt Jesse einen Parteiverbotsantrag auf Grund der “Bedeutungslosigkeit der NPD für unzweckmäßig” . In dem von Backes, Jesse und Rainer Zitelmann (ein Wortführer der Neuen Rechten) veröffentlichen Sammelband “Schatten der Vergangenheit”, forderte Jesse das Ende der “selbstquälerischen Form der Vergangenheitsbewältigung”. Jesse hatte 1999 den späteren NPD-Symphatisanten Bernd Rabehl in den Veldensteiner Kreis eingeladen.Neben dem ehemaligen Mitglied des SED-Politbüros Günter Schabowski referierte auch der frühere Chef des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz, Helmut Roewer. Roewer, heute Publizist, veröffentlichte im Grazer Ares-Verlag, der auch antisemitischen und rechtsextremen Autoren sowie Geschichtsrevisionisten eine Plattform bietet. Ungeklärt ist darüberhinaus seine Rolle als Chef des Thüringer Verfassungsschutzes, im Zusammenhang mit der Unterstützung der Zwickauer Terrorzelle. Roewers Behörde war es auch, die über Kontakte zu einem weiteren überzeugten Gegner der Linken und Referenten des Veldensteiner Kreises verfügte: Patrick Moreau.

  • WS
    Walter Schmidt

    Ich bin grundsätzlich der Meinung, daß eine Zeitung auch polemische Kommentare abdrucken sollte, weil sie u.U. die Debatte bereichern und Dinge zuspitzen, die allzu oft nur zerredet werden.

    Allerdings finde ich den inkriminierten Kommentar von Deniz Yücel wirklich peinlich, da er jeder sachlichen Grundlage entbehrt und darauf aus ist, Gauck als Menschen zu diskreditieren und unmöglich zu machen.

    Sicher kann man auch solche Kommentare abdrucken.

    Allerdings sollte man sich darüber im klaren sein, daß so mancher Leser es der "taz" übelnehmen wird, wenn sie auf derart unseriöse Art und Weise an der Auseinandersetzung um Gauck als neuen Bundespräsidenten teilzunehmen gedenkt.

  • G
    gliss

    Danke für den aufschlussreichen Artikel zu dem unsäglichen BP in spe. Wie beängstigend für mich als ehemaligen DDR-Bürger die reaktionären Forderungen einiger Kommentatoren, nach Straftatbestand, Zensur und die unqualifizierten Auffbrüller derer , die sich entlarvt fühlen durch die von Yücel offen gelegte Dialektik, die in Gaucks Stoßgebeten offenbar und durchschaubar wird. Dabei wird hier noch nicht einmal auf die Mitgliedschaft Gaucks im elitären Antlantik-Brücke-Verein eingegangen. Lieber Deniz, bitte widme dich doch unbedingt auch diesem düsteren Kapitel Gaucks!Kein Wunder, dass darüber in den Leitmedien nicht diskutiert wird, wenn man sich die vereinten noblen Mitglieder dieser geheimen Loge ansieht.(siehe zeitgeist.de) Schlimm finde ich auch, dass die Chefredakteurin der TAZ nicht energisch den Ausfällen Trittins begegnet ist und einen ihrer briliantesten Journalisten auf einem höheren Niveau als den herausgeforderten "Stammtisch" verteidigt hat. Auf die intellektuelle Überforderung einiger Kommentatoren darf keine Rücksicht genommen werden.

  • KE
    K. Etzer

    Jürgen Trittin - je mehr Jahre ins Land gehen, je deutlicher er sich innerhalb der politischen Kaste etabliert frage ich mich: Ist es schon Altersweisheit oder etwa doch Demenz. Ich erlaube mir diese Frage zu stellen, da ich die politische Satire für ein Heilmittel halte für all jene, die bei vielen Äußerungen und Entscheidungen unserer Politiker schon einmal einen Herzkasper bekommen könnten. Im Übrigen stimme ich den Betrachtungen von Deniz voll und ganz zu und freue mich, dass es in der TAZ auch noch solche Meinungen gibt.

  • U
    uniquolol

    Wirklich interessant ist folgende Passage im YouTube-Video:

     

    Trittin: “Finden Sie auch, dass der Gauck den Holocaust verharmlost? Sagen Sie mal?

    Pohl: “Nein! Das würde ich so nie schreiben, aber das ist ganz bestimmt, dazu kommen wir sicher auch noch...

     

    Die Chefredakteurin distanziert sich - für jeden offensichtlich - inhaltlich nicht von ihrem Redakteur. Sie würde es nur “...so nie schreiben...”!

     

    Ines Pohl kann sich offenbar jeden “Lapsus Linguae” erlauben. Beim konservativen Gegenpart (vertreten durch Trittin, Gauck etc.) gelten dann aber doch andere Maßstäbe...

  • A
    Azrep

    Man hatte tatsächlich nicht den Eindruck, dass Frau Pohl den Artikel richtig kannte. Zumindest hätte sie sonst sicher besser kontern können. Wozu dieser Schonwaschgang bei Trittin?

     

    Vor etwa 5 Jahren kritisierte der iranische Präsident, dass der Holocaust in Europa zum Mythos stilisiert würde, der ueber alles stehe. Er kritisierte, dass die übermenschlichte Dimension eine unbefangene Diskussion und Aufarbeitung unmöglich machten und verwies auf das Einkerkern von 70 jährigen Historikern usw.

    Sofort galt er in allen Medien Deutschlands als grosser Holocaustleugner, dabei folgt seine Logik fast der aus Herrn Gauks Zitaten. Hat im Parteivorsitz der Gruenen damals jemand von "Schweinejournalismus" gesprochen oder würde es heute tun? Aber nein, die Kriegstreiber von damals gingen wie Frau Roth lieber gegen die Teilnahme der iranischen Nationalmannschaft an der WM in Deutschland demonstrieren oder schwenkten dann im Stadion mit ihren zionistischen Freunden Israelfahnen bei jedem Gegentor der iranischen Mannschaft. Wer hat diese Aktionen damals eigentlich finanziert? Doch nicht etwa vom deutschen Steuerzahler finanzierte Vereine wie etwa "Gegen Vergessen - Für Demokratie" o.ae.?

  • D
    Diddimaus

    Yücel IST Bildniveau - ok, nix Neues, dass dies aber so völlig kritiklos durch die taz Chefin hingenommen wird ist mir schleierhaft. Den Maßstab, den man bei anderen sucht, sollte man selber erst mal erfüllen. Peinlich und unterstes Niveau.

  • G
    gerd

    Jürgen Trittin traut sich eh nur gegen die taz zu schießen, vor den großen Blättern spielt er den Staatsmann (wie in der Wulf Affäre). Gauck wird den bestimmt nicht wegen seines Konservatismus nerven - da passen die gut zusammen!

  • H
    HamburgerX

    @ach, egal:

     

    "Und dieser Verein hat sich genau das zum Ziel gesetzt, das Yücel Gauck ankreidet: die Gleichsetzung des Nationalsozialismus mit den realsozialistischen Diktaturen, und damit in der Konsequenz - der Relativierung des Holocausts."

     

    Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, an historisch bedeutsame Verbrechen zu erinnern. Nirgendwo ist von einer Gleichsetzung die Rede, und das wäre auch unsinnig! Selbst wenn sich Parallelen auftun, Massenmord und Meschenverachtung kann in vielen Formen und Spielarten auftreten.

     

    Aber es ist doch letztlich auch völlig nachrangig, wieviel Übereinstimmung man jeweils finden mag. Was ändert es an einem Verbrechen, wenn irgendwo anders bzw. zu einem anderen Zeitpunkt ein anderes Verbrechen geschieht? Nichts. Und es macht auch ein Verbrechen nicht schrecklicher oder weniger schrecklich, weil es (angeblich) einzeigartig ist. Es geht doch nicht um Rankings, sondern um eine die vollständige Wahrnehmung historischer Untaten und möglichst viel aus ihnen zu lernen.

  • DW
    damals wars

    So ein Unsinn. Niemand hat Gauck als Holocaustleugner bezeichnet.

    Er trivialisiert den Holocaust.

     

    Hier wird in unerträglicher Weise versucht, aus Gauck eine Gott zu machen.

    Nach Sarrazin und Guttenberg Messias Nr. 3.

     

    Aber Trittin steht nicht allein.

    Jetzt werden schon wieder Umfragen manipuliert und zensiert.

     

    http://www.mdr.de/nachrichten/voting146.html

     

    Wilkommen in der DDR!

  • PP
    P. Panther

    Eine heiße Debatte,

     

    für mich stellt sich generell die Frage wo SPD und Grüne überhaupt noch stehen. Nach Sarazin und nun Gauck (schon bei der letzetn BP-Wahl).

     

    Gauck der DDR-Zerschmetterer:

    Und jetzt haben wir ja endlich das, was alle an der DDR kritisieren. Eine Schwarz-Gelb-Rot-Grüne Einheitspartei! Prima! Das zum Thema gegen das Vergessen für mehr Demokratie! Weiter so!

    Der Verfassungsschutz beschäftig ja auch schon manchen Nachbarn von mir, Daten werden überall gesammelt und ACTA kommt auch! Statt Parteierziehung gibt es Verblödungsvernsehen und Konsumglück - wer sich's noch leisten kann. Das zum Thema Freiheit! Und so Parteilos ist die Schule ja auch nicht und die Bundeswehr treibt sich da auch schon rum und Macht eine tolle PR-Kampagne: Sterbe für die Freiheit (in Irak, Afgahistan, Libyen, Syrien, Iran oder anderswo).

    Wir stehen IHR also in nichts nach und dennoch soll jetzt alles besser sein? Das ich nur lach!

  • CC
    Claus Carstensen

    Ich sehe Trittin bei anderen Anläßen als Politiker, der gerne selbst auch einmal austeilt.

     

    Speziell diese Gelegenheit:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=ZrqUrKHEGJM

     

    Der zu der Zeit amtierende FDP-Vorsitzende und Außenminister kann gerne mal mit einem kleinen Schwulenwitzchen beleidigt, werden.

     

    Aber wenn Sankt Gauck seine eigenen Worte um die Ohren geschlagen werden, dann hört's natürlich auf.

     

    Ich finde es schon übel, daß wir jetzt einen Ersten Represäntanten unseres Landes bekommen sollen, der es kritisiert, wenn Andere es wagen, etwas über Gott zu stellen.

     

    Verstehe ich ihn falsch, daß das systhematische Ermorden von Millionen von Angehörigen einer spezifischen Religion nicht überbewertet werden sollte? Weil das SEINER Religion abträglich sein kann?

     

    Das sollte Herr Gauck noch einmal klarstellen

  • R
    RLS

    Herr Deniz Yücel hat hier seine Meinung geschrieben,

    und dafür erhält er jetzt sehr viel Kritik.

    Beide Seiten druckt die TAZ ab, ohne zu Zensieren, dass rechne ich der TAZ sehr hoch an. Zensur ist für mich noch widerwärtiger, als ein Kommentar der vielen nicht gefällt. Zensur ist nichts anderes als Meinungsmache.

    Mir haben auch schon viele Kommentare nicht gefallen, aber bei der TAZ habe ich die Möglichkeit dagegen zu kommentieren.

    Wo kann man dass sonst noch???

    Wem dass nicht gefällt sollte Bild, Zeit oder den Spiegel lesen.

     

    Liebe TAZ weiter so, so lang ihr auch die Meinung eurer Kritiker kommentiert und Fehler zugibt ist alles in Ordnung. Nur sollten Kommentare und Nachrichten sauber getrennt sein. Und Nachrichten sollten neutral geschrieben sein, ohne seine eigene Meinung einzubringen.

    Und es sollte nicht zu extrem unter der Gürtelliene sein.

     

    Euer Magazin ist mir 100mal lieber als die Natoolivgrünen Heuchler,

    denen wir den Afghanistaneinsatz zu verdanken haben.

    Die dadurch ihre ganze Wählerschaft belogen und betrogen haben.

    Diese haben es nötig zu kritisieren.

     

    Ford Coppola hatte Recht, dass sieht man hier an den Kommentaren:

     

    SOLDATEN DÜRFEN DASS WORT FUCK NICHT SAGEN,

    ABER SIE DÜRFEN NAPALM AUF KLEINE KINDER SCHMEISSEN.

    "Apocalypse Now"

     

    So ist sie halt diese Moralgeheuchelte Gesellschaft.

  • F
    Florian

    Ich finde es sehr schade das das journalistische Niveau der taz seit einigen Jahren so stark abgesunken ist.

     

    Man darf bei diesem Kommentar nicht vergessen das es sich nicht um einen Leserkommentar handelt sondern bei bei Deniz Yücel um einem offiziellem taz-Journalisten der für seine schwache Leistung auch von den taz-Abonnenten und GenossInnen bezahlt wird.

     

    In einem Internetforum würde so ein Kommentar als Spinnerei ignoriert oder vom Admin gelöscht werden - in einer gedruckten Zeitung hat sowas nix zu suchen.

  • S
    Slimak

    Dass Trittin ein selbstverliebter Obermacker ist, wissen wir ja schon seit langem. Und dass die Grünen eine Schweinepartei sind, ist auch nicht wirklich neu. Ich frag mich, warum jemand wie Trittin, für den Benehmen ein Fremdwort ist, überhaupt in Talkrunden eingeladen wird. Er ist jedes Mal der Grund für Kotzanfälle. Sein Machthunger ist genauso unerträglich wie seine Selbstinszenierung.

     

    ÜBRIGENS: taz lesen macht wieder Spaß. Weiter so - auch an Deniz Yücel!!!

  • A
    allgaeu

    sehr einseitige Darstellung

  • L
    llamaz

    Unter Schweinejournalismus würde ich verstehen wenn ein Journalist sich im Dreck suhlt und andere mit Dreck bewirft um des Bewerfens willen. Insofern kann man Deniz Yücels Artikel schon unter dem Attribut "Schweinejournalismus" ablegen. Miese Artikel und Kommentare beim Namen zu nennen ist noch lange kein Angriff auf die Pressefreiheit. Schließlich hat Trittin kein Schreibverbot für Yücel gefordert.

     

    Mir persönlich kam Yücels Kommentar mehr wie eine Reflexhandlung vor. Oder besser: Eine Art allergische Gegenreaktion auf die Einmütigkeit von Gaucks Nominierung und die zum Teil etwas übertriebene Erhöhung seiner Person in manchen Medien. Dumm nur das allergische Reaktionen die Tendenz haben selbst ebenfalls unangemessen heftig auszufallen.

  • M
    Martin

    Zwei Dinge:

    1. Yücels Kommentar war absolut lausig.

    2. 1. lässt keinen Rückschluss darauf zu, was man von Gauck hält. Alle, die hier mit dieser Nebelkerze argumentieren begeben sich auf das Niveau von Yücel.

  • G
    gonje

    Herr Trittin ist in seinem Auftritt unerträglich. Sein

    dauerndes, süffisantes Grimassieren läßt an seiner Überzeugung und ernsthaften Politikfähigkeit zweifeln.

