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Treu und offen

■ Treuhand-Pathos vorm U-Ausschuß

Bonn (taz/AFP) – Wir können „durchaus stolz darauf sein, daß wir drei Jahre so zusammengearbeitet haben, Mitarbeiter aus Ost und West, vielen Anfeindungen trotzend“, schreibt die Treuhandchefin Birgit Breuel an ihre MitarbeiterInnen. Anlaß dieser Selbstbeweihräucherung ist der Untersuchungsausschuß, den die SPD- Fraktion im Bundestag beantragen will. Eine zusätzliche Arbeitsbelastung werde das bedeuten, aber auch die Chance auf eine bessere Presse. Denn im Gebäude des ehemaligen Reichsluftfahrtsministeriums fühlt man sich ungerecht behandelt von der angeblich rein emotionalen Ablehnung vieler Treuhandentscheidungen. „Dies tut weh, aber es ist kaum zu ändern“, so Birgit Breuel mit Leidensgestus.

Finanzminister Theo Waigel (CSU) geht mit dem SPD-Antrag eher holzschnittartig um: Angesichts der wirtschaftlichen Lage gebe es Wichtigeres zu tun, als sich mit einem „überflüssigen“ Treuhand-Untersuchungsausschuß zu beschäftigten, meinte er bei der Haushaltsberatung im Bundestag.

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