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Treu aus AIDS–Angst

■ AIDS–Studie beobachtete Schwule seit 1984 / Änderung im Sexualverhalten / Mehr feste Beziehungen

Bonn (ap) - Eine seit 1984 vom Bundesgesundheitsamt koordinie Feste Partnerschaften seien heute eher die Regel als früher. In den ersten zwölf Monaten im Wirkungsbereich der Studie sei es noch zur Weiterverbreitung des AIDS–Virus gekommen, später aber seien keine Infektionen mehr beobachtet worden. „Das zeigt, daß Verhaltensänderungen bei entsprechender Betreuung möglich sind und daß Verhaltensänderungen zu dem erwarteten Abbruch von Infektionsketten führen“, heißt es in der Erklärung des Ministeriums. Neben einer Kontrollgruppe von 200 Personen ohne erkennbares AIDS–Risiko waren 815 homosexuelle Männer in die Studie aufgenommen und regelmäßig untersucht worden. Zu Beginn der Studie waren 423 oder 52 Prozent der homosexuellen Männer mit dem Virus infiziert. Insgesamt wurden 15 Neuinfektionen beobachtet. Bei 19 Männern war zu Beginn der Untersuchungen der Ausbruch von AIDS beobachtet worden. Inzwischen hat sich die Krankheit bei 33 weiteren Patienten entwickelt. Das bedeutet, daß insgesamt zwölf Prozent der Infizierten heute an AIDS erkrankt sind. Die Untersuchungen haben weiterhin ergeben, daß auch bei Infizierten, die sich völlig gesund fühlen, regelmäßig labormedizinisch nachweisbare Veränderungen im Abwehrsystem festgestellt werden. Allerdings konnten bislang weder die Faktoren, die die Krankheitsentwicklung beschleunigen, noch solche, die sie aufhalten, eindeutig identifiziert werden.

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