    Diese übertriebene theatralische Oberlehrerhaltung ist nur mit einer Charakterinstabilität zu erklären. Was auch immer er sagt, sein selbstgefälliger Habitus gewinnt keine Sympathie und schon gar keine neuen Wähler.Es ist nicht egal, wie man wahrgenommen wird.

    Die Supervision eines Coaches täte ihm gut.

  • JV
    Jenseits von Böse

    Der Denis Yücel kann schon nerven. Ich habe mich mehrfach über seine Schreibkotze geärgert, muss aber fairerweise zugeben, dass seine Replik an Sascha Lobo hervorragend war. Er kann also auch anders als in dem "Stinkstiefel"-Artikel zu Gauck.

     

    Der Punkt ist aber ein anderer, und dabei mag eine Analogie helfen, die mir beim Lesen des "Stinkstiefels" sofort auffiel: erinnert sich noch jemand an die beiden polnischen "Kartoffeln"? Autor: Peter Köhler, Folge: internationale Verstimmungen im großen Stil. Großartig!

     

    Der entscheidende Unterschied: die Kartoffelschmäh erschien in der "Wahrheit", war also eindeutig als Satire gekennzeichnet. Als die Kaczynsky-Brüder darauf empört mit dem dicken Hammer reagierten, entlarvten sie sich nicht nur als humorlos. Ein gutes Beispiel, dass eine Schmähschrift aufklärerisch im besten Sinne wirken kann.

     

    Der "Stinkstiefel" hätte ähnlich wirken können - als Satire lass' ich ihn durchgehen, die fördert das Nachdenken um ein paar Ecken -, aber er wurde eben nicht auf der Wahrheitsseite platziert. Warum?

     

    Entweder kam niemand bei der taz auf die Idee, oder die geschätzten Macher der "Wahrheit" wollten ihn aus guten Gründen nicht haben. Dass er schliesslich als Kommentar erschien, laste ich der Chefredaktion als schweren handwerklichen Fehler an.

     

    Was als grob geschnitzte Satire geht, ist als Kommentar vollkommen daneben. So werden die Bemühungen der anderen Kommentatoren, eine Meinung auszubreiten und zu begründen, mit Denis' Spaß an der Häme auf eine Stufe gestellt - ein Unding.

     

    Deshalb hat sich Jürgen Trittin bei Maybritt Illner mit Ines Pohl genau die Richtige vorgeknöpft - ihre lauwarme Verteidigung lässt mich für die taz hoffen, dass sie lernfähig ist. Dafür sind Fehler schliesslich gut.

  • S
    Sentel

    Dass in der Taz pro und contra ausgetragen werden, ok. Aber der Text von Herrn Yücel war lächerlichste Polemik, von Wissen und Verstehen wollen ungetrübt.

  • R
    ralli

    Wie diskreditiere ich irgendjemand in Deutschland? Ich stelle ihn unter Faschismusverdacht! Dann brauche ich mich inhaltlich nämlich mit nichts mehr auseinandersetzen!

    Gauck ein guter Präsident? Woher soll ich das heute schon wissen?

    Gauck ein Nazi? - jetzt ist er aber endgültig erledigt! Und zum Nazi kann jeder schnell werden, der die vorgestanzten Konsensformulierungen nicht benutzt. Merkel, die Sarrazins Buch verurteilt - obwohl sie es nicht gelesen hat: prima.

    Gauck, der Sarrazin unter Einschränkungen Mut attestiert, sich aber nicht mit dem Inhalt gemein macht: ein Nazi.

     

    So einfach ist das, denn wer gegen - von ihm selbst so definierte - Nazis ist, der ist immer ein Held und Teil der Guten.

  • Y
    yberg

    yeah dann bin ich ja ein schweine leser

     

    TOLL

  • 7
    71jähriger

    "

    (Björn Engholm)

     

    »Wer vor seinem dreißigsten Lebensjahr niemals Sozialist war, hat kein Herz. Wer nach seinem dreißigsten Lebensjahr noch Sozialist ist, hat keinen Verstand."

     

    Die unterschiedlichen Beiträge in diesem Forum geben einen tiefen Einblick, wie "politische Evolution" abläuft.

    Herzlichen Glückwunsch Herr Trittin, willkommen im Club der über dreißigjaährigen; bei mir lief es ähnlich ab (siehe Engholm).

     

    Mein Rat an alle sozialistischen Hitzköpfe, (zu denen ich als 68er auch gehörte): Sich eingehend und umfassend über alles informieren, dabei Lebenserfahrung sammeln und einfach die Jahre abwarten, alles andere kommt von ganz alleine!

    Das Rad wird nicht von jeder jungen Generation neu erfunden; das gibt es schon viele tausend Jahre.

     

    Mein Rat an alle Altsozialisten: Jeden Tag mindestens einmal an Björn Engholm denken und das alte deutsche Sprichwort: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.

  • TA
    Thomas aus dem Westen

    Wie dieser Stasibüttel Gauck es schaffen konnte, sich erst als Bürgerrechtler zu inszenieren und später auch noch Grüßonkelkandidat zu werden, beweisst einmal mehr wie professionell die Stasi war.

    Das sich jetzt mit Trittin auch noch so viele Tazleser über den eher unspektakulären aber nicht schlechten Kommentar von Herrn Yücel aufregen, beweisst einmal mehr in welch intellektuellen Wüste wir leben.

  • H
    Hans

    Danke für den ausgewogenen Kommentar von Herrn Reinecke, auch wenn ich Herrn Trittin in Bezug auf den Artikel von Herrn Yücel weitgehend zustimme. Herr Reinecke hat aber recht damit, wenn er sagt, daß es grundsätzlich gut ist, wenn die taz gegenläufige Meinungen darstellt. Aber bitte demnächst auf etwas höherem Niveau! Warum aber dazu der Brief von Eberhard Seidel??? Bitte: meint er das ernt? "Differenziert und abwägend"??? Das ist nun wirklich das letzte, was den Artikel von Herrn Yücel beschreibt. Schade, daß das zusammen mit dem Kommentar von Herrn Reinecke veröffentlicht wird.

  • W
    Wendehals

    Ich halte ja auch nichts von Journalisten, die die Pressefreiheit dazu benutzen sich aufzuspielen-, und außerdem, sexistisch veranlagt sind ;man erinnere sich an den Kommentar über den Frauen-Fußball von Yücel.Aber Politiker, die dann vom Schweinejournalismus DER TAZ sprechen, die sollten erst einmal den Augias-Stall der Politik ausmisten. Denn die Journalisten der TAZ sind von der Wirtschaft noch nicht gekauft. Meinungsmacher-Blättchen haben wir doch zu Genüge.

  • DR
    D. Ranbleiben

    ...also, indem Trittin im Fernsehen vor Millionenpublikum die Taz, bzw. ihren Journalisten Yücel mit "Schweinejornalismus" und "Bildzeitung" tituliert,tat er das sicherlich gut vorbereitet und mit Kalkül, das ist ihm nicht herausgerutscht, das Thema Gauck war ja vorgegeben und Yücels Gauckartikel hatte ja schon Furore gemacht. Mit diesen Kampfparolen und Denunziationen stellt er die Taz, resp. Yücel symbolisch auf die Schlachtbank. Das sollte Folgen haben. Ist Trittin da nicht ein Wiederholungstäter? Warum macht er das? Welchen Ehrgeiz treibt ihn an?

    Welche sind seine persönlichen Ziele. Warum diese kriecherische Nibelungentreue mit Gauck. Wer sind eigentlich Trittins "Freunde"? Wulffen kann er ja schon ganz gut... Also dranbleiben!!!

  • N
    NRW

    Wo ist mein gestriger Kommentar geblieben?

  • R
    r.ader

    Unwort 2012

    Danke Herr Tretihn. Schlage Ihren "Schweinejournalismus" als Unwort des Jahres 2012 vor. Ihnen ist sicher bekannt. dass Schweine sehr sozial und intelligent sind. Auch als Tier des Jahres 2013 denkbar?! Ob Schweinejournalismus ala "Gruene " Wikipedia reif ist. wird die nahe Zukunft zeigen (beweisen).

  • PK
    peter köhler

    Der getroffene Hund bellt! Mir hats richtg gut getan, wie Yücel dem aufgeblasenen Pastor ein wenig die Luft raus gelassen hat! Inzw. habe ich die Zitate "im Zusammenhang" gelesen - sie bleiben unsäglich!

    Alles in allem: Die übl. deutsche Feigheit, mal die Wahrheit wenigstens anzuhören, und: All das könnten wir und die oberstudienrathaften Grünen uns ersparen, wenn man den Mut hätte, das Amt abzuschaffen, das so überflüssig wie undemokratisch ist!

  • KV
    Karl-Heinz Völker

    Politiker beschimpft Zeitung. Ja und? Umgekehrt ist's doch auch an der Tagesordnung.

    Sie müssen dann nicht gleich greinen und sich zum Opfer der "Zensur" stilisieren.

  • K
    kroete

    Dass Herr Yücel gerne unter dem Deckmantel des Kommentars oder der Kolumne die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet, ist offensichtlich sein Stil.

    Ob er das Handwerk der Recherche versteht, bleibt dahingegestellt.

    Hier hat er wohl unter aller Sau gearbeitet und Frau Pohl verteitigt dies noch, wenngleich nicht inhaltlich.

    Journalismus dieser Qualität gehört für mich in das Blatt der vier-Buchstaben-Journaille oder überlässt man sich bei der taz dem freien Fall auf dieses Niveau?

  • BF
    Bernd F.

    "Jürgen Trittin hat, nach eigenem Bekunden, 2010 als erster Gauck vorgeschlagen. ", schreibt die TAZ.

    Andere sehen das anders:

    "Es ist ja ein offenes Geheimnis, wer die rot-grünen Parteigranden vor zwei Jahren auf die Idee gebracht hat, Joachim Gauck zu ihrem Präsidentschaftskandidaten zu küren. Es war der damalige Chefredakteur und jetzige Herausgeber des rechtskonservativen Springerblattes „Welt“, Thomas Schmid..."

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=12283#more-12283

     

    Und so wurde aus dem taktischen Erfolg eine strategische Niederlage von Rot-Grün. Das weiss auch Herr Triitin, und das erklärt seine Nervosität.

  • S
    Staatsbürger

    So ist das halt bei den Grünen.

     

    Wenn die Schutzbefohlenen (Migranten, Lesben,Schwule etc. etc.) aus dem Streichelzoo ihrer jeweiligen Ghettos ausbrechen und frech und selbstbewusst eine eigene Meinung äußern, fällt die Maske. Und dann bezichtigt man auch mal einen Muslim des Schweinejournalismus, was ja ein ganz besonders infames (Bei-)Geschmäckle hat.

     

    Herr Yücels Verbrechen besteht weniger in seiner etwas degoutanten Stinkstiefelei, sondern darin, dass er auf (auch der 'Jungen Freiheit') Offensichtliches hingewiesen hat: Dass Gauck mit vielen Positionen ein provinzieller , ziemlich alter Mann des (gerade noch verfassungskonformen) rechten Randes ist. Wenn man den dann wie Trittin als 'Linker' zum Bundespräsidenten machen will, ist das eine Peinlichkeit, mit der man lieber nicht konfrontiert wird...

  • PR
    Professor Ripinski

    Trittin hat zu 100 % Recht. Frau Pohl stehtnebne sich und wirkt wie ein Sprechautomat. Die Artikel von Yücel sind leider so, wie man es von seinem Erscheinungsbild her erwartet. Absolut niveaulos.

  • IM
    Ich mag die taz...

    ...da die Themenauswahl breit und Artikeltiefe meistens relativ tief ist; auch die Entenquote online ist

  • LV
    Links vs links

    Noch vor zwei Jahren wurde Gauck über den grünen Klee gelobt. Und jetzt ist er plötzlich der Antichrist. Wie kann das sein? Sind neue Fakten bekannt geworden? Nein.

     

    Die Tatsache, daß Gauck von ganz oben nach ganz unten durchgereicht wurde, liegt darin begründet, daß es eine Diskussion der Linken ist.

     

    Während die Konservativen jeden Halbsieg als historischen Triumph feiern, zerfleischt sich die Linke im Moment des Sieges selbst. Da tritt ein CDU-Bundespräsident aus guten Gründen zurück - was an sich schon eine Blamage für die Kanzlerin ist - und dann muß die Koalition der Opposition auch noch den Kandidaten anbieten, den sie selbst gerade noch abgelehnt hatte. Was für eine Demütigung für Merkel! Aber anstatt sich mit breitem Grinsen zufrieden zurückzulehnen, wird der Kandidat zerfleischt und als untragbar abgelehnt.

     

    Wie kann das sein? Das sind die Mechanismen der Linken, die u.a. dazu führten, daß vor einigen Jahren in Frankreich Le Pen in die 2.Runde der Präsidentschaftswahl kam, weil die Linke zu zersplittert war. Wenn die Linke sich endlich einmal auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen könnte, dann würde sie auch mal etwas erreichen anstatt die Erfolge immer nur den Konservativen zu überlassen. Aber bei den Linken ist es noch immer wichtiger, seinen Standpunkt nicht zu verraten, besonders links zu sein und am Ende nichts zu erreichen - wenigstens kann man sich aber gut über die herrschenden Verhältnisse beklagen.

     

    Wenn es um die Partei "Die Linke" geht, ist es sogar noch schlimmer. Da ist nun ein Vertreter Ostdeutschlands nominiert für das Amt des Bundespräsidenten, aber er wird nicht unterstützt. Nie zuvor hat "Die Linke" bewiesen, daß sie sich immer noch zu sehr als Anwalt der Altkader sieht. Wer die Linke wegen ihrer antikapitalistischen Politik sympathisch fand, sollte sich vielleicht in Zukunft überlegen, ob diese Linie wirklich aus Einsicht oder Trotz besteht.

     

    Man stelle sich vor, die Linke hätte 2010 überraschend im ersten Wahlgang für Gauck gestimmt. Wulff wäre nie Bundespräsident geworden. Und Merkel wäre damals schon gedemütigt worden. Vielleicht wäre sogar die Koalition daran zerbrochen. Eine tolle Vorstellung, oder? Aber wichtiger ist ja immer bei den Linken, vom eigenen Standpunkt keinen Zentimeter abzuweichen.

     

    Wird die Linke jemals lernen?

    Ich würde es mir wünschen...

     

    ("Die Linke" zumindest wird es wohl nicht.)

  • N
    Nono

    Auf Jeden ist Deniz Yücel der witzigste von allen.

  • K
    Katja

    Der Text von Denic Yüzel war schlampig recherchiert, unangemessen und unfair.

    Aber dass die taz eine kontroverse Debatte möglich macht gefällt mir.

    Dass Trittin sich erregte bei maybrit illner, war für mich verständlich.

