Tote-Hosen-Sänger Campino über Rot-Grün: "Ich bin wohl eher konservativ"
Die Toten Hosen haben eine neue Platte. Ein Gespräch mit ihrem Sänger Campino über die wohltuende Frau Merkel, das Energielevel von Techno und neokonservativen Punkrock.
taz: Herr Frege, waren Sie überhaupt irgendwann einmal jung?
Campino (irritiert): Was ist das denn für eine seltsame Startfrage?
Es ist exakt die Eingangsfrage, mit der Sie selbst 1994 Ihr Interview für den Spiegel mit der damaligen Bundesministerin für Frauen und Jugend eröffnet haben, einer gewissen Angela Merkel.
Schade, dass ich jetzt nicht abrufen kann, was die damals darauf geantwortet hat. Das war bestimmt superschlau.
Sie antwortete, bei ihr war das "irgendwie anders", sie wäre eigentlich nie richtig jung gewesen und hätte ihre Altersgenossen beneidet.
Campino, 46, bürgerlich Andreas Frege, ist seit der Gründung 1982 Sänger der Toten Hosen, deren neues Album "In aller Stille" (JKP/ Warner) heute erscheint. Dafür hat Campino erstmals seit Jahren nicht mehr zusammen mit Funny van Dannen gearbeitet, sondern ist allein für die Texte verantwortlich. Die Folge ist eine für die Toten Hosen erstaunliche Humorlosigkeit, die erfolgreich mit dem schwerfälligen Hardrock korrespondiert, den die Ex-Punkband heute spielt. Bei einer ZDF-Wahl der einhundert größten Deutschen wählten die TV-Zuschauer Campino 2003 auf Platz 65, direkt vor Franz Josef Strauß. TOW
Ja, die Frau Merkel. Ich erinnere mich jedenfalls an meine Jugend.
Wie ist Ihr Verhältnis zur Frau Bundeskanzlerin heute?
Ich hab ja keins. So was muss ja immer von zwei Seiten ausgehen. Ich weiß nicht, ob das fair ist, zu sehr auf diesem alten Gespräch rumzureiten: Sie war damals sehr unerfahren und ich war schockiert, dass jemand mit so einem beschränkten Horizont eine Ministerposition innehaben kann. Aber meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass es ohnehin sehr viele Pfeifen gibt, die es sehr weit bringen. Und ich glaube, dass Frau Merkel sehr viel gelernt hat. Sie macht den Job besser, als ich gedacht hätte. Wohltuend ist auch, dass sie manchmal Dinge sagt, die nicht unbedingt auf Parteilinie sind. Das tut sie sicherlich, weil sie diese ostdeutsche Vorgeschichte hat.
Die Toten Hosen wurden 1982 gegründet, das gleiche Jahr, in dem Helmut Kohl Bundeskanzler wurde. Ist das ein gutes Gefühl, Kohl überlebt zu haben?
Den hätten wir gern schneller überlebt. Andererseits war es damals für uns auch leichter, politisch zu agieren, Stellung zu beziehen. Die Situation war schön schwarz-weiß angelegt. Man konnte von einer Alternative träumen und davon, dass alles sehr viel besser wird, wenn nur die Grünen mal mit drankommen. In der Praxis sah das dann auch nicht alles so cool aus.
Rot-Grün war eine Enttäuschung?
Es hat einen definitiv wieder auf den Boden gebracht. Aber Enttäuschung ist vielleicht ein bisschen viel, weil ich die realpolitischen Aspekte immer gesehen habe. Diese Partei konnte ja nur dann weiter am Ball bleiben, wenn sie Kompromisse macht. Aber ich halte die Karriere von Joschka Fischer immer noch für außerordentlich. Ich war immer glücklich, wenn ich erlebt habe, wie der Deutschland in der Welt repräsentiert hat. Ich finde, der hat das sehr gut gemacht, und er hat bislang einen sauberen Abgang hingelegt. Von Joschka Fischer war ich nie enttäuscht.
Was hat das Scheitern des rot-grünen Projektes bedeutet für eine Band wie die Toten Hosen, die ja weitgehend aus einem ähnlichen links-alternativen Milieu hervorging?
Rot-Grün war immer nur das kleinste Übel. Das war ja nicht die Erlösung. Letztendlich haben wir auch mit den Grünen von Anfang an so unsere Probleme gehabt. Generell würde ich die heute noch wählen, wo es nichts Besseres zu geben scheint, aber das bedeutet ja nicht, dass ich alles unterschreibe, was die da veranstalten.
