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Tote bei Kämpfen in Kaschmir

Srinagar (ap/afp) — In Kaschmir haben indische Soldaten bei einem Feuergefecht mit moslemischen Separatisten am Montag mindestens achtzehn Moslems getötet. Nach den Worten eines Polizeisprechers handelte es sich um sechzehn Männer und zwei Frauen, die noch am Abend in Sopore gut fünfzig Kilometer nordöstlich der Sommerhauptstadt Srinagar begraben worden seien. Angehörige des Grenzschutzes hätten wahllos auf die Menschen der Stadt geschossen, hieß es in Sopore. Ein Geschäftsmann berichtete, daß paramilitärische Einheiten jugendliche Moslems aus ihren Häusern gezerrt und aus nächster Nähe erschossen hätten. In einer offiziellen Regierungserklärung war von nur fünf Toten die Rede, während Augenzeugen die Zahl der Todesopfer auf etwa fünfundzwanzig schätzten.

Auslöser der Schießerei sollen Polizeiberichte über Zwischenfälle in drei weiteren Städten der Region gewesen sein. Diesen Berichten zufolge hatten bewaffnete Moslems dort paramilitärische Sicherheitskräfte angegriffen, die damit beauftragt waren, geheime Waffenlager zu stürmen. Die Angriffe hätten in den Bezirken Soura, Hazratbal und Ganderbal am Sonntagabend stattgefunden, sagte ein Sprecher der Polizei. Demnach entgegneten die Sicherheitskräfte das Feuer, wobei elf der Moslems und zwei Polizisten ums Leben gekommen seien. Weitere sechs Bürger starben in dem Kreuzfeuer, teilten Journalisten mit. Wie ein amtlicher Sprecher in Jammu mitteilte, suchten die Soldaten nach Verstecken von Geiseln, Waffen und Munition. Auch in Srinagar kamen am Montag bei Zusammenstößen zwischen Soldaten und militanten Moslems vier Menschen ums Leben. Seit 1988 hat sich der Kampf bewaffneter Gruppierungen für die Loslösung Kaschmirs von Indien verschärft. In den Auseinandersetzungen kamen bereits mehrere hundert Menschen ums Leben.

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