  • MH
    Manfred Hochmann

    Bei aller Wertschätzung für die taz: In diesem Fall hat Trittin recht. Kommentare sind zwar Meinungsäußerungen, aber sie spiegeln in der Regel die politische Grundhaltung eines Mediums wider und erscheinen nicht ohne Einwilligung der Chefredaktion.

  • W
    Wobleibtderchefredakteur?

    Wenn man Texte von Herrn Yücel liest, fragt man sich, warum die taz keine Journalisten mehr beschäftigt. Es ist beschämend, so etwas zu lesen. Manchmal hat man den Eindruck, er kopiert etwas, seiner Meinung nach, klug Klingendes zusammen und verkauft es dann als coole Sonnenbrillenrhetorik. Solche Menschen zerstören den Ruf der Zeitung.

  • TR
    Thorsten Reinert

    Auch wenn ich mit vielem, was die Taz so schreibt, nicht einverstanden war/bin, nicht, so hatte ich doch immer einen gewissen Respekt vor der journalistischen Grundhaltung.

     

    Aber nach dem, was die Taz in der Präsidenten-Diskussion von sich gegeben hat, ist mein Respekt vor der Taz weitgehend verflogen.

     

    Fehler machen wir alle, das sei der Taz geschenkt.

     

    Aber wie sich die Redaktion und insbesondere diese offensichtlich völlig überforderte Chefredakteurin winden, einen schweren Fehler auch nur zuzugeben, dazu zu stehen, dass man halt einen Fehler gemacht hat, und sich wie kleine Kinder zu weigern, sich beim Opfer, Herrn Gauck, für die Lügen und Beleidigungen zu entschuldigen, das ist kein Journalismus mehr, das ist übelstes Schmierantentum auf STÜRMER-NIVEAU!

     

    Die Taz mutiert mehr und mehr zum linksfaschistischen Hetzblatt, das sich außerhalb des gemeinsamen Grundkonsenses der Demokraten positioniert.

  • PE
    Petra Ebersbacher

    also ich bin ja solidarische Taz-Leserin seit TUNIX und schätze die Parteilichkeit der Taz, weil Eure Positionen in der Regel mit solide recherchierten Argumenten hinterlegt sind. In diesem Fall wirkt Eure Argumentationslinie für mich aber extrem konstruiert. Vielleicht würde es hier auch mal ein Eingeständnis tun, »sorry wir haben uns verritten«. Klar will man nicht gerne als Schweinejournalist betitelt werden. Aber den Eindruck zu erwecken als würde hier jemand Zensur von der Taz fordern obwohl das Gegenteil der Fall ist schon ein bischen schweinisch ...

  • HC
    Herbert Cartus

    Trittin hatte voll und ganz Recht. TAZ und BILD? Nur die Inhalte sind anders. Ansonsten .... Deswegen lese ich die TAZ nur noch online. Möchte dafür kein Geld ausgeben.

  • M
    Mary

    Im folgenden geht es nicht um Gauck und Trittin, und schon gar nicht um Holocaust und Faschismus, sondern ausschließlich um die taz-Redakteure Deniz Yücel und Eberhard Seidel.

     

    Yüzels Kommentar "Gauck und der Holocaust" zeigt unmissverständlich, dass der Autor, aus welchen Gründen auch immer, Gaucks Vortrag "Welche Erinnerungen braucht Europa?"nicht versteht oder nicht verstehen will.

     

    Seidel springt in seinem "offenen Brief an Jürgen Trittin" Yücel nun kollegial bei, indem er dessen Kommentar allen Ernstes als "differenzierten und abwägenden Artikel" hinstellt. Seidel kann offensichtlich ebensowenig lesen wie Yücel, und seine abgedroschenen Phrasen von "ungeheuren Vorwürfen", "Entgleisung", "Grenzen des Anstands" zeigen, dass es mit dem Schreiben ebenfalls nicht weit her ist.

     

    Beide, Seidel und Yücel, mögen sich darauf verstehen, schnell mal einen Sturm im Wasserglas aufzurühren und auf billige Art Lesererwartungen zu bedienen, ernst zu nehmen sind sie jedoch nicht.

  • V
    vic

    Mir scheint, hier sind nicht wenige dem Niveau eines Franz Josef Wagner näher, als dem Deniz Yücels.

    Wieso diese Leute trotzdem taz lesen und nicht Bild, bleibt wohl ihr Geheimnis.

  • T
    taztest

    HERR TRITTIN HAT RECHT!

     

    Herrn Gauck Verharmlosung des Holocausts vorzuwerfen ist in der Tat eine Denunziation und in DIESEM ZUSAMMENHANG darf Herr Trittin selbstverständlich von Schweinejournalismus und Denunziation sprechen. Dass sich die taz dahinter versteckt, dies sei doch nur ein Kommentar auf ihrer Meinungsseite, wirkt dabei doch einigermassen kleinlaut. (Auch die taz hat eine Mitverantwortung bei der Auswahl, wer in ihr was kommentiert...)

     

    Die Empörung der taz über Jürgen Trittins Kritik wiederum reflektiert für mich die zur Zeit in Deutschland doch etwas überbordende Eitelkeit und Selbstgefälligkeit Deutscher Medien.

    Sehr wohl dürfen Politiker Medien kritisieren! Wo kommen wir denn hin, wenn Medien unwidersprochen anfangen können, jeden Dreck auf Papier zu bringen?

    Der Gipfel dieser medialen Selbstgefälligkeit war übrigens die Dreistigkeit, Herrn Wulff den Anruf bei der Bild-Zeitung als "Angriff auf die Pressefreiheit" anzulasten.

    Was für Warmduscher sind unsere Deutschen Medien eigentlich, dass sie sich schon durch Telefonanrufe in ihrer Pressefreiheit bedroht fühlen!?

     

    Nochmals danke, Jürgen Trittin, dass Sie hier der taz den Kopf gewaschen haben.

    Wenn jemand etwas zu überdenken hat, dann ist es die taz bzw. der entsprechende Kommentator. Basta.

  • G
    goldwasser

    Das ist ja der reinste BUZZ hier, die taz mal wieder im Mittelpunkt der Debatte.

     

    Ich Danke Herrn Trittin und den vielen Spassverderbern dafür, dass sie die spitzengute, fundierte Provokation von Deniz Yücel derart spektakulär aufwerten. Köstlich. Weiter so, Deutschland.

     

    Daduch wird die massenmediale Inszenierung von Gauck am Ende völlig in Frage gestellt, was eine einmalige journalistische Aufklärungsarbeit ist.

     

    Wenn Gauck sich jetzt noch himself melden könnte, um Deniz fehlenden Integrationswillen in die deutsche Leitkultur vorzuwerfen wäre das Meisterstück perfekt.

     

    In der Zeit oder der FAZ habe ich gelesen, der Trittin wolle Bundeskanzler werden, so wie Künast OB von Berlin...

  • E
    engel07

    Habe zufällig diese Talkshow des ZDF gesehen und muss sagen, das mir die Fragestellungen der kritisch denkende Chefin der taz sehr sehr gut gefallen haben! Btte weiter so!!

  • N
    N.Ochdicht

    Beim Herrn Trittin kommen immer wieder mal Vokabeln hoch, die aus seiner Zeit als führender Kader des KB (Kommunistischer Bund) stammen.

     

    Wenn er jetzt die Taz mit diesen "Totschlagparolen" angreift, möchte er wohl den Eliten und dem breiten Publikum bewußt oder unbewußt deutlich machen, dass er nun endgültig im gutbürgerlichen Lager angekommen und für höhere Staatsämter nunmehr durchaus kompatibel sei..., so etwa als linke Flanke des Herrn Gauck.

     

    Herr Yücel hat seine Polemik auf ein wahrlich ungeheuerliches Zitat dieses Herrn Gauck gestützt, welches man gar nicht genug ans Licht zerren und kritisieren kann. Gauck relativiert mit diesen zitierten Sätzen den Holocaust und den Nationalsozialismus und schiebt alle Andersdenkenden, insbesondere die Nichtgottesgläubigen ins Reich des Bösen...

     

    Wirklich unerhört..., ich muss mich zügeln, sonst werde ich auch noch so ausfallend wie Herr Trittin...

     

    Also nicht nur bei Gauck, auch bei Trittin und allen unkritischen sowie "besoffenen" Gauckfans gilt auf gut hessisch: ...uffbasse!!!

  • TK
    Tadeusz Kantor

    was hier abläuft ist 'Demokratischer Faschismus'.

    ich dachte, wir leben hier in einem 'freien' Land, einem demokratisch Land, aber anscheinend leben wir in einem Land, in dem die Menschen für Syrien 'Demokratie' fordern, aber im eigenen Staat freie Meinungsäusserung für 'schädlich' halten.

  • M
    Matze38

    wenn die taz schweinejournalismus betreibt, wie kann man dann den journalismus der bild beschreiben ?

    kann vieleicht trittin selbst mal antworten lol

  • M
    Matze38

    Trittin geht doch längst die düse, das seine grünen nicht genug stimmen für gauck beisteuern und er sich vor der springerzentrale rechtfertigen muß. lol

  • HG
    Hajü (KV Grüne Düsseldorf)

    @ Dirk

     

    Ich bin als Westdeutscher so richtig befasst mit Gauck erst seit seiner 1. Nominierung.

    Schon damals erschienen auch von mir sehr warnende und kritische Beiträge zu Gauck. Einer der besten ist der wieder aus dem Archiv geholte in den Blättern.

    http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2010/juli/yes-we-gauck

     

    Besser als Yücel, den ich ab jetzt richtig schreiben werde, weil er pointiert und provozierend schreibt, finderst du (ihr) hier die sinngemäß gleiche Aussage.

     

    Die interessante Geschichte um den MFS-Vorgang "Larve", die zurückgewiesene Anwerbung zum "IM Larve" beschäftigt die echten "Bürgerrechtler".

     

    @ Stan

     

    Die "Gauckhatz" der NPD beruht auf einer Verschwörungstheorie; angeblich wollte sich Wulff querstellen, nicht ESM, ESFM unterschreiben, und musste weg.

    Aber in Verschwörungstheorien waren auch die alten Nazis groß.

     

    @ GrüneKarlsruhe

     

    Welcher ideologische Hirnschiss (presserechtlich durch freie Meinungsäusserung gedeckt) ist denn ich Euch (Dich) eingedrungen? "Die Handvoll Reaktionäre, die Gauck ablehnt" amusiert sich nicht, sondern ist entsetzt, ob der Borniertheit und Selbstgefälligkeit, die die Polittechnokraten und -manager bei den Grünen ergriffen hat. Wie dumm muss man sein, um aus Yücel Argumenten eine These herauslesen zu können, Gauck sei Antisemit, wenn er auf die "Verharmlosung" des Holocaust durch Gauck entstehen kann bei seinen Zuhörern, die dadurch entsteht, dass er diesen relativiert.

    Ich spreche für mich, nicht für meinen Kreisverband.

    Wie ist das bei GrüneKarlsruhe ?

  • MS
    Matthias Seipel

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Wenn es eines weiteren Belegs bedurft hättte, wonach die Grünen endlich angekommen sind, so hat ihn nicht zuletzt Trittin geliefert. Der kurze Weg von links unten nach rechts oben. Gaucks deutlich ideologischer Freiheitsbegriff und die aufgewärmte Totalitarismus-Soße scheint Trittins Zielpunkt zu sein. Warum löst dies noch immer Erstaunen aus, dass die GRÜNEN die FDP in ihrer nationalen Rolle abgelöst hat.

  • MS
    Matthias Seipel

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Wenn es eines weiteren Belegs bedurft hättte, wonach die Grünen endlich angekommen sind, so hat ihn nicht zuletzt Trittin geliefert. Der kurze Weg von links unten nach rechts oben. Gaucks deutlich ideologischer Freiheitsbegriff und die aufgewärmte Totalitarismus-Soße scheint Trittins Zielpunkt zu sein. Warum löst dies noch immer Erstaunen aus, dass die GRÜNEN die FDP in ihrer nationalen Rolle abgelöst hat.

  • H
    hannaske

    Das hier ist ein Kommentar. Ein mit Kommentar überschriebener Artikel ist kein Kommenter. Wenn es bei der Taz keinen Zensur gibt, dann möchte ich mal die Artikel sehn, die Sarrazin für extrem wichtig halten, um die Probleme des Landes zu beherrschen, oder die sich gegen die schäbige Behandlubg von Guttenberg durch die deutschen Medien wenden.

     

    Wenn der grüne Trettin die linke taz mit Schweinejournalismus bewertet und trotzdem deren Chefredakteurin innerhalb einer öffentlich rechtlichen Anti-Gauk-Kampagne hintereinander in die Polittalks von Phoenix, ARD und ZDF eingeladen wird, dann bedeutet das, dass sich der Schweinejournalismus längst auf die öffentlich rechtlichen Sender ausgeweitet hat. Betrüger, Lügner und Denunzianten betrügen und belügen die, die sie bezahlen.

     

    Und an der Tatsache, dass jetzt die intellektuelle Elite Deutschlands alle Hoffnung auf Joachim Gauk setzt, Deutschland vor der "politisch korrekten" Verblödung und der daraus resultierenden Meinungsgleichschaltung zu befreien, erkennt man, welche uncharismatische, rhetorisch untalentierte und gesellschaftspolitisch unfähige und gefährliche Frau seit 2005 im Kanzleramt regiert, der es gott sei dank diesmal nicht gelungen ist, die intellektuelle und rhetoriscjhe Brillianz auszuschalten, wie das dank der deutschen schweinejournalstischen Medien bei Guttenberg passiert ist.

     

    (Der Beweis des Komplotts gegenn Guttenberg: Das von den Medien weitestgehend ignorierte Merkel-Schavan-Intrigenvideo und die Tatsache, dass nich ein einziger Sender die Nachricht von der vollständigen Rehabilitation Guttenbergs durch die Staatsanwalt Hof am 4.12.2011 verbreitet hat. Die meisten wissen davon gar nichts. Und auch jetzt stellen die Medien der Kanzlerin nicht die entscheidende und sie entlarvende Frage: Warum wollte sie partout Gauk nicht haben?)

  • A
    alfred

    Jürgen Trittin kritisiert gemeinsam mit PI News Deniz Yücel. Das ihm das nicht peinlich ist.

     

    Ansonsten Deniz Yücel hat Humor und der scheint vielen ältern Linken abzugehen.

     

    Kritik am Niveau, wenn einem der Artikel nicht passt ist übrigens auch echter PI-Troll Stil. Das die Kommentare von PI-Trollen und links-spiessigen TAZ-LeserInnen nicht mehr zu unterscheiden ist, ist auch bezeichnend.

  • IP
    Ihr Petra Bräunl

    Wie konnte sich Frau Pohl nur von Herrn Trittin nur so vorführen lassen!!! Wie ein Äffchen!!? Da stimmt doch etwas nicht!

  • C
    Cpt_Riesling

    Schlechte Polemik der taz, überheblicher Trittin ...

    dass die Grünen für Gauck stehen spricht für sich ...