Ist die Partei Die Linke für Sie eine Alternative?
Das ist vielleicht ein bisschen emotional, aber ich kann mich nicht für ein Brechmittel entscheiden. Und Lafontaine ist für mich ein Brechmittel.
Bleibt noch Grün-Schwarz als nächstes Projekt. Ist so eine Kombination wählbar für Campino oder wäre das ein Verrat an alten Idealen?
Ich halte es nicht mehr für unmöglich. Es ist ungut für eine politische Kultur, wenn Parteienkonstellationen aus Prinzip ausgeschlossen werden. Und wenn die Linien schon verschwimmen, wenn man schon die klaren Abgrenzungen aufgeben muss, dann soll das wenigstens den Vorteil haben, dass man die Möglichkeit hat, die besten Köpfe zu wählen - und die stecken nun mal in verschiedenen Parteien.
Die Toten Hosen haben sich immer auch als eine politische Band verstanden. War das früher einfacher als heute?
In den Achtzigerjahren war Musik sowieso sehr politisch. Es gab den Kampf gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf, es gab Solidaritätskonzerte gegen Rassismus, das hatte alles noch Aussagekraft. Insofern war es unter Kohl einfacher. Mit Schröder war die klare Front weg und seit dem Internet werden die politischen Diskussionen nun auch anders geführt. Musiker haben generell an Relevanz verloren, was politische Meinungsäußerung angeht.
Würden Sie sich hinstellen wie der Kollege Niedecken und öffentlich Werbung machen für den aktuellen Bundespräsidenten?
Uns und BAP haben schon immer Welten getrennt, auch wenn wir damals in den Achtzigern auf derselben Bühne in Wackersdorf standen. Die kamen aus Köln, wir aus Düsseldorf. Die hatten eher ein Hippie-Publikum, wir kamen aus der Hausbesetzerszene. Aber beide Bands hatten durchaus immer Verständnis füreinander. Auch heute halte ich Niedecken für integer, doch mit der Art der Bundespräsidentenauswahl in Deutschland komme ich prinzipiell nicht klar. Grundsätzlich habe ich aber nicht das Problem, mich abgrenzen zu müssen, nicht von Niedecken oder sonst wem. Das macht man, wenn man jung ist und unsicher ist. Ansonsten entscheiden die Leute selbst, wessen CDs sie kaufen und auf welche Konzerte sie gehen.
Also ohne Abgrenzung: Was sind die Toten Hosen heute?
Wir sind eine Rockband, wo es noch kracht. Ich sehe uns in einer Tradition mit den Ramones, AC/DC oder vielleicht auch Status Quo. Vielleicht bedeutet das auch, konservativ zu sein in dem, was man macht.
Die Toten Hosen sind konservativ?
Das ist das Witzige: Das, was Ende der Siebziger mal Avantgarde war, ist heute konservativ.
Kann es das geben: einen neokonservativen Punkrocker?
Wenn ich mir anschaue, wie heute in den Jugendkulturen mit Sponsoren und Werbung umgegangen wird: Das wäre für meine Generation nicht denkbar, wie die sich da einkaufen, wie die die Bewegung übernehmen und die Leute auch noch stolz ihre beschissenen Marken-T-Shirts in die Kamera halten. Da bin ich konservativ. Für so etwas hätte man uns früher zu Recht am Laternenpfahl aufgehängt. Auch was meine Wertvorstellungen von Freundschaft oder Solidarität angeht, bin ich wohl eher konservativ.
Hat sich die Welt verändert oder die Toten Hosen?
Ich fand schon als Fünfjähriger das gut, was geballert hat. Da wurde ich jeden Abend zu "Hang on Sloopy" von den McCoys in Bett gebracht. Dieses saulaute Schlagzeug, dieser hysterische Gesang - das fand ich großartig. Dann kam Deep Purple und dann auch schon Punkrock - da war ich 13 Jahre alt. Der Aufbau der Lieder, Solos rausschmeißen, das war damals Avantgarde. Ich finde dieses Zeugs immer noch gut, aber heutzutage ist das im Musikverständnis leider konservativ. Natürlich gibt es viel aufregendere, modernere Sachen, da komm ich aber nicht so gut hinterher. Ich mag meine Wire-Platten immer noch. Das war damals vorneweg und heute ist es hintenan. Mir ist es egal. Da habe ich mich nicht geändert.
Campino ist ganz der Alte geblieben?
