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„Tricky Dick“ ist tot

In den Nachrufen wird er als Mann des Paradoxes beschrieben. Er war fanatischer Antikommunist, betrieb aber die Aussöhnung der USA mit dem maoistischen China.

Er stürzte Amerika immer tiefer in den Vietnamkrieg hinein und verordnete dann den Rückzug. Er erklärte 1962 seinen Rückzug aus der Politik, siegte aber nur sechs Jahre später bei den Präsidentschaftswahlen. Er gewann die nächste Wahl mit einer haushohen Mehrheit in 49 von 50 US- Bundesstaaten, mußte aber seine zweite Amtsperiode nur zwei Jahre später mit einem Rücktritt beenden, um einer Amtsenthebung zuvorzukommen.

Er errang seine Wahlsiege mit den Versprechen einer Rückkehr zur Moral, stürzte dann aber über die zum Inbegriff des Machtmißbrauchs gewordene „Watergate“-Affäre. Als einen „Staatsmann, der eine dauerhafte Struktur des Friedens zu bauen versuchte“, würdigte Bill Clinton ihn am Tag seines Todes; als Symbol von Korruption, Fanatismus und imperialistischer Arroganz galt er zu seinen Amtszeiten für viele radikale Linke. „Er hatte ein außergewöhnliches Gespür für menschliche Motivation“, beschrieb ihn ein US-Senator und verwies zugleich auf „tragische Fehler in seinem Leben und eine gewisse Brutalität“.

Die Rede ist von Richard Nixon, zwischen 1968 und 1974 37. Präsident der Vereinigten Staaten. Im Alter von 81 Jahren ist er am vergangenen Freitag gestorben, nach vier Tagen Bewußtlosigkeit. Am Mittwoch wird er in Anwesenheit Clintons in seinem Geburtsort in Kalifornien begraben. Auf Wunsch des Verstorbenen wird es keine „heroischen“ Zeremonien in Washington geben. Das Bild zeigt Nixon im Jahre 1985 als Pensionär, der auf einem Regierungsklavier in China „Old MacDonald Had A Farm“ spielt. Foto: AP

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