  • N
    NRW

    "Gauck und der Holocaust

    Kommentar von Deniz Yücel"

     

    Deniz Yücel sollte einen Journalistenpreis bekommen!

     

    In 99% der Artikeln in den Massenmedien hat sich niemand mit der unterschwelligen Semantik des Pfarrers Gauck auseinandergesetzt. Deniz Yücel hat sich die Mühe gemacht die Buzzwords als solche zu enttarnen. Mein Respekt!

    Trittin dagegen ist ein banaler Populist, der versucht seine politische Beliebigkeit durch billiges Poltern bei einer PPP talk-SHOW zu überhöhen. SeinEngagement für Gauck ist so etwas von durchsichtig, dass es selbst Merkel merkt.

  • N
    NRW

    Gauck und der Holocaust

    Kommentar von Deniz Yücel

     

    Dank an Deniz Yücel für das ausführliche Zitat von Gaucks Rede. Trotz Abitur mußte ich den Sermon, das Zitat, dreimal durchlesen, um es ansatzweise zu verstehen.

    Neben der moralinen Überheblichkeit eines "glaubensfesten" Pfaffen gegenüber der aufgeklärten Moderne, irritiert mich die Vieldeutigkeit seiner Aussagen zum historischen Stellenwert des Holocausts.

    Vor lauter Vielschichtigkeit seiner abgehobenen Gedankengänge kann sich jeder Zuhörer oder Leser, das herausinterpretieren was ihm gefällt.

    Die Relativierung ist perfekt. Warum dieser Aufwand?

    Trittin pöbelt über einen Journalisten, dem er nicht das Wasser reichen kann.

  • N
    NRW

    Gauck und der Holocaust

    Kommentar von Deniz Yücel

     

    Dank an Deniz Yücel für das ausführliche Zitat von Gaucks Rede. Trotz Abitur mußte ich den Sermon, das Zitat, dreimal durchlesen, um es ansatzweise zu verstehen.

    Neben der moralinen Überheblichkeit eines "glaubensfesten" Pfaffen gegenüber der aufgeklärten Moderne, irritiert mich die Vieldeutigkeit seiner Aussagen zum historischen Stellenwert des Holocausts.

    Vor lauter Vielschichtigkeit seiner abgehobenen Gedankengänge kann sich jeder Zuhörer oder Leser, das herausinterpretieren was ihm gefällt.

    Die Relativierung ist perfekt. Warum dieser Aufwand?

    Trittin pöbelt über einen Journalisten, dem er nicht das Wasser reichen kann.

  • K
    ka-be

    Der Herr Tritt-Ihn. Ach Gottchen, da kommt wohl wieder der alte Kämpfer durch. Jaja, die lieben Sektierer von der Abteilung "Welt-Revolution". Wundert mich nur noch, dass er der taz nicht "Revisionismus" vorwirft. Das war ja die Standardbeschimpfung der Mao-Sekten für Jeden Linken der nicht flammend ihre schmalspurige Einheitsmeinung teilte.

     

    Es ist doch immer wieder dasgleiche. Damals haben sie sich postpubertär ausgetobt - heute sind sie ebenso spießig wie ihre verhassten Eltern. Bourgeois eben. Es war schon klar, warum nur Anhänger von VVN,SDAJ, MSB Spartakus und DKP ein Berufsverbot bekamen. Diese wilden Revolutionsromantiker waren auch damals schon absolut ungefährlich für das "Schweinesystem".

  • HW
    Hans Wurst

    Bingo! Schon iweder welche, die das Amt abschaffen wollen. Alternative hier:

     

    http://die-neue-enge.over-blog.de/article-hand-aufs-herz-99594432.html

  • J
    Jep!

    von hessebub:

     

    "Erstens hat keiner Zensur gefordert. Die Strategie der obigen Schlagzeile, scharfe Erwiderungen zum Zensurversuch umzudeuten kenne ich eher von rechten Spinnern.

     

    Zweitens stimmt es nun gar nicht, dass sich andere Medien nicht intensivst mit der Pro-Kontra-Debatte beschäftigen und dabei auch Gauck-Gegner zu Wort kommen. Dass dies in der taz besonders explizit geschieht ist lobenswert, steht aber ib keinbem Zusammenhang zum Thema: der (mangelnden) Qualität der Beiträge von Herrn Yücel.

     

    Was das betrifft, kann ich mich dem Urteil Schweinejournalismus auf BILD-Niveau vorbehaltlos anschließen. Die Polemik war nicht nur überzogen sondern verleumderisch und voller Unwahrheiten. Die Replik auf die Kritik war ein intellektuelles Armutszeugnis (keine Ahnung vom akademischen Shoa-Diskurs, auf den Gauck sich bezog).

     

    Also, einfach mal einzugestehen, dass er zu weit gegangen ist und Mist gebaut hat, stände Herrn Yücel ganz gut an. "

  • S
    suswe

    Nun sind auch Politiker ins Pingpong eingestiegen

  • B
    Bastian

    Ein hoch auf Deniz Yücel. Wegen ihm werde ich demnächst öfter wieder bei taz.de vorbeischauen.

     

    Interessant ist ja auch, wie die Junge Freiheit sich über Gauck freut, der ihnen Zufolge die Neue Rechte nach Bellevue bringt.

     

    Dabei ist Gauck nicht mal Dissident gewesen, wie selbst Gauckfreundliche Zeitzeugen sagen:

     

    "Er hat nie von sich behauptet, vor 1989 zur Opposition gehört zu haben." meint Ulrike Poppe, die Gauck zur Wendezeit beim Neuen Forum kennen lernte. „Er ließ sich [...] mit den Geschwistern Scholl vergleichen und wurde noch nicht einmal schamrot.“ schimpft der echte DDR-Dissident Hans-Jochen Tschiche. Doch suggeriert wird in weiten der Medienlandschaft schon fast das Bild eines Untergrundkämpfers. Recherchen ergeben allerdings eher, dass "der Freiheitslehrer" eines Produkt aus dem Hause Springer ist.

     

    Wer Belege braucht, der findet die Quellen auf meinem Blog:

    http://www.freitag.de/community/blogs/bastian84/der-freiheitslehrer-eine-kunstfigur-der-medien

  • GL
    gerne links aber nicht heilig

    Wählt nur noch heilige, sündenfreie Linke in Ämter! Lasst kein gutes Haar an den ganzen Verrätern, die es wagen, kritische Fragen an Linke und linke Bewegungen zu stellen!

    Belegt alle mit Rede- und Ämterverbot, die sich nicht eindeutig und ständig links positionieren!

    Seid selbst immer stramm-links und schaut bloß nie in eine andere Richtung! Wenn ihr doch eine Sünde getan und etwas gedacht und gesagt habt, was nicht als links gilt,dann geht freiwillig in den Kerker, ihr habt dann sicher auch schon einmal den Holocaust geleugnet!

     

    Das Leben mit euch macht sicher einen Mortz-Spaß!

  • M
    Menschenverstand

    Gestern war bei Dame Illner zu sehen, wie die Diskussion um Gauck zu einem Spektakel stilisiert wurde. Die so moralin-saure Effekthascherei Trittins, vorgetragen mit einer solch vorgetäuschten Propaganda-Entrüstung á la „der am lautesten kreischt hat sicher Recht“, dass mir Gauck fast (!) leid tat ob solcher Fürsprecher, hat mich so zutiefst peinlich berührt, dass ich nach wenigen Minuten abschalten musste. Das rein körperliche Unbehagen war einfach zu groß.

    Diskussionen, die nur noch Diskussions-Simulation sind, braucht wirklich kein Mensch.

    Ich fürchte, in diesem Land stimmt etwas ganz gewaltig nicht, wenn wichtige Themen in einem solchen Stil geführt werden.

     

    Sehen wir indes einmal von den diversen Inhalten Gauckscher Äußerungen ab, zeigt sich für mich eine so verquaste Unverständlichkeit, so wenig von der allseits gerühmten "Deutlichkeit" die Gauck vielerorts bescheinigt wird...

    Ist es nicht eher so, dass sich Heerscharen darum streiten können, was denn genau Gauck je gemeint haben könnte?

    (eine immer wieder zu beobachtende Eigenheit von Opportunisten)

    Aber: Ist das eine Eigenschaft, die einem BP gut zu Gesichte steht? Was, wenn er ebensolches auf seinen zahlreich zu befürchteten Auslandsreisen äußert - und bei, vielleicht weniger analytisch-philosophischen gestimmten Staatsoberhäuptern, "missverstanden" wird...

    Womöglich lösen einige seiner Sätze, neben dem peinlichem Unbehagen bei vielen der Daheimgebliebenen, solche Irritationen aus, dass wir uns unversehens diplomatischen overkills gegenübersehen.

     

    Nebenbei bemerkt: Dank der großzügigen Haltung der Ganz-Großen-Koalition (CDU/FDP/SPD/Grüne) zahlen wir Steuerzahler pro Jahr 1 Mio. Euro (200 000.- “Ehrensold“ plus 300 000.- „Sachaufwendungen“ – da ist der Politstall ganz großzügig…) für - auf je zweifelhafte Weise - entschwundene Bundespräsidenten. Sollten wir - die das Geld dafür ja erarbeiten - uns nicht genau überlegen können, wen wir uns als nächsten BP leisten wollen?

    Und ob wir bereit sind, ein solches finanzielles Risiko einzugehen?

    Wieviele Menschen könnten von dem Geld (über)leben?

    Und Wulff wird jetzt auch noch mit dem Riesengroßen Zapfenstreich verabschiedet – weil man das ja immer so macht. Genau. Und Wulff hat sich ja schließlich auch so verhalten, wie man das als BP so macht?

     

    Wenn es nun heißt, 71% der West-Deutschen wären für Gauck – ist es nicht vielleicht ganz einfach dem Umstand geschuldet, dass die Leute die Diskussion satt haben, nach all dem peinlichen Gerangel um Wulff?

    Und sich vielleicht auch einfach überhaupt nicht ernsthaft dafür interessieren, wer diesen Posten jetzt antritt?

    Und ja - heute nennt sich ja auch Volkspartei, wenn es 27% Wähler gibt - dass einem da 71% wie a l l e vorkommen, ist dann natürlich verständlich...

  • S
    schreiber

    irre ... da wird dem "hauseigenen"-werbemedium schweinejournalismus unterstellt.

  • P
    Publius

    Herr Gauck...

    ... in seiner selbstgerechten, ökonomisch ahnungslosen und bürgerlich-liberalen Attitüde eines neuen Praeceptor Germaniae ist ganz gewiss nicht der Mensch, den ich mir als Präsidenten unserer Republik wünsche...

     

    aber....

     

    Journalismus mit Schaum vor dem Maul... (sorry...) in der von Herrn Yücel praktizierten Art dient leider nicht der Auseinandersetzung mit der Person Gaucks und dessen fragwürdigen Positionen.

    Yücels kaum erträgliche Suada fordert eher die Frage heraus, welche Probleme er (Herr Yücel) haben muss, die ihn an sauberer journalistischer Arbeit hindern.

  • T
    trc

    was bildet sich herr T. eigentlich ein ?

    achja, der sog. Dunning-Kruger-Effekt !

    mein dank auch an taz & frau Pohl.

    ich bin ganz klar weiterhin für sog. pressefreiheit - auch da stehts nicht gut in dld.

    (vgl. propagandamaschinerie der sog. ÖR-medien)

  • D
    donygoj

    Nervosität bei euch (pseudo)Linken? Sieht ganz so aus, liest sich ganz so. Bei Deniz Yücel.Und in vielen der posts.

     

    Nervosität weil ihr darauf gefasst sein müsst, dass ihr mit einem Bundespräsidenten und dem was er von sich gibt leben müsst, was sich gar nicht in euer holzschnittartiges Rechts-Links-böse-gut-Schema einordnen lässt. Und, bevor frau / man sich als "richtige Linke" / als "richtige Linke" damit auseinandersetzen muss, dann verleumdet und diffamiert man halt - BEVOR der Gauck überhaupt irgendwas sagen kann als Bundespräsident (er könnte ja womöglich... was sagen ....! das sollte er doch gar nicht, er ist doch gar nicht wirklich links ....).

    Wenn gegen die linke Nervosität wegen einem auch mal querdenkenden Gauck nichts mehr hilft, dann hilfts ja vielleicht, ihn damit zu belegen, dass er Holocaust-Leugner ist - selbst wenn das keinerlei Grundlage hat. Ein Kratzer wird schon hängen bleiben an ihm - und ich kann weiterhin meine gewohnten Denkmuster denken und meine gewohnten Feindbilder pflegen und behalten ...

    Peinlich, dass jetzt im Kampagnenstil alles hervorgekramt wird (übrigens genauso wie es die Bild-Zeitung sonst macht) und jedes Sätzchen aus dem Zusammenhang gerissen benutzt und veröffentlicht wird, was nicht links genug ist(www.ichhabwasgaaaaaaaaaanzSchlimmesgefundenundwasnichtlinksistundwasGauckirgendwannmalgesagthat.de"!)

     

    Wer einen linientreuen Bundespräsident will, der muss Rede- und Wahlfreiheit abschaffen, dann klappt das schon.... oder es halt selbst machen..., aber auch da könnte vielleicht im Leben schon was gewesen sein, was nicht ganz linientreu war...vielleicht bei H&M oder Aldi mal eingekauft?

    Arme Welt, bedauernswerte selbsternannte Moralinstanz-Linke: Verteidiger von Freiheit, Toleranz, Menschlichkeit und ?

  • R
    Roderic

    @ Michael Mayer

     

    Das intellektuelle Niveau, das Sie bei Deniz Yücel vermissen, kann freilich nicht losgelöst von der Debatte selbst bleiben.

     

    Gauck sollte eigentlich kein Thema sein: Er hat nichts zu sagen außer ein paar mehr oder weniger abgestandenen rechtskonservativen Plattheiten.

     

    Politik und Medien versuchen Gaucks verschwurbeltes Stammtischgerede als Grundlage eines Gesellschaftdiskurses zu verkaufen. Wer sich darauf einlässt, von welcher Seite auch immer, muss sich letztlich betrogen fühlen.

     

    Deniz Yücel hat aus einer ausweglosen Situation das Beste gemacht. Eine Zeitung kann schlecht das tun, was Gauck gegenüber angemessen wäre: Übergehen durch Schweigen und sich seiner zahlreichen Fürsprecher bei den nächsten Wahlen erinnern.

  • R
    Richard

    Deniz Yüzel ist KULT.

    Yüzel for president!

  • F
    flohe78

    ich habe beim ersten Lesen von Yücels stinkstiefel-Kommentar ähnlich empfunden wie Trittin, aber mit einer Nacht darüber geschlafen, hätte ich meine Worte etwas gedrosselt, geschmacklos, verletzend, am drolligsten finde ich jetzt aber die Entschuldigungsforderung vom aufrechten Meinungsstreber Herrn Seidel - einfach putzig

  • RS
    Rico S.

