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Tristan und Isolde

Dank ihres Heimvorteils werden Jamie Sale und David Pelletier aus Kanada Weltmeister im Paarlaufen

VANCOUVER dpa ■ Das Wort Betrug wollte kein Beobachter in den Mund nehmen. Doch ohne den Heimbonus und 17.000 begeisterte Zuschauer im General Motor Place von Vancouver hätten die neuen Eiskunstlauf-Weltmeister Jamie Sale und David Pelletier die Goldmedaille im Paarlauf am Mittwochabend nicht gewonnen. Denn im Gegensatz zu der makellosen Charlie-Chaplin-Kür der zweifachen Titelträger Elena Bereschnaja/Anton Sicharulidse (Russland) war die Tristan-und-Isolde-Darbietung der Kanadier ganz und gar nicht fehlerfrei.

„Es wäre gerechter gewesen, wenn die Russen gewonnen hätten. Aber so ist halt Eiskunstlauf“, sagte Katarina Witt achselzuckend nach der 6:3-Preisrichterentscheidung. Und für das Gastgeberland sei es doch gut, wenigstens einen Erfolg zu verbuchen, wo doch Altmeister Elvis Stojko schon so enttäuschte. Jamie Sale und David Pelletier schauten selbst ungläubig auf die hohen technischen Noten, doch schon nach einem Sturz der 23-Jährigen im Kurzprogramm war das Preisgericht milde mit dem Duo umgegangen.

Die elegant laufenden Russen, die im Vorjahr wegen einer Dopingsperre ihren Titel nicht verteidigen durften, kennen den Sport, in dem auch sie schon oft Vorteile genossen, und ließen sich nicht zu undiplomatischen Äußerungen hinreißen. „Wir sind glücklich, dass wir so gut gelaufen sind. Wir werden uns noch mehr steigern“, sagte Anton Sicharulidse mit Blick auf Olympia in knapp elf Monaten.

Die Winterspiele 2002 werden für die Berliner Mariana Kautz/Norman Jeschke wohl ein Wunschtraum bleiben. Nach einer schwierigen Vorbereitung wegen eines Bänderrisses der 20-Jährigen war im Vergleich mit den Besten der Welt nur Platz 16 drin. Nach zwei Stürzen in der Kür war Mariana Kautz froh, „die Saison endlich über die Bühne gebracht zu haben“.

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