Im Musikgeschmack schon. Aber ich hoffe doch, nicht in allem. Was wäre man für ein Volltrottel, wenn man sich nicht ändern würde. 27 Jahre Tote Hosen, da ist viel passiert. Ist doch unvorstellbar heutzutage, dass der BGS zu uns in den Probenraum kam, um unsere Texte auszuwerten, als wären wir Staatsfeinde. In seinen besten Momenten war Punkrock eine Irritation für die Gesellschaft. Aber das ist lange vorbei: Wir sind Teil des Establishments, jeder Bürgermeister begrüßt uns und hält uns sein goldenes Buch unter die Nase, damit wir da unterschreiben. Das ist nun mal die Realität. Und würde ich die auszublenden versuchen, würde ich nicht nur die da draußen bescheißen, sondern mich auch, und zwar am allermeisten.
Womit wir wieder bei der ewigen Frage sind: Wie kann man als Rocker in Würde alt werden?
Das ist keine schlimme Frage. Wenn man wirklich in Not ist, sollte man sich die guten Beispiele anschauen, die gibt es doch reichlich. Nick Cave stellt diese Frage niemand, Johnny Cash hatte seine größten Momente am Schluss seines Lebens, und wenn ich nicht hoffen würde, dass unser bestes Lied noch gar nicht geschrieben ist, dann würde ich hier gar nicht sitzen.
Der altbekannte Vorwurf "Berufsjugendlicher" trifft Sie nicht mehr?
Ich habe mich nie als Jugendsprachrohr gesehen. Es war schon immer schlimm genug, fünf Tote Hosen als Einheit zu formulieren. Und dieser Vorwurf ist ja auch schon lange nicht mehr gekommen. Warum auch: Ich habe mit Jugend nichts am Hut.
Das merkt man in dem Song "Disco" von der neuen Platte. Da ist eine deutliche Differenz zu jugendlichen Vergnügungen spürbar, da versteht einer nicht mehr, was die da so treiben.
Das stimmt so nicht. Das Lied beschreibt völlig ambivalente Erfahrungen. In so einem Laden, wo nur Küken rumlaufen, kommt man sich schon mal komisch vor. Aber wenn du mit den richtigen Leuten in die Disco gehst und der richtige DJ haut rein? Sven Väth im Amnesia [Disco auf Ibiza], das ist so laut wie ein Rock-Konzert, das hat dieselbe Energie wie ein Rockkonzert. Wenn du richtig mitmachst, kommst du so verschwitzt und fertig da raus, als wärst du gerade bei Metallica gewesen.
Die neue Platte ist aber eindeutig eher Metallica als Disco, Glamour klingt keiner durch, sie ist ziemlich schwer und düster geworden.
Das kann ich so gar nicht sagen, da fehlt mir wohl noch der Abstand. Ich habe versucht, dass wir uns aufs Wesentliche konzentrieren, dass wir bei uns bleiben. Wir haben nicht mit anderen Leuten gearbeitet, wir haben kein englisches Lied auf der Platte. Ich habe mich ganz bewusst nicht ins Kloster oder in ein Hotelzimmer zurückgezogen, mich nicht aus dem Alltag rausgehalten, um näher dran zu sein an den Dingen, die ich eigentlich sagen wollte. Ich habe diesmal nicht wie sonst öfter mit Funny van Dannen kooperiert, sondern im Wesentlichen alleine gearbeitet - und ich bin wohl nicht so eine witzige Type, wie viele das glauben.
INTERVIEW: THOMAS WINKLER
Leser*innenkommentare
abby_thur
Gast
Nach vier Jahren liest man das Interview schon etwas schmunzelnt...herrlich ;)
Nicht so nervös wie der Rest hier
Gast
Leute, Leute, Leute....
Zugegebenerweise ist die taz nicht das Medium, in dem man mit einem gewissen Kompliment an Frau Merkel rechnen kann, aber wo ist denn wohl die vielgepriesene Toleranz der politischen Linke ? Darf man einen linken Politiker nicht kritisieren ? Muss man gegen konservative Politiker sein ? Ist jeder linker Politiker, der sich der Realität in der Welt stellt gleich ein Verräter der linken Sache ? Muss man generell gegen Krieg sein, und das Töten in einem Bürgerkrieg tolerieren und lieber noch Jahre lang weiter diskutieren und verhandeln ?
Wollen wir doch mal ehrlich sein, wer hat den Bürgerkrieg in Jugoslawien beendet ? Die ach so gescholtenen USA, die einfach gehandelt haben und sich nicht wie die UNO und die EU weiter für blöd verkaufen liessen. Wäre es Euch lieber gewesen, die USA hätten sich aus dem zweiten Weltkrieg herausgehalten und die Europäer ( und Afrikaner, und Asiaten ) ihr Ding machen lassen ? Ganz klar, es gibt gute, notwendige und gerechte Kriege.