    Medien haben nicht die Aufgabe Kritik zu äußern, Medien sollen Fakten unbewertet darstellen. Da der Artikel so fälschlich begann habe ich ihn nicht weiter gelesen.

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Nicht einschüchtern lassen.

     

    Ich fand zwar die Antwort von Frau Pohl etwas schwach, aber auf den Angriff von Trittin direkt eine passende, schlagfertige Antwort zu finden, ist nunmal nicht ganz einfach.

     

    Wie lange er den wohl eingeübt hat…

     

    Das Problem ist nicht die Taz. Das Problem ist, dass die Grünen Spitzenpolitiker begründen müssen, wieso sie den Kandidaten der Bild wählen.

     

    Und dafür wird dann der Vergleich mit der Bild auch gerne mal als Waffe genutzt.

     

    Aber mehr als eine Waffe ist das auch nicht.

     

    Und dass Gauck vor Betroffenen toll reden kann, hat nichts zu bedeuten. Da haben sich also auch die Betroffenen von ihm einwickeln lassen. Ja und? Wenn man seine Rhetorik analysiert kommt trotzdem eine Gleichsetzung von Nazideutschland und DDR heraus - genau wie ein Angriff auf Einwanderer („Überfremdung“).

     

    Umso schlimmer, wenn es rhetorisch geschickt gemacht wird.

  • D
    DreisamDavid

    Liebe taz-Redaktion, liebe Gauck-kritischen Mitleser,

     

    zweifellos hat Ihre Chefredakteurin recht, dass Joachim Gauck po(h)larisiert.

    Er teilt unsere Gesellschaft und die mediale Diskussion in richtungsweisende Pole und zwei grundverschiedene Ansichten über das höchste Amt in unserem Staatswesen.

    Zum einen sind da die Gauck Befürworter, zu denen ich ich mich auch zähle. Joachim Gauck ist für das Amt des Staatsoberhauptes prädestiniert, da er als intellektueller, eigenständiger Kopf um die historische Verantwortung seines künftigen Amtes weiß und sich, dessen bin ich überzeugt, mit aller Kraft für unser Volk einsetzen wird.

    Zum anderen werden in den letzten Tagen seit seiner Nominierung sehr kritische Stimmen, unter anderem die ihrige, laut, die Gauck Qualifikationen absprechen und ihn selbst angreifen. Viele dieser Contra-Gauck Argumente basieren auf diffus aus dem zum Verständnis notwendigen Zusammenhang gerissenen ehemaligen Zitaten des ehemaligen Pastors. So auch der Artikel von Deniz Yücel. Während ich bei vorgebrachter Kritik gegen Gaucks Mutzusprechung für Sarrazin oder Murren gegen seine Einstellung gegenüber den internationalen Finanzmärkten noch imstande war, wesentlich die maßgeblichsten Grundzüge der Argumentationslinien nachzuvollziehen, bereitet sich nun das völlige Entsetzen in mir aus.

    Mit der Verbindung, die der Autor in seinem Kommentar mit Gaucks Zitaten über den Holocaust zieht, ist eine Grenze überschritten worden, die seriöser Journalismus nicht überschreiten darf.

    Ich finde Jürgen Trittins öffentliche Kritik an eben jenem Kommentar gerechtfertigt und notwendig. Respekt für seine Courage.

    Als ich mein Abo der taz begann, wurde ich per Brief begrüßt, dass es vorkommen könne, dass ich mich über einzelne Artikel ärgern werde, da in der Redaktion Meinungsvielfalt herrsche. In der Gefahr, mich fremder Worte bedienen zu müssen, muss ich heute feststellen: Schade, dass diese Meinungsvielfalt in Einzelfällen Freiraum für Schweinejournalismus lässt.

    Schade, taz.

  • RS
    Rico S.

    Medien haben nicht die Aufgabe Kritik zu äußern, Medien sollen Fakten unbewertet darstellen. Da der Artikel so fälschlich begann habe ich ihn nicht weiter gelesen.

  • S
    Steffi

    "Die taz ist eine der wenigen Zeitungen, in der Pro- und Contra scharf aufeinander prallen."

     

    Nun, beim Thema Gauck gelingt Euch das in der Tat gerade mal vorbildlich.

    Aber warum fällt einem das wohl so (zugegebenermaßen positiv) auf?

     

    Weil es auch bei Euch die Ausnahme ist.

    Hebt wegen eines Glückstreffers alle paar Jahre mal nicht gleich ab. Überlegt Euch lieber, was bei so ziemlich allen anderen Themen bei Euch schief läuft.

  • H
    Heidemarie

    Nach dem Ende der Sendung haben meinem Lebenspartner und ich nun ernst damit gemacht, die TAZ nicht mehr unterstützen zu wollen. Kommentare sind frei - aber eine Redaktion muss nicht jeden Kommentar "kaufen". Und das Auftreten der Chefredakteurin kann für mich / uns nun leider nicht mehr darüber hinweg täuschen, dass es zwar durchaus journalistisches Können bei etlichen Redakteuren gibt, aber das nicht automatisch die Chefetage analytisch-hermeneutisch qualifiziert. Tschüß, TAZ.

  • S
    Subzero

    Macht euch doch nicht gegenseitig fertig, sondern kritisiert die, die Kritik wirklich verdient haben!

  • LK
    Lorenzo Klee

    Liebe Freundinnen und Freunde einer alternativen Politikkultur:

    Bitte beendet dieses unwürdige Affen- (äh) Schweine-theater.

    Grazie mille.

  • PH
    Peter Heiler

    Na ja, etwas weltfremd seid ihr von der TAZ schon.

     

    Zuerst wird Gauck hochgejubelt.

    Dann tobt sich ein niveauloser Schreiberling, der unter Artenschutz steht aus

    Dann wehren sich eurer Protagonisten (Tritten, etc.)

    Euch fällt nichts besseres ein als die Schäm-Nummer und die beleidigte Leberwurst Rolle zu spielen.

     

    Ich liebe Titanic und auch die TAZ, aber hier habt ihr alle Maßstäbe verloren.

    Wo ist denn euer Respekt vor der Würde des Menschen. Die Chefredaktion leidet hier an enormen Kontrollverlust. Darf denn so ein Yücel jeden Schwachsinn produzieren. Wo ist denn euer Qualitätsanspruch. Querdenken finde ich sehr interessant - aber Deniz auf dem Niveau des bayerischen Merkurs

     

    Viele Grüße

    Peter

  • JB
    Jan B.

    Um mal die größten Irrtümer zu beseitigen:

     

    1. Yücel hat Gauck weder Antisemitismus noch Leugnung des Holocaust vorgeworfen. Wenn sie gegenteiliger Auffassung sind, kommen sie mir bitte doch mit der entsprechenden Quelle. ;)

     

    2. Yücel Antisemitismus und Israelfeindlichkeit zu unterstellen ist da sogar noch absurder und zeugt von größen Mängeln in der Fähigkeit zum textverständnis bein den betreffenden Kommentatoren. Mal abgesehen davon, dass er als ehemaliger Autor der Jungle World wohl eher der israelsoldiarischen Linken nahe stehen dürfte.

  • HK
    Henner Kröper

    Der Vorwurf an und für sich stimmt, nur nicht der Zusammenhang in dem er gemacht wurde.

    Wer Pech befaßt besudelt sich.

    Das gilt für die TAZ und für den Bündnis 90 Politiker Tritin.

  • HH
    Helmut H.

    Deniz Yücel schreibt häufig unter der Gürtellinie und manchmal so abgdreht wie in einer ersten Ausgabe einer Schülerzeitung. Das sind wir von ihm gewohnt. Einfach nur als Expressionist der Moderne oder als Jonathan Meese der schreibenden Zunft geht er aber nicht durch!

    Wenn er in einer anderen taz-Rubrik (müsste noch erfunden werden, vielleicht "Zorn und Zunder" oder "in die Kacke gehauen") schreiben würde, ok. Aber so muss die taz sich fragen lassen, ob D. Y. einfach nur die Auflage steigern soll.

    Kurt-Tucholsky-Preis 2011 ... alle Achtung!

    Konstruktiv provozieren sieht aber anders aus ... auch wenn D.Y. gelegentlich erhellende Zusammenhänge herstellt.

     

    Trittin hat nicht ganz unrecht. Man möchte ihm nur zu mehr Gelassenheit raten.

  • HK
    Henner Kröper

    Der Vorwurf an und für sich stimmt, nur nicht der Zusammenhang in dem er gemacht wurde.

    Wer Pech befaßt besudelt sich.

    Das gilt für die TAZ und für den Bündnis 90 Politiker Tritin.

  • ET
    Ein treuer Abonnent

    Soll das jetzt ein Witz sein?

     

    Yücel hat Gauck in seinen Kommentaren als "Stinkstiefel" bezeichnet, dies "Schweinejournalismus" zu nennen ist durchaus angemessen, egal was man von Gauck halten mag.

    So sehr ich die taz sonst schätze; dafür von Trittin eine Entschuldigung zu fordern ist fast schon lächerlich.

  • S
    Strike!

    Danke taz. Danke Deniz. Es geht inhaltlich wieder berg auf mit der tageszeitung. Gut das dieser Querfront-Gauck von euch ordentlich Breitseite bekommt.

  • F
    Friederike

    Schweinejournalismus ist- wenn Politiker gleich welcher Ranghöhe der BILD nachlaufen und Interviews geben. Da frage ich mich schon lange, was da läuft.

    "Wie BILD erfahren hat..." brauch ich nicht.

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=8146

     

    Kaffeekränzchen ?

     

    Jedenfalls habe ich diese Sendung gesehen. Ich achte darauf, welche Gäste da sind. In diesem Fall habe ich extra wegen Frau Pohl die Sendung gesehen.

     

    Wer sich entschuldigen muss, ist Herr Trittin. Er hat Frau Pohl angschrieen um sich zu profilieren, sie nicht mal aussprechen lassen. Ich habe die Ruhe von Frau Pohl wirklich bewundert.

     

    Herr Trittin hat ja öfters solche Entgleisungen und

    Frau Pohl hat sich sehr gut verhalten.

     

    Die Sendungen von Illner, Will, Maischberger und Co. sind nicht mehr ansehenswert. Zum einen, weil da nur gschrieen wird, überwiegend alte Männer ihr Gift verspritzen und die Moderatorinnen sind nicht gerade kompetent. Diese idiotisch lange Fragestellung, die länger als die Antworten sind-einfach ätzend.

     

    Die Bürger sollen wohl die Meinungen übernehmen, die sie aufgezwungen bekommen? Faire Diskussion sieht anders aus.

     

    Frau Pohl sehe ich gerne wieder an, wenn sie Gast ist.

  • S
    Schroedingers

    Offen gesagt wundert es mich sehr, dass man Deniz Yücel in der taz ueberhaupt noch eine Plattform fuer seine "Meinungsaeusserung" bietet.

     

    In der Vergangenheit hat er sich immer wieder als absolut ... unintelligent (Wortwahl um hier nicht zensiert zu werden) erwiesen. Ich weigere mich, nur noch eines seiner Machwerke zu lesen.

     

    Seine Kolumnen sind dappig, verletzend und wo da noch Humor hineininterpretiert werden sollte, um sich "Kolumne" zu verdienen, seh ich nur ein Schwarzes Loch. Selbst Oliver Pocher ist noch ein Geistesgigant ihm gegenueber.

     

    Deswegen kann ich mir sehr gut vorstellen wie es zu dieser neuen Story gekommen ist - und ausnahmeweise gebe ich Trittin aufgrund dieser Empirie absolut recht.

     

    taz pass auf - Ihr verliert Eure Leser, wenn ihr solche Tumbheit weiterhin zulasst!

  • C
    che

    Leider ist mein Kommentar beim ersten Versuch wohl nicht angekommen. Dabei wolle ich nur auf eine kleine Pointe am Rande aufmerksam machen: Der Autor dieser Zeilen, Stefan Reinecke, beschäftigt sich ja selbst mit den Themen Erinnerungskultur, Geschichtspolitik usw.. In einem Beitrag zur Debatte um das "Schwarzbuch des Kommunismus" (unter dem nicht ganz unpolemischen Titel "Don’t touch my Holocaust”, taz vom 25.06.1998) stellte Reinecke etwa fest: “"Wer die Notwendigkeit, sich in Deutschland an die NS-Verbrechen zu erinnern, an die Formel der 'Singularität von Auschwitz' kettet, baut auf Sand”. Dies habe einen "religiös anmutenden Unterton", durch welchen "die Vernichtung der Juden in die Nähe einer negativen Sinnstiftung" gerückt werde. Das liest sich doch noch prononcierter als bei Gauck. Was wohl Herr Yücel dazu sagen würde? ;

  • D
    Dirk

    @sick

     

    "taz, bitte die postings besser kontrollieren. pi-leute sprengen euch sonst den laden."

     

    Der Begriff "PI-Anhänger" ist zur hohlen Phrase derer verkommen, die jeden Widerspruch gegen stramm linke Haltungen als rechts diffamieren (in etwas der Gegenpol zur Phrase vom "Gutmenschen"). Da wird von Links (?) dann auch schon mal nach Zensur geschrien. Wie mich diese Heuchelei nervt.

  • C
    cargath

    Etwas lächerlich finde ich, wie hier das Wort "Schweinejournalismus" als furchtbar ordinäre Entgleisung dargestellt wird, um einen Text von Yücel zu verteidigen, der sehr viel mehr, sehr viel schlimmere persönliche Beleidigungen beinhaltet.

     

    Zum inhaltlichen: Neben der Beweihräucherung Gaucks auch kritische Stimmen zu bringen ist eine gute, wichtige Sache. Yücels Kommentar aber beinhaltet nichts als Beschimpfungen und den Versuch ihn mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten zu diffamieren. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, und Gaucks komplette Rede gelesen, um die es geht (http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/Stiftungsvortrag_Gauck_fuer_Internet.pdf). Wer danach zu demselben Schluss wie Yücel kommt, der hat entweder kein Wort verstanden oder will Gauck absichtlich in falschem Licht darstellen.

  • MM
    Michael Mayer

    Mit Verlaub: der Text von Deniz Yücel war kein Problem ob seiner Polemik, sondern wegen seines intellektuellen Niveaus. Zur redaktionellen Arbeit gehört auch, die argumentative Konsistenz der eingereichten Stücke zu prüfen. Das hat die taz schlicht nicht getan. Deniz Yücels Kommentar war schlicht sub omnia kanone - und zwar unabhängig seines Inhalts und seiner Stoßrichtung. Das war kein schlechter Stil, das war eine schlechte Endredaktion und schlechter Journalismus. Punkt.

  • H
    herbert

    Erstmal meinen Respekt an die taz!

