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Treffen bestritten

■ Exbausenator Rastemborski wurde als Zeuge im Schackow-Prozeß um die Stadt und Land vernommen

Vor der 14.Großen Strafkammer wurde am Freitag nachmittag von der Öffentlichkeit unbemerkt im sogenannten „Schackow -Prozeß“ der ehemalige Bausenator Ulrich Rastemborski als Zeuge vernommen. Der Münchner Baubetreuer Bertram hatte unter anderem behauptet, auf Vermittlung Schackows (früher Staatssekretär im Finanzsenat) mit Rastemborski im September 1982 in dessen Amtsräumen zusammengetroffen zu sein. Rastemborski habe ihm danach bei dem Neuköllner Baustadtrat Schwierigkeiten bei der Genehmigung des Bauvorhabens Rudower Felder aus dem Wege geräumt. Rastemborski bestritt dieses Treffen und bestätigte seine Aussage vor dem Untersuchungsausschuß, in der er erklärt hatte, ein solches Treffen zwischen Bertram und ihm habe nicht stattgefunden. Allerdings habe ihm Schackow auf Befragen einmal erklärt, er, Schackow, habe die Bonität Bertrams überprüft. Die sei gut, „den holen wir nach Berlin“. Dies sei wohl im Herbst 1982 geschehen. Damals habe seine Entscheidung zwar bereits festgestanden, das Bauvorhaben zu fördern, allerdings seien noch zahlreiche private und öffentliche Widerstände zu überwinden gewesen. Die Auskunft Schackows sei deshalb durchaus noch von Bedeutung gewesen.

Schackow wird zusammen mit zwei ehemaligen Geschäftsführern der öffentlichen Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land der Vorwurf gemacht, von Bertram Vermögenswerte angenommen und dafür sein Wirken in Berlin gefördert zu haben. Zeuge der Anklage ist Bertram selbst, dessen Glaubwürdigkeit von den Angeklagten angezweifelt wird.

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