■ MediaBazaar: Trauer im Hotel Sacher
Wien (dpa) – Der Schauspieler und Autor Fritz Eckhardt ist tot. Dem deutschen Fernsehpublikum war er vor allem als Inspektor Marek und Portier im „Hotel Sacher“ bekannt. Er schrieb zu den Krimis, in denen er mitwirkte, nicht selten auch selbst das Drehbuch. „Ich habe meine Literatur nie überschätzt“, sagte er gern in Interviews. Er schrieb als Praktiker das, was Theater und Fernsehen brauchten. Das Schreiben war für den am 30. November 1907 in Linz geborenen Künstler lange eine Art Überlebensstrategie. Er war Schauspieler und verdiente an den deutschsprachigen Bühnen der Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit zum Leben zuwenig. So fing er an zu schreiben – auch unter falschem Namen, als er in der NS-Zeit als „Mischling zweiten Grades“ nicht mehr auftreten durfte. Als Eckhardt nach 1945 die Bühnen und Kabaretts wieder offenstanden, konnte er das Schreiben nicht mehr lassen. Zuerst waren es Theaterstücke und Kabarett-Sketches, dann auch Film- und über 200 TV-Drehbücher.
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