    Hier ist was los, hier wird sich an Gauck gerieben,

    das wollten Trittin & Co. nach eigenen Aussagen doch so haben. Während die anderen Medien nur die Sonnenseiten dieser Lichtgestalt beleuchten, haben bei der taz auch die vielen dunklen Seiten einen Platz.

     

    BP Gauck Copyright by Trittin wird zu einem Spiegel für die Grünen-Untaten und für die absolute Beliebigkeit einer etablierten Partei der Mitte

  • S
    suswe

    Nun sind auch Politiker ins Pingpong eingestiegen

  • I
    Ilausebbub

    Ich stimme Herrn Trittin nicht gern zu, aber hier hat er recht.

  • S
    sick0n0tired

    dass pi-news und achgut.com-leute die kommentarspalten der taz angreifen, zeigt, dass hier ernstzunehmende kritik veroeffentlicht wird.

     

    taz, bitte die postings besser kontrollieren. pi-leute sprengen euch sonst den laden.

  • BF
    brain freeze

    Trittin und Künast retten die FDP und schuld muss die TAZ sein.

     

    Niemand weiß genau, was für Gauck spricht. Nur, dass er lernfähig sei und streitbar und alles halb so schlimm.

     

    Die Parteien versagen zum dritten Mal in Folge. Das Amt endlich abschaffen.

  • M
    Minke

    Kritik über einen Kommentar mit der Abweisung von Zensur (die niemand verlangt hat) zu reagieren.....na, ich weiß nicht. Gauck Leugnung der Shoa vorzuwerfen ist aber eine Sauerei, dA hat Trittin Recht!

  • KD
    Kai Dieckmann

    "taz-Chefredakteurin Ines Pohl antwortete, dass der Text ein Kommentar und eine persönliche Meinungsäußerung sei, die aus gutem Grund geschützt ist. Sie würde nie sagen, dass Gauck den Holocaust verharmlose, so Pohl."

     

    Liest Ines Pohl die TAZ? Ihr Satz unterstellt, dass Deniz Yücel so etwas Plattes behauptet hat. Er hat aber sehr schlüssig das "Neusprech" von Gauck analysiert. Gauck orakelt von einer nicht näher benannten Gruppe, die angeblich eine Instrumentalisierung und Sakralisierung des Holocaust betreibe. Yücel hat richtiger weise darauf aufmerksam gemacht, dass Gauck sich damit ganz in der rethorischen Strategie der neuen Rechten bedient. Die "Junge Freiheit" hat dies verstanden und Gauck als "Wir sind Präsident" gefeiert. Lesen Sie die TAZ, Frau Chefredakteurin. Das hilft zuweilen beim Argumentieren

  • HG
    Hajü (KV Grüne Düsseldorf)

    Was lieber Herr Trittin, führst Du denn zur Verteidigung von Gauck an, gegen Ines Pohl.

    Gauck sei immerhin Vorsitzender des Vereins "Gegen das Vergessen - für Demokratie"

    Gut, dann lese bitte doch einmal:

    http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/es_gibt_ein_richtiges_leben_im_falschen_1.5776051.html

     

    Wenn Dir daran immer noch nichts auffällt, dann:

    http://www.freitag.de/community/blogs/magda/joachim-gaucks-totalitaere-aufklaerung

     

    Wenn diese "ehrenvolle" Vorsitz-Tätigkeit die Legitimation für Gauck sein soll, ist das ein zu schwaches, um im Wortgebrauch Gauck´s zu bleiben, "albernes" Argument, um Yucel,pars pro toto für die Gauck-kritischen Stimmen, und die taz als "Schweinejournalismus" zu verunglimpfen.

     

    PS: Unter Parteifreunden darf man sich duzen.

  • S
    stan

    "Ein Konsenspräsident, der die halbe Republik auf die Palme bringt" - na, ist das die taz - Mathematik ?? braucht man da keinen Beleg oder zählt das tazartig auch zur Meinung?

     

    Und von 'Zensur' spricht witzigerweise nur die taz - tut aber so, wie wenn Trittin sie gefordert hätte.

     

    Und auf den Unterschied von Tatsache und Meinung - Trittins Thema - geht Reinicke erst gar nicht ein.

     

    Ist es Zufall, dass außer Yücel & Genossen die NPD zur Gauckhatz aufgerufen hat?

  • AE
    Ach, egal

    Diese Verteidigung durch Ines Pohl ("Meinungsfreiheit") hat Deniz Yücel wahrlich nicht verdient.

     

    Dabei wäre es mit ein bisschen Vorbereitung so einfach gewesen, Trittins Attacke zu parieren. Denn er hat mit keinem Wort inhaltlich gegen Yücel argumentiert, sondern nur lautstark darauf verwiesen, dass Gauck dem Verein "Gegen das Vergessen" vorsitzt.

     

    Und dieser Verein hat sich genau das zum Ziel gesetzt, das Yücel Gauck ankreidet: die Gleichsetzung des Nationalsozialismus mit den realsozialistischen Diktaturen, und damit in der Konsequenz - der Relativierung des Holocausts

  • TB
    Thomas Braun

    Auch wenn Herr Yücel ziemlichen Käse geschrieben hat, ist es gut, dass es eine taz gibt, die auch diesen Quatsch ermöglicht.

    Und Herr Trittin ist ein kleinkarierter, völlig überschätzter und arroganter Politclown.

  • SL
    Schon lustig, aber

    Herr Söder, der Bayern Kurier mag ja eine CSU Parteizeitung sein, die TAZ dagegen ist eine grüne Zeitung aber keine Zeitung der Grünen!

    Mag der Unterschied auch noch so klein sein! ;o)

  • J
    Jörg

    taz,

     

    ihr habt mich erstmal wieder als Leser. Wenn das so weitergeht, wäre auch an ein Abo wieder zu denken.

     

    Und lasst euch bloß den Deniz Yücel nicht madig machen. Von den PI-Deppen, die euch den Kommentarbereich zuspammen ja eh nicht, aber auch nicht von Lesern, die nichts mit linker Kritik anfangen können und Artikel wie den Kommentar von Deniz als Majestätsbeleidung auffasen.

     

    Wir brauchen eine kritische, linke Tageszeitung. In letzer Zeit scheint auch ihr das wieder verstanden zu haben.

     

    Danke, taz

  • F
    flohe78

    ich habe beim ersten Lesen von Yücels stinkstiefel-Kommentar ähnlich empfunden wie Trittin, aber mit einer Nacht darüber geschlafen, hätte ich meine Worte etwas gedrosselt, geschmacklos, verletzend, am drolligsten finde ich jetzt aber die Entschuldigungsforderung vom aufrechten Meinungsstreber Herrn Seidel - einfach putzig

  • CW
    christian Wulff

    Deniz Yücel ist anscheinend der einzige, der noch aufklärerischen Journalismus beherrscht. Dass Herr Triitin ihn deshalb des Schweinejournalismus bezichtigt braucht man gar nicht kommentieren.

    Doch unglaublich, dass die Chefredakteurin so lauwar reagiert. Eigentlich sollte sie stolz sein auf einen fähigen Autor und einen guten Artikel. Kai Dieckmann würde so einen Angriff Trittins gegen einen seiner Journalisten anders kontern, auch wenn da der Begriff Schweinejournalismus diskutabel wäre.

     

    Gauck - O Ton

    "Aber ein anderes Problem – da will ich Ihren Einwand mal positiv aufnehmen: Es ist eben nicht ausgehandelt, ob wir die notwendige Einwanderung, die wir in Deutschland haben, so organisiert haben, dass Menschen miteinander in friedlicher Koexistenz und dann sogar in einer integrierten Bevölkerung leben, das ist nicht so. Und dieses Defizit hat nun der Thilo Sarrazin in einer zugespitzten Form aufgegriffen, und ein Großteil der Bevölkerung ist ihm dankbar! Also, wenn der jetzt die Tendenz hätte, eine eigene Partei zu gründen, ich weiß ja nicht was dann passieren würde."

    Quelle NZZ http://www.publikative.or...

    Gibt es da eine andere Interpretation als diejenige, dass Sarrazin zwar den falschen Ton anschlage, aber in der Sache richtig liege? Oh ich weiß dies sind nur 10 Zeilen und nicht das ganze Gespräch. Alles wieder furchtbar aus dem Zusammenhang gerissen. Die radikale Rechte versteht ihn im Gegensatz dazu sehr gut. Die Junge Freiheit feiert Gauck: "Wir sind Präsident" http://www.jungefreiheit.de/index.php?eID=tx_cms_showpic&file=uploads%2Fpics%2Ftitelseite_0912.jpg&md5=07e5f4c88a4

  • JB
    Jane Bond

    Herrn Trittin kann ich schon lange nicht mehr ernst nehmen, genauso wie Künast, Roth und Özdemir.

     

    Eine neoliberale Partei - mit der Tarnfarbe Grün notdürftig übertüncht - hat einen eitlen neoliberalen Herrn Gauck als Bundespräsidenten nach oben gebracht. Und jetzt versuchen die machtgeilen pseudo-grünen Pseudo-Intellektuellen zu vertuschen wie vollkommen daneben dieser Kandidat ist. Zu diesem Zweck erzählen sie allerlei Unsinn und verklären den Mann propagandistisch als grünen Freiheitskämpfer und Bürgerrechtler.

     

    Aber:

    Gauck ist ein "Bürgerrechtler", der nahezu alle sozialen Bürgerrechtsbewegungen von der gegen die Banken (Occupy), bis über die Atmomkraftgegner als "albern" und gegen die rot-grüne Massenverarmungesgesetzgebung (Hartz Iv) als "albern" diffamiert. So einen Typen haben sich die Grünen ausgesucht. Das zeigt, das die Grünen keinerlei glaubwürdige Inhalte mehr zu bieten haben und ein vollkommen verlogener Haufen sind. Sie verkaufen einfach alles als "grün" wie es ihnen gerade machtpolitisch in den Kram passt.

     

    Das Beste:

    Es nutzt ihnen nichts. An die Macht werden die Grünen 2013 wohl kaum kommen. Denn neoliberale Parteien gibt es schon genug im Bundestag und die können auch allein regieren. Wer Alternativen will wählt die LINKE oder die Piratenpartei.

  • B
    bananas

    Der Vergleich der TAZ mit dem Bayernkurier gefällt mir.

    Beide erfüllen für ihre jeweilige Klientel dieselbe Rolle.

  • DH
    Domenico Hansen

    Ich habe mir gerade Maybritt Illner auf Phoenix angeschaut. Mein erster Eindruck war der, in eine Desinformationsrunde (Söder, Brüderlein, Trittin) hineingeraten zu sein in der es nur noch darum ging, GAUck schönzureden.

    Am widerlichsten kam mir die unsägliche Angeberei Trittins herüber, der sich wohl für den Größten hält (denkt aber auch nur er). Sein dummes, arrogantes Mienenspiel war einfach unerträglich. So einen Menschen sollte man eigentlich einfach ignorieren, aber das macht er einem wirklich schwer.

    Ein Lichtblick waren Frau Lötzsch und Frau Pohl, die als einzige die Fehlbesetzung von GAUck für den Posten des Bundespräsidenten klar und deutlich dargestellt haben.

    Eine weitere Darstellung, warum er die falsche Besetzung ist, finden Sie hier:

    http://anstaendigenaufstand.blogspot.com/2012/02/gauck-ein-prasident-der-rechten.html

    Was die Beschimpfungen angeht, so beweisen diese lediglich wessen Geistzes Kind Trittin ist, womit er sich selbst ins Ausseits stellt.

    Er ist das beste Beispiel für die negativen Elemente bei den Grünen, wie Jutta Dittfurth sie früher angeprangert hat.

  • R
    rechercheuse

    an alle die yücel nicht wollen ...

     

    vielleicht wollt ihr es lieber so??????

     

     

     

     

    http://www.publikative.org/2012/02/24/noch-mehr-schweinejournalismus/

     

    „Die Nominierung Joachim Gaucks ist ein Glücksgriff. Auch zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung sind die Deutschen ein verunsichertes Volk. Wir stehen im Lebensabend unserer Geschichte. Thilo Sarrazin – dem Gauck im Gegensatz zur Kanzlerin Mut für seine Thesen attestierte – hat vor zwei Jahren das drohende Szenario unserer Selbstabschaffung realistisch umrissen. Joachim Gauck – trotz konservativer Färbung keinem politischen Lager eindeutig zugehörig – ist es zuzutrauen, die Aussöhnung der Deutschen mit sich und ihrer Geschichte zu forcieren. Sein Plädoyer für Vaterlandsliebe und Freiheitswillen, sein beispielgebender Patriotismus könnten die Normalisierung unserer Nation befördern. Von ihm sind intellektuelle Impulse, geschichtspolitische Akzente zu erwarten, kurz: eine geistig-moralische Führung, zu der das versammelte Bundeskabinett nicht mehr in der Lage ist.“

    Soweit die Junge Freiheit, brav im Kontext zitiert, wie es dieser Tage ja von den selbsternannten Gralshütern des deutschen Qualitätsjournalismus eingefordert wird, die ansonsten nicht das geringste Problem damit haben, Fetzen aus privaten Mailbox-Nachrichten zu zitieren, die noch nicht mal veröffentlicht und damit überprüfbar sind. Die Frage, die man vor allem SPD und Grünen stellen muss, lautet schlicht und ergreifend: Irrt sich die „Junge Freiheit“? Ist Dieter Stein auch nur nicht in der Lage, Gauck im Kontext zu lesen oder hat er stattdessen ziemlich genau studiert und verstanden, was für ein Kandidat Gauck ist – und warum in seiner Person die zitierte Riesenchance für die „Neue Rechte“ in Deutschland liegt?

     

     

     

     

    danke taz, danke yücel!!!!!

     

     

    und hier ist auch noch was:

     

     

    http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,817275,00.html

  • S
    sunami

    genau ,finde ich auch,das trittihn recht hat,ähhh rechts ist.

    ausserdem muss man doch mal sagen dürfen,das keiner den BP irgendwie braucht.ausser der würde so total absteigen,weil er keine arbeit hat und dann soziallast würde.also-gebt ihm doch sein zepter und setzt ihm die stahlkrone des insm auf.

  • C
    che

    Eine interessante Pointe nebenbei:

    Der Autor dieser Zeilen, Stefan Reinecke, schreibt ja oft über die Themen Holocaust, Erinnerungskultur, Geschichtspolitik etc. In einem Beitrag zur Debatte um das "Schwarzbuch des Kommunismus" (unter dem nicht ganz unpolemischen Titel "Don’t touch my Holocaust”, taz vom 25.06.1998, S.12) stellt Reinecke etwa fest: “"Wer die Notwendigkeit, sich in Deutschland an die NS-Verbrechen zu erinnern, an die Formel der 'Singularität von Auschwitz' kettet, baut auf Sand”. Dies habe einen "religiös anmutenden Unterton", durch welchen "die Vernichtung der Juden in die Nähe einer negativen Sinnstiftung" gerückt werde. Es, gelte, sich von der "Verkettung" mit Auschwitz zu befreien.

