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#Trends in #Thailands #Buddhismus

HASHTAGS Buddhistische Aktivitäten der Thailänder haben längst ihren eigenen Platz in den sozialen Medien gefunden

Instragram-Screenshots: #Saiboon: Morgenritual einer Gläubigen, die einem Mönch Essen spendet, in Thailand „tak bat“ genannt.

Von Panicha Imsomboom​

Wo hätten Sie sich informiert, wenn Sie vor ein paar Jahrzehnten nach aktuellen gesellschaftlichen Trends gefragt worden wären? Ganz sicher hätten Sie die gleiche Frage anders als heute beantwortet. Heute sind die sozialen Medien, die beliebten Sozialen Netzwerke, gar nicht hoch genug zu bewertende Informationsquellen, um aktuellen Trends nachzuspüren.

Laut Statistiken nutzten im Jahr 2015 etwa über 7,4 Millionen Thailänder Instagram, davon etwa eine Million sehr aktiv. Dazu zählen viele, die in ihre Texte so oft Hashtags einfügen, dass es schon wie ein unbewusster Reflex wirkt.

Von welchen Trends erfahren wir, wenn wir den Buddhismus mit den Augen thailändischer Instagram-Nutzer betrachten?

#Saiboon: 16.563 Postings

„Saiboon“ ist ein Wort, das neuerdings gebraucht wird, um Aktivitäten zu beschreiben, die mit dem Erwerb von Verdiensten (im buddhistischen Sinn) zu tun haben, etwa mit Tempelbesuchen oder Spenden. Ähnliche Hashtags, die das Wort Saiboon verwenden, lassen die Zahl der Posts im Netz auf über 20.000 steigen.

#Dhamma: Weisheit des Mönches Luang Pu Man Puritadto „Gutes und schlechtes Karma gehörent jeweils dem, der es kreiert“

Durchforstet man die #Saiboon-Posts, sieht man Fotos aus buddhistischen Tempeln bis hin zu Selfies in Großformat (die in diesem Zusammenhang irrelevant erscheinen). Daraus lässt sich schließen, dass buddhistische Aktivitäten ihren eigenen Platz in den sozialen Medien gefunden haben.

#Suadmon: 26,544 Postings

Ein gewöhnliches Wort wie Suadmon kommt häufiger vor als Saiboon. Der Grund ist wohl, dass es das buddhistische Gebet bezeichnet, eine Tätigkeit, die jedermann leicht verrichten kann, vor allem vor dem Zubettgehen. Dafür braucht man nur wenige Minuten. Zudem gibt es spezifischere Hashtags, die den Zweck dieser Tätigkeit beschreiben: zum Beispiel das Gebet zum Jahreswechsel. Das ist eine Zeremonie, zu der die Thailänder sich versammeln, um das neue Jahr mit Gebet und Meditation willkommen zu heißen.

Zusammen mit diesem Hashtag kann Suadmon die tägliche Routine eines Menschen ebenso beschreiben wie die Hoffnung, dass es ihm besser gehen möge. Manche Leute wollen allein sein, wenn sie beten. Andere tun es lieber in Gemeinschaft. Aus der Beobachtung dieses Trends lässt sich folgern, dass Buddhisten – einschließlich der jüngeren Generation – weiterhin glauben, dass Beten ihnen etwas Gutes bringt oder ihre Situation verbessert.

#Dhamma: 27.842 Postings

#Saiboon: Die Stupa der Ketmawadee Pagode beim Ketmawadee Sriwararam Tempel in Thailands zentraler Provinz Samutsakon südwestlich von Bangkok. Screenshots: Panicha Imsomboon

Dhamma verdeutlicht das Konzept des Buddhismus und praktische Vorstellungen davon, wie die Gläubigen es in ihrem täglichen Leben umsetzen. Instagram-Fotos, die mit diesem Hashtag verknüpft sind, gehören zum Typus der „Schau hierher und du wirst ruhiger“-Bilder. Ihre Beschriftung hat in der Regel mit Dhamma-Begriffen zu tun. Es scheint, als ob Thailands Buddhisten immer noch daran festhalten, dass Dhamma ihnen hilft, Lösungen für ihre Probleme zu finden. Andererseits ist es unmöglich zu sagen, ob Instagramer mit solchen Hashtags wirklich daran glauben, wenn sie ihre Posts ins Netz stellen.

Wer sich Instagrams bedient, um Trends zu beobachten, wird sehen, dass diese drei Hashtags nur Beispiele dafür sind, was aktuell ist. Aber die Trends selbst werden – so wie die Anwendungen in den sozialen Netzen – auf vielfache Weise gefiltert.

Alle thailändischen BuddhistInnen wählen Filter, die ihre Vorstellungen vom Buddhismus prägen und die Bedeutung, die er für sie hat. Um die Trends wirklich zu verstehen, müssen wir zunächst die Gedanken verstehen, die zu ihnen führen. Dafür müssen wir viel genauer hinschauen, Filter um Filter herunterschälen, bis wir ein wahrhaftiges Bild ihrer geistigen Verfassung bekommen – und schließlich #OhneFilter verwenden können.

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