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Transvaal: Hunderte Einwohner fliehen vor der Rache der Polizei

Johannesburg (wps/taz) - Nach schweren Auseinandersetzungen zwischen Einwohnern und Polizei gegen die Eingliederung ihrer Stadt Leeuwfontein in das Homeland Bophuthatswana sind Hunderte aus Angst vor der Polizei in den Busch geflohen. Bei den Kämpfen in der 15.000 Einwohner-Stadt waren am Wochenende nach Mitteilung der Polizei elf Menschen getötet worden, darunter neun Polizisten. Die Demonstranten waren mit Äxten, Steinen und Brandbomben gegen die von Südafrika eingesetzten, schwarzen Polizisten aus Bophuthatswana vorgegangen und hatten einen Polizeiwagen in Brand gesetzt. Aus Rache habe die Polizei Demonstranten geschlagen und mit Steinen beworfen. Mindestens 65 Demonstranten seien nach Razzien festgenommen worden, sagte eine Sprecherin des Transvaal Rural Action Committee, einer örtlichen Bürgerrechtsgruppe. Bei mindestens sieben Menschen mußten Schußverletzungen behandelt werden, Festgenommene wurden mit Gummiknüppeln geschlagen.

Hintergrund des Konflikts ist eine Entscheidung der südafrikanischen Regierung von 1988, Leeuwfontein und die Nachbargemeinde Braklaagte dem von Pretoria für unabhängig erklärten Homeland Bophuthatswana einzugliedern. Bei einer Eingliederung, gegen die beide Gemeinden bisher vergeblich prozessierten, würden die Einwohner automatisch die südafrikanische Staatsangehörigkeit verlieren und könnten nicht mehr ohne weiteres in Südafrika arbeiten.

AS

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