    Was wohl Herr Yüzel dazu sagen würde? ;-)

  • VV
    Vómito Verde

    Ach Quatsch. Die blöde Frage "ist da jemand nervös?" würde mich mal einfach mit "Nein" beantworten.

    Die Frage „Sind gewissen Personenkreise bei der taz nicht kritikfähig?“ dagegen dürfte eindeutig mit „Ja“ zu beantworten sein.

     

    Im Großen und Ganzen finde ich Herrn Trittin einigermaßen widerlich. Gestern Abend war er mir erstmalig sympathisch.

     

    Yücels Ausführungen waren definitv grenzwertig, wenn nicht gar grenzüberschreitend.

    Verleumdung und journalistische Unlauterkeit / Unredlichkeit, "Tugenden", die Yücel in seinen Beiträgen zur Gauck-Debatte formvollendet an den Tag gelegt hat, finde ich auch zutiefst degoutant.

    Findet die taz übrigens auch. Zumindest, wenn die Bildzeitung entsprechende Beiträge publiziert.

     

    Trittin ist völlig zu Recht laut geworden. Seine Argumentation war zutreffend und klar formuliert.

    Mit Nervosität hatte das wohl kaum etwas zu tun.

     

     

    Wie Ines Pohl auf Trittins Vorwürfe reagiert hat, fand ich übrigens sehr passend.

    Sie ist zwar die Oberrepräsentantin der taz, muss sich deshalb aber noch lange nicht hinter jede Scheiße stellen, die von der taz geschrieben wird.

     

    Aufgrund des eher basisdemokratischen Selbstverständnisses der taz und ihren daraus resultierenden eingeschränkten Befugnissen als Chefredakteurin hatte sie vermutlich kaum eine Chance, die Publikation dieses Musterbeispiels an unseriösem Gossenjournalismus zu verhindern.

  • R
    RedHead

    Das ganze wäre überhaupt erst eine Diskussion mit Trittin wert, wenn die Grünen aufhören, ihre verlogene Schweinepolitik zu betreiben.

    2 wesentliche Punkte hat man gemeinhin von der Grünen Partei angenommen, bis sie in der Regierung waren. 1. Atomausstieg (generell ökologische Politik), 2. Pazifismus. Als sie dann in der Regierung waren, haben sie den AKWs erstmal noch weitere 30 Jahre gegönnt, wobei völlig klar war, dass eine folgende konservative Regierung dies verlängern wird. Letztendlich hat die CDU den Atomausstieg besiegelt, nicht die Grünen! Außerdem haben die den ersten deutschen Krieg seit dem 2. Weltkrieg angezettelt und sind unter herbeigelogenen Gründen in den Kosovo einmarschiert. Dazu kommt noch Arbeitslosenschikanierung und andere "Kleinigkeiten", für die man ja eigentlich die CDU wählt, wenn man so etwas haben will. Also liebe Grüne Chefetage: Hört mit eurer verlogenen Schweinepolitik auf, dann könnt ihr meinetwegen auch gegen die Medien ausfallend werden, wenn euch was nicht passt. Das ist zwar dann immernoch taktisch unklug, erscheint dann aber wenigstens irgendwie unbeholfen/authentisch. Wie die Grünen es mit ihrer Programmatik vereinbaren, ein reaktionäres Ar... wie Gauck aufzustellen ist ja auch nur dadurch zu erklären, dass ihr Programm das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt ist.

  • TR
    Thorsten Reinert

    Trittin hat recht. Die Taz betreibt Joachim Gauck gegenüber Schweinejournalismus und sollte sich, wenn sie noch einen Funken menschlichen Anstandes besitzt, schämen.

     

    Eine öffentliche, förmliche Entschuldigung der Chefredakteurin bei Herrn Gauck ist nicht nur angebracht, sondern überfällig.

  • H
    HamburgerX

    "Die taz ist eine der wenigen Zeitungen, in der Pro- und Contra scharf aufeinander prallen."

     

    Das finde ich zwar in manchen Themen selten wieder, aber vom Grundsatz finde ich das gut, und macht eine Zeitung auch viel interessanter, als wenn man immer stur einer Richtung folgt. Ich weiß noch, wie eintönig ich Welt&Co. bei Berichten über den letzten Irakkrieg fand.

     

    Wichtig ist, Meinungen zu begründen, und das kann man dem hier erwähnten Gauck-kritischen-Kommentar, auch wenn ich ihm letztlich nicht zustimme, nicht absprechen. Allerdings machen dann saloppe Ausdrücke wie "reaktionärer Stinkstiefel" einen Teil von Trittins Kritik auch berechtigt.

  • V
    vic

    Ok, Herr Trittin.

    Dann sehen sie sich mal das hier an, und stellen sie den Ton laut:

    http://www.nzz.ch/joachim_gauck_1.7937175.html?video=1.7937175

     

    "Die Deutschen Bürger haben nunmal Angst vor Überfremdung", so Sarrazinversteher Gauck.

    Und so geht`s weiter.

  • EA
    Enzo Aduro

    Trittin hat einfach recht. Vielleicht ist es etwas unsouverän wenn er es als Politiker -und dann auch noch als "Gauck-Erfinder"- sagt. Aber was Yücel gemacht hat ist eine Schweinerei. Wenn man "HolocaustVerharmloster/Holocaustrelativierer" zu Gauck sagt, was -und wenn Yücel nicht ungebildet ist weiß wer das- nach "Holocaustleugner" klingt. Und wenn Gauck da in die Nähe gerückt wird, dann gibt es am Ende auch gar keine Antisemiten mehr.

     

    Gab es nicht mal in der taz -im Zuge eines gewissen rbb-Moderators Kem Jebsen und H. M. Broder- eine Diskussion, das man hier vorsichtig sein muss.

     

    Das einzige bei Gauck ist, das er eine komplexe Sprache spricht, die man wenn man sich Mühe gibt (wahrscheinlich fällt Yücel hier drunter) oder sprachlich unterdurchschnittlich gebildet ist (viele andere fallen hier drunter), falsch verstehen kann.

     

    PS: Bei der Einordnung des Holocaust als "schlimmstes Verbrechen der Menschheit" mir bitte nicht den Atlantischen Dreieckshandel vergessen. Nur weil hier die Opfer keine Europäer waren, so scheint mir der Grund, vergisst man das allzu gerne.

  • R
    raini

    Wenn die taz betont, sie sei ein Ort, wo pro und contra aufeinander treffen dürfen, ist sie nur ein Ort der Beliebigkeit ...

    In verschiedenen Talkrunden habe ich genau das bei Frau Pohl beobachten können, sie wechselt mir ihre Meinung zu oft von pro zu contra und umgekehrt. Eine gefestigte Meinung, die gern mal korrigiert werden kann, aber nicht grundlegend, ist (mir)doch angenehmer ...

  • D
    Dirk

    Hajü,

     

    "mir fiel nicht besseres als Ausdruck ein bei dem Stichwort: "IM Larve" (googlen!)"

     

    Soso, und was finde ich dort außer Leuten, die davon überfordert sind, einen Operativen Vorgang Stasi mit dem Decknamen "Larve" von einem IM "Larve" zu unterscheiden?

     

    @critical joe

     

    Aha, Gauck will also die polnische Grenze verschieben. Lieber Mann, Hausaufgabe: Versuchen Sie selbstständig die entsprechende Quelle rauzusuchen und lassen Sie uns Anteil haben. Freu mich schon.

  • R
    raini

    Wenn die taz betont, sie sei ein Ort, wo pro und contra aufeinander treffen dürfen, ist sie nur ein Ort der Beliebigkeit ...

    In verschiedenen Talkrunden habe ich genau das bei Frau Pohl beobachten können, sie wechselt mir ihre Meinung zu oft von pro zu contra und umgekehrt. Eine gefestigte Meinung, die gern mal korrigiert werden kann, aber nicht grundlegend, ist (mir)doch angenehmer ...

  • A
    Aufbruch

    Dass ausgerechnet Yücel, der in seinen Kommentaren zwischen den Zeilen Israel das Existenzrecht abspricht und den Holocaust ständig verharmlost (indem er Antisemitismus und Islamkritik gleich setzt), Gauck angreift, ist doch Ironie pur.

    Und Trittin hat nie Zensur gefordert, er hat einer Zeitung "Schweinejournalismus" vorgeworfen, die den designierten Bundespräsidenten einen unsozialen Stinkstiefel genannt hat.

    Das Prinzip der taz ist klar, spalten statt versöhnen. Hoffe, dass Gauck das anders sieht.

  • G
    GrüneKarlsruhe

    Worüber Trittin sich aufregt, ist mir unklar. Yücels erster Artikel war irgendwo zwischen Polemik und Satire angelegt, seine Kritik an der Kritik seiner Kritik (2.Artikel) war dann schon eher kurios. Seine krude These, Gauck zum Antisemiten zu machen, ließ sich nicht belegen, also las er zwischen den Zeilen, unterstelle Signalwörter und fertig war die Anklage. Aber wie gesagt, Trittin muss sich nicht darüber aufregen, weil sich Yücels Kommentare die meiste Zeit auf diesem Niveau bewegen und jeder aufgeklärte Leser schmunzeln musste.

    Die Handvoll Reaktionäre, die Gauck ablehnt, darf sich doch auch mal amüsieren, oder?

  • JB
    Jan B.

    Lieber Hessebub und alle anderen Kreuzritter der Verteigung des "anspruchsvollen Journalismus", Yücels Polemik mag zwar recht zugespitzt gewesen sein und ist sicher da und dort etwas über das Ziel hinausgeschossen, sie war aber inhaltlich korrekt. Auch wenn nun hier und da versucht wird, darzulegen, dass der Gauck das gar nicht so gemeint hätte und besagte Zitate nur aus dem Zusammenhang gerissen wären. Auch Yücels Ausführungen in der zweiten Kolumne (die so nebenbei bemerkt wesentlich weniger polemisch war als die erste) sind nachvollziehbar, wenn man sich die Rede in ihrer Gesamtheit antut und sie auch in zu dem was der Gauck sonst so zu Geschichte und Erinnerungspolitik zu sagen hat (oder besser; meint sagen zu müssen) in den Kontext setzt.

     

    Kurzum; ihre Empörung über Yücel hat keine rationale Grundlage. Wenn sie ehrlich zu sich selbst und anderen wären, würden sie zugeben, dass es sie eigentlich viel mehr aufregt, dass tatsächlich jemand es wagt den Konsenskandidaten der Volksgemeinschaft ("Präsident der Herzen") mit Dreck zu bewerfen. Dreck, welcher dieser freilich selbst produziert hat.

  • J
    joe

    an diesem Klerikalen, wird das Volk so viel Freude haben, daß es das Amt zu Teufel jagt...

  • K
    KFR

    na besser als manches anderes medium ist die taz immer;

    neuerdings wird schon mal bei ( ach so staatstragenden ) medien auf die kommentar-funktion "verzichtet", auch ein ein alleinstellungs-merkmal nach bewährtem muster

  • HF
    Hans Frans

    Letztlich sagt Gauck in dem Zitat, man müsse im Kopf behalten, dass der Holocaust von Menschen und nicht vom Teufel gemacht wurde, weil wir uns nur so einem Begreifen annähern können und das Begreifen brauchen wir, um Anzeichen für ein neues Aufflackern zu erkennen. Und damit hat er recht und der bei Ihnen erschiene Artikel ist gehässig und vor allem unsagbar eitel und profilierungsgeil.

  • N

    Yücel= Wagner =Schweinejournalismus.

    Wo Trittin Recht hat, hat er Recht.

    Auf Gauck bin ich langsam tatsächlich gespannt.

  • B
    Bernd

    Die übliche Qualität von Deniz Yücels Artikel - darüber lässt sich streiten, seine Beiträge zur Fußball-WM der Frauen waren unter aller Sau. Dass aber ausgerechnet einer der stilistischen Lichtblicke (ich rede von seiner Replik auf Sascha Lobos Text auf Spiegel Online) in der langen Liste von Artikeln, die Herr Yücel für die taz und jungle world geschrieben hat so in die Kritik gerät ist mir nicht verständlich.

    Man kann Joachim Gauck beim besten Willen nicht unterstellen, dass er gezielt den Holocaust verharmlosen will. Über seinen totalitarismustheoretischen Quatsch einerseits, über die von Deniz Yücel zitierten Passagen andererseits macht er das aber trotzdem. Das kann Jürgen Trittin passen oder nicht, weniger stichhaltig wird die Argumentation nicht. Dass es ihm sauer aufstößt, dass sich herausstellt, dass "sein" Kandidat nicht die messiasgleiche Lichtgestalt ist, als die er sonst so gerne bezeichnet wurde, ist auch klar.

  • W
    willy

    Also mir haben beide Yücels sehr gut gefallen!

  • GM
    Gosig Mus

    Die ganze Öffentlichkeit wird seit Monaten erfolgreich durch die ganze Bundespräsident-Sache getrollt und die Taz macht mit. Redet über Sachen die wichtiger sind als das Amt des BP; also quasi alles. #blumentopf

  • A
    andreas

    Ich mochte Herr Trittin noch nie und ich mag die Grünen nicht mehr (seit ihrer Regierungebsteiligung) aber in der Causa TAZ und Gauck hat er Recht.

    Deniz Yücel ist alles nur kein Journalist !

    Ein qängelndes Kind das schreibt, weil ihm was nicht passt.

     

    Und zum Kommentar von Herrn REBE

    Die Medien sollten sich manchmal daran erinnern, daß sie von niemandem gewählt wurden und nicht dazu da sind Menschen zu diffamieren und zu denunzieren.

    Es geht um möglichst OBEJKTIVE Berichterstattung, mehr wollen und erwarten die Menschen nicht.

    Auf das Bashing von Menschen sollte eine seriöse Presse verzichten können und es lieber der BILD oder der Gala überlassen.

    Irgendwie erinnert mich die TAZ in letzter Zeit immer mehr an meine Zeit in der DDR und der dortigen Presselandschaft.

  • J
    Jaffi

    Kann es nicht auch sein, dass Trittin etwas als "Schweinejournalismus" bezeichnet, was Schweinejournalismus ist?

  • M
    MichaelHA

    Ich muß Trittin hier recht geben. Wenn man den tagelangen verunglimpfenden Kampf der TAZ gegen den Konsenskandidaten Gauck verfolgt, dann fühlt man sich schon leicht an Attitüden erinnert, die man sonst eher von BILD erwartet.

  • M
    Motzki2012

    Die Kolummen von Deniz Yücel sind und waren schon immer

    der absolute journalistische Tiefpunkt bei der TAZ.

    Jeder Leser Kommentar wäre im Grunde genommen schon zu

    viel Aufmerksamkeit. Das die TAZ, kontroversen Meinungen eine Plattform bietet und auch im Kommentarbereich sehr viele verschiedene z.T. unbequeme Meinungen veröffentlicht, ehrt sie.

