: Tote US–Soldaten in Panama
■ Angeblich drei tote US–Soldaten in der Kanalzone? / Wurden sie von eigenen Leuten erschossen? Kollission zweier US–Hubschrauber /Spannungen zwischen Panama und USA weiter verschärft
Panama (afp) - In der Kanalzone sollen bis Dienstag drei Angehörige der US–Armee bei Zwischenfällen ums Leben gekommen sein. Das Pentagon in Washington hat die panamaische Armee für den Tod eines US–Soldaten verantwortlich gemacht, der in der Nacht zum Dienstag in der Kanalzone von eigenen Kameraden erschossen worden war. Die Männer seien auf der Suche nach sieben bis acht „getarnten“ Angehörigen der panamaischen Streitkräfte gewesen, die in den US–Stützpunkt eingedrungen seien, als der tödliche Schuß fiel. Nach Angaben des panamesischen Sprechers sind nicht einer, sondern drei US–Soldaten, Mitglieder des erst in der vergangenen Woche gelandeten Expeditionskorps von 1.300 Mann, bei dem nächtlichen Zwischenfall von eigenen Kameraden erschossen worden. In der Hauptstadt und ihrer Umgebung seien bereits 40 US–Soldaten in voller Kampfausrüstung festgenommen worden, die sich über die Grenze der Kanalzone hinaus „verirrt“ hatten. Unterdessen hat das in der Kanalzone stationierte Südkommando der US–Streitkräfte bestä tigt, daß der mutmaßliche Agent Favio Willis ein US–Spion war. Willis hatte am Sonntag enthüllt, er habe den Auftrag gehabt, durch „terroristische Aktivitäten“ in der Kanalzone einen Vorwand für eine Militärintervention der USA zu liefern. Acht Menschen wurden verletzt, als am Dienstag nachmittag über der Kanalzone zwei nordamerikanische Hubschrauber zusammenstießen. Nach panamaischen Angaben soll einer der Insassen ums Leben gekommen sein. Im heute panamaischen Teil der Kanalzone, vier Kilometer vom US–Stützpunkt entfernt, marschierten unterdessen Truppen mit Panzern und Artillerie auf.
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