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Totem & Tabu

■ Heute im Schlachhof: Roma-Swing, Jazz uvam. mit den Klezmatics aus New York auf

Auch die nützlichen Dinge des Lebens unterliegen den Marktgesetzen und ihrer lautstarken Prophetin, der Werbung. Vielleicht steht deshalb die Tournee der New Yorker Klezmerband „Klezmatics“ mit diversen Gästen für die DGB Jugend-Kampagne „Mach meinen Kumpel nicht an“ unter dem ebenso bedeutungsschwangeren wie zusammenhanglosen Motto Totem & Tabu. Wie auch immer, die Klezmatics gehören jedenfalls zu den Kapellen, die für das Klezmer-Revival in den USA seit Ende der 80er mitverantwortlich waren. Hierzulande sind sie nicht zuletzt deshalb besonders bekannt, weil ihre Platten beim Berliner Worldmusic-Label „Piranha“ erscheinen. Und natürlich, weil ihre frech-frische und jazzig angehauchte Klezmer-Musik ausgesprochen gut ins Ohr geht. Für die aktuelle Tour haben sie sich einige Gastmusiker eingeladen. Der aus Algerien stammende jüdische Pianist Maurice el Médioni lebt in Marsaille und gilt in Frankreich als Altmeister des „piano oriental“. Für zusätzliche Rhythmen sorgt der nubische Trommler Mahmoud Fadl aus Kairo. Aus Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens, kommt der Multiinstrumentalist Ferus Mustafov (reeds, tp, acc). Er bringt Roma-Swing mit Balkan-Prägung ein. Zusätzlich angereichert wird das musikalische Programm durch die jüdische Jongleuse Sara Felder aus San Francisco. Sie verbindet ihre Jonglierkunst mit „radikalfeministischen“ Satiren zur Männerwelt und Plädoyers für Lesben-Rechte. Als „Mistress of Ceremony“ fungiert die Entertainerin Zazie de Paris. Die bei Paris als Sohn geborene Tochter jüdischer Eltern schauspielert, singt und tanzt seit Jahren auf deutschen Bühnen und wirkte u.a. bei der legendären Inszenierung des„Ghetto“-Stücks an der Freien Volksbühne mit.

Farina

Heute abend 20.30 Uhr im Schlachthof

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