    Es ist schon ein bisschen grotesk, dass ein Grünenpolitiker wie Trittin, sich derart über die

    TAZ echauffiert. Aber ich denke dass er explizit

    Deniz Yücel`s Kolummne gemeint hat und ansonsten der

    TAZ weiter gewogen bleibt.

  • M
    minskaya

    ICH REG MICH AUF!!! Im Jahr des Drachen dürfen das alle Mal. Und sich dann übers aufregen aufregen und ich reg mich dann darüber auf! Scheinbar sind wir schon länger dort wo uns Westerwelle seinerzeit in römischer Dekadenz faulenzen sah, wir haben nichts weiter zu tun. Man wird sehen, ob Gauck eher ein fabulierender Gauckler oder doch ein substantieller Moralanker im Sturm der ewigen Krise sein wird. Auf jeden Fall verdienen an den ganzen Präsidebatten genügend Leute, meist die falschen und selten kommt dabei etwas greifBARes ;-) heraus. Ich bin versucht mich zu schämen ob dieser Abstrusitäten. Eigentlich kann man gar nicht mehr hinhören. Und schon wären wir noch mehr politikverdrossen. So Schluss jetzt.

  • J
    jan ü.

    Ich habe den gestrigen Artikel blüderweise gelesen, weil er mit dieser Holocaust-Keule gelockt hat und war ziemlich sauer, wie Yücel sich in dieser kalkulierten Aufmerksamkeit suhlt. Seine Beweisführung ist wenig Überzeugend, sehr schlampig und von allerlei geschmäcklerischen Klugscheißereien durchsetzt.

    Am Ende kam es mir vor wie ein Geniestreich von Gaucks Medienberater. Denn Gauck geht gewissermaßen gestärkt aus Yücels diffuser Diffamierungs-Attacke hervor. Mag sein, dass es nicht klug ist, das Schweinejournalismus zu nennen, sich darüber aufzuregen ist mir aber denn doch ein wenig zu bigott.

  • G
    genervt

    Trittin ging gar nicht darauf ein, dass die Bennenung von Gauck nur parteipolitischen Zielen geschuldet war. So frohlockte Claudia Roth schon kurz nach der Ernennung am polit. Aschermittwoch, dass Merkel grüne Positionen übernommen hätte. Sie sei geschwächt. Ein peinliches Schauspiel! Angeblich ging es doch um parteiübergreifendes Handeln und Konsens! Wie verlogen das alles ist.

     

    In einer anderen Konstellation wäre Trittin es womöglich selbst gewesen, der jetzt heftigst gegen Gauck und dessen Anbiederung an neurechtes Gedankengut polemisiert hätte, ob es nun um die Einzigartigkeit des Holocaust oder die Oder-Neiße-Grenze ging. Anscheinend ist es ihm nun aber unangenehm, dass Bürger den Super-Kandidaten vor der Wahl mal "unter die Lupe" nehmen.

     

    Edmund Stoiber freut sich, dass Gauck die Türkei nicht in die EU lassen will und ein "Freund" Sarrazins ist. Die "Junge Freiheit", eine rechte Zeitung, die auch schon mal vom Verfassungsschutz beobachtet wurde, titelte gerade: "Wir sind Präsident". Ist das jetzt auch der grüne Freiheitsbegriff? Es melden sich Sarrazin, PI und FPÖ erfreut über die Kandidatur Gaucks zu Wort. Zufall???

     

    Die Grünen haben sich mit Gauck einfach verzockt, und es stünde der Grünenführung besser zu Gesicht, das auch mal zuzugeben, statt sich hier weiter als die verfolgte Unschuld zu gerieren und ein Trugbild vom grünen Gauck zu inszenieren. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, heißt es. Die Grünen wähle ich erst mal nicht mehr. Realpolitik my ass.

  • D
    deichläufer

    Es ist mir völlig unbegreiflich, wie joachim gauck kandidat von den grünen und der spd werden konnte. gauck ist gefangen in den kämpfen seiner eigenen geschichte und daraus folgend offensichtlich nicht in der lage die großen sozialenprobleme weltweit auch nur wahrzunehmen. anders sind seine marktradikalen äußerungen und kommentare zur occupy bewegung nicht zu deuten. vielen werden mit herrn gauck noch eine große überraschung erleben...

  • B
    beauregard

    es ist und bleibt mir unbegreiflich, wie man sich über eine glosse/polemik oder einen kommentar so aufregen kann. und damit meine ich nicht nur herrn trittin, sondern auch und gerade die empörte leserschaft.

    fehlt nur noch der beliebte postillonSpruch "ein-leser-weniger!"

    ich bleibe weiterhin, auch gerade deswegen, ein leser, und bin mir auch nicht zu schade Euch als taz ein "Weiter so!" zu zurufen!

  • K
    KleinerMann

    1) Meinungen können diametral der meinen gegenüberstehen und dennoch für mich nachvollziehbar begründet sein. Für nachvollziehbare Begründung sorgte Frau Pohl nicht, lieferte sie nicht einmal im TV nach. Schweineschade.

    2) Wenn Gauck in "seiner" Behörde Ex-Stasileute länger beschäftigte als nötig zur Aufklärung der Ablagestruktur und sogar Stasi-Opfer nicht vor Kontakt mit Ex-Stasileuten schützte, dann muss das laut kritisiert werden.

  • BJ
    Botho Jung

    Trittin scheut vor keiner Verbalinjurie zurück, wenns ihn der Macht näher bringen könnte.Dies allein war seine Motivation, als er damals Gauck gegen Wulff in Spiel brachte. Ihm ist Gauck an sich so egal wie Wulff. Er hoffte über seine Haßtiraden wie schon zuvor gegen den damaligen Bundespräsidenten Köhler die Regierung Merkel zu schädigen oder für GRÜN aufnahmebereit zu machen.Das ist ihm nicht gelungen. Im Gegenteil. Daher kommt seine Wut. Bei der Talkrunde Illner turnte er auf seinem Stuhl herum, verzog das Gesicht verdrehte seine Augen gen Himmel,und er schrie wie Rumpelstielzchen , als es erfuhr, daß man seinen wahren Namen heraus gefunden hatte. Trittin ginge mit jedem/jeder ins Bett, wenn sie seine Machtsucht zu befriedigen in der Lage wäre. Und wenn dies Daniela Katzenberger wäre.

  • HG
    Hajü (KV Grüne Düsseldorf)

    liebe Leser und Schreiber der Debatte

     

    leider bin ich nicht in der Lage, kühl und differenziert zur Zeit weiter über diesen GAU(ck) insbesondere der Grünen zu räsonieren.

     

    Die Aufklärung über Gauck, seine Rolle und Zusammenarbeit mit dem MFS ist noch lange nicht geklärt, und dazu erklärt er sich auch trotz Aufforderung nicht selbst. Seine Rolle bei der Leitung der nach ihm benannten Behörde wirft auch viele unbeantwortete Fragen auf. Seine Haltung und Einstellung zur Nazi- und DDR- bzw. Stalindiktatur ist eindeutig geprägt von der Totalitarismus-Doktrin.

    Vieles andere, was zu zur Zeit im Netz recherchiert wird, dazu könnte ich Euch mittlerweile einen ellenlange Liste zusammenstellen, die den "Schmierenjournalist" Yücel von der taz, der es wagt, Gauck als "Stinkstiefel" zu bezeichnen, als einen der wenigen kritischen Stimmen bei den Leitmedien entlarvt. - mir fiel nicht besseres als Ausdruck ein bei dem Stichwort: "IM Larve" (googlen!)

     

    Aber was sich Jürgen Trittin jetzt leistet, ist nicht nur eine gehässige Unflätigkeit, die er dann mit den Kommentaren zu Yucel (taz) von den PI-Leuten und anderen Neonazi-netwerkern teilt, fast wortwörtlich, .....

     

    es ist der Ausdruck dessen an Menschenverachtung ( man verzeih mir das Wort, ich könnte auch Unverständnis der saturierten Mittelschicht gegenüber Ausbeutung von Menschen sagen, der seit der BGE-Debatte, mit dem Ausdruck: "Alimentierung führt dazu, dass sich diese Menschen nicht mehr politisch engagieren" als Bekenntnis zu Hartz mit seinem "Fördern und Fordern", fortschreibt.

    Warum haben die Menschen vor dem Absturz in Hartz 4 Angst?! Die schon drinstecken wissen nähmlich, übersetzt in die Realität heißt das: "Mördern und Foltern".

     

    Also warum nicht gleich, würde ich Jürgen Trittin, fragen oder zurufen, wenn die so erwünschte Regierungsbeteiligung an der Seite Frau Merkels doch nicht zustande kommen sollte, - das ist nämlich realpolitisch gesehen die derzeit einzig mögliche Option - er nicht in die Wirtschaft wechseln möchte, z. B. da er PR so gut beherrscht, gleich bei der Agentur, die mit dem Spruch: "Sozial ist, was Arbeit schafft", den Ausgang der letzten Wahl so erfolgreich, vorbereitet hat.

     

    Dabei fallt mit assoziativ zu Gauck und seinem "grünen Freiheitsbegriff" (C.Roth) ein. Er wäre eigenlich ein guter Mann dafür, den Spruch "Arbeit macht frei" zu entnazifizieren.

     

    Empört euch

  • JB
    Jan B.

    Seit langer, langer Zeit empfinde ich wieder etwas Respekt für die Taz. Wäre aber schön, wennn dsie diesen Meinungspluralismus bei anderen Themen genauso hochhalten würde (anders als sie es beim Libyen-Krieg getan hat).

     

    Ansonsten ist die dummdeutsche Empörung darüber, dass Yücel es gewagt hat der Volksgemeinschaft polemisch und zuegspitzt in ihre Konsenssuppe zu spucken, die deutlichste Bestätigung dafür, dass er damit offensichtlich einen Nerv getroffen hat.

  • H
    hessebub

    Erstens hat keiner Zensur gefordert. Die Strategie der obigen Schlagzeile, scharfe Erwiderungen zum Zensurversuch umzudeuten kenne ich eher von rechten Spinnern.

     

    Zweitens stimmt es nun gar nicht, dass sich andere Medien nicht intensivst mit der Pro-Kontra-Debatte beschäftigen und dabei auch Gauck-Gegner zu Wort kommen. Dass dies in der taz besonders explizit geschieht ist lobenswert, steht aber ib keinbem Zusammenhang zum Thema: der (mangelnden) Qualität der Beiträge von Herrn Yücel.

     

    Was das betrifft, kann ich mich dem Urteil Schweinejournalismus auf BILD-Niveau vorbehaltlos anschließen. Die Polemik war nicht nur überzogen sondern verleumderisch und voller Unwahrheiten. Die Replik auf die Kritik war ein intellektuelles Armutszeugnis (keine Ahnung vom akademischen Shoa-Diskurs, auf den Gauck sich bezog).

     

    Also, einfach mal einzugestehen, dass er zu weit gegangen ist und Mist gebaut hat, stände Herrn Yücel ganz gut an.

  • K
    KlausK

    Was Deniz Yücel abgelassen hat, regt jedenfalls zum Denken an und hebt sich wohltuend vom Meinungsmainstream ab.

    Trittin vergreift sich im Ton, denn er weiß hoffentlich um die Meinungsfreiheit in der taz, die auch für bekannte Krawallschachteln wie Yücel gilt.

  • CJ
    critical joe

    Diesen Wendehals, der noch nicht mal den Anstand hat, endlich mal zu sagen, daß er nie Bürgerrechtler war und in der DDR nie was riskiert hat - also diesen durch und duirch verkommenen Menschen, diesem Pastor, der das soziale an der christlichen Botschaft nicht versteht, diesen Atlantik-Brücke-Konservativen, der die polnische Grenze revidieren möchte, also diesen "gestaltgewordenen Freiheitsbegriff" der Grünen (Künast) zu kritisieren, auch polemisch, meinetwegen auch überzogen, ist richtig und angesichts des sonstigen Einheitsbreijournalismus sogar Pflicht.

     

    Die intellektuellen Minderleistungen von Künast und Roth waren nun lange bekannt, aber auch Trittin ist offensichtlich über sein Verfallsdatum...

     

    taz, normalerweise seit ihr zu lahm und die Kritik an Gauck ist keinesfalls ausreichend, aber in diesem Falle habt ihr mal was richtig gemacht.

  • TK
    Tadeusz Kantor

    *lol*

    der Deniz Yücel ist doch ein Schelm, weiter so.

    Es ist wirklich interessant, wie sich die Politiker und die Presse gegenseitig die Eier kraulen, wenn es um Gauck geht.

    Was ist so Tolles an diesem Mann?

    Kann nix erkennen.

    Für was braucht dieses Land überhaupt einen Bundespräsidenten?

  • R
    Riin

    Komisch, die taz veröffentlicht so oft Artikel auf BILD-Niveau, und ausgerechnet der ziemlich gute Kommentar zu Gauck wird jetzt so angegriffen? Da hätte ich bessere Beispiele parat.

  • EW
    Erik Weber

    Der zweite Kommentar , naja, aber der erste Kommentar "Ein Stinkstiefel ..." - des war schon eine Hetztirade. Trittin hat Recht.

  • I
    ich

    provokation ist zwar ein stilmittel, ein frage von stil ist es aber provokation angemessen einzusetzen.

  • R
    Rebe

    Ich wünsche mir ein Land in der aufrechte Menschen wie Trittin Entgleisungen der Presse kritisieren können wie diese defamatorischen Angriffe auf Gauck. Ein Land in der Politiker gerne auch Kraftausdrücke benutzen und Chefredakteuren Wutreden auf Tonband quatschen, und nicht so feige sind sich zu entschuldigen wie das Würtstchen aus Niedersachsen. Mich machen die Anwürfe gegen Gauck nämlich genauso wütend wie Trittin. Pressefreiheit ist kein Denunziantenschutzrecht.

  • S
    sol1

    Trittin hat recht.

     

    Deniz Yücel hat in seinem Artikel genau den Trick angewendet, den er Gauck vorwirft - "einen Begriff in den Raum [zu werfen], um ihn hernach verdruckst zurückzunehmen" (in diesem Fall den des "Antisemitismus")

     

    Völlig absurd wird die Masche dadurch, daß Yücel sich als Kronzeugen auf einen Spinner wie Clemens Heni beruft, der im verlinkten Beitrag nicht nur Gauck, sondern im gleichen Atemzug auch der taz Antisemitismus vorwirft.

  • W
    Webmarxist

    Also wenn die taz hier den Deniz Yücel noch vom "Schweinejournalismus" freispricht, dann hat sie echt den seriösen Journalimus den Rücken zugekehrt.

     

    Die zwei Artikel von Deniz Yücel waren so "unter aller Sau", dass sie bereits den Straftatbestand der Verleumdung und der üblen Nachrede erfüllten. Mal sehen, ob das noch Folgen hat. Und zu glauben, mit Sarrainbashing könnte man heute jeden abstrusen Quatsch schreiben, ist irrig.