Blickt doch mal über das Altbierglas oder den Tellerrrand hinaus und akzeptiert, dass es nicht nur gute Menschen, Regierungen oder Länder gibt, denen man in politischen Verhandlungen ihre Fehler klarmachen kann.
Joschka Fischer und Schröder haben sich gegen den Irak Krieg gestellt, da dieser nicht legitimiert war. Der Krieg in Afghanistan ist da wohl eine andere Ausgangssituation. Die Welt ( UNO ) hat entschieden, der Unterdrückung von Frauen, der Korruption, dem gewerbsmässigen Anbau von Mohn, dem Rückzugsgebiet von Terroristen, der Unterdrückung und der Ermordung von "Ungläubigen" ein Ende zu setzen. Dass die Länder, die den grössten Blutzoll und die höchsten Kosten dafür tragen dies nicht aus reiner Solidarität mit den Nicht-Taliban getan haben ist zwar "politisch inkorrekt", aber durchaus nachvollziehbar und nannte sich früher Reparationszahlungen.
Ich halte es in jedem Fall eher für schlau als für verräterisch, wenn man für linke UND für konservative Werte einstehen kann, schwarz oder weiss ist out und hoffnungslos überaltet.
Und ganz nebenbei: Bekommt mal Kinder und macht Euch um deren Zukunft Sorgen....ja, auch wirtschaftlich.... dann vielleicht wird sich in dem einen oder anderen Bereich auch Euer Weltbild ein klein wenig verändern.
P.S.: Ich bin weder FAZ noch Welt Abonnent, aber der armseligste Kommentar kommt von Frank: Stell Dir vor es sind Wahlen und keiner geht hin....ganz super, der Klügere gibt nach und am Ende bestimmen die Dummen, wer auch immer das sein wird.
muh
Gast
Leute, Leute,
man kann es auch übertreiben. Entweder haben hier einige sich das interview durchgelesen als sie nich ganz bei sinne waren oder es einfach nicht verstanden.
Campino sagt keinesfalls, dass er konservativ ist, sondern sagt dass er sich nciht anpasst sondern bei der Musik bleibt, die er immer mochte. Insofern ist er eindeutig weniger angepasst als die meisten anderen hier.
Was für eine Partei Campino nun wählt ist mir doch scheiß egal. Er ist weder rechts noch verrät er das was er in seinen Songs schreibt.
Hier wird glecih wieder eine scheiße reininterpretiert. man muss doch nicht als Punk kommunist sein oder? Oder zumindest den Kapitalismus komplett ablehnen! gut, ich tu das aber deswegen hör ich doch weiter die Band die ansich das sagt was ich auch so sehe, dass singt was ich gerne höre.
so ein blödsinn!
Andreas
Gast
Also Campinos Aussagen stehen in einem kompletten Widerspruch zur gelebten Bandpolitik. Ich mag die Hosen schon seit einer Ewigkeit und hätte sie mir gerne noch einmal in Berlin angeschaut. Aber nachdem sie letztes mal mit der Waldbühne schon den Bock geschossen haben, überstieg es diesmal das erträgliche. Die O2 World ist einfach nicht akzeptabel und als politische Band, zumindest sollte das Label ja im Interview wiederbelebt werden, ist es nicht akzeptabel in dieser Halle zu spielen. So nicht, da lobe ich eher schon die Ärzte, obwohl ich von dieser Fede nie etwas gehalten habe, aber diese durfte ich letztes Jahr zu Weihnachten im SO36 sehen, was wirklich die Szene unterstützt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt...
Aufknüpfen will euch niemand, aber den Hausbesetzern von heute, solltet ihr auch nicht unter die Augen kommen, denn mit solch unbedachten Handlungen zerstört ihr mehr als nur einen Uferstreifen..
Karlo
Gast
Mit diesem TAZ-Interview sind für mich die "Toten Hosen" und insbesondere "Campino" in die künstlerische Bedeutungslosigkeit abgestiegen. Vermutlich macht sich hier Alterskonservatismus breit. Widerlich ! Wer sich so erbarmungslos dem Meinungsmainstream unterwirft, hat keine Unterstützung mehr verdient. Meine Hochachtung übrigens für Herrn Lafontaine, nur so anbei...
Markus
Gast
Es wurde hier ja schon viel zum Interview gesagt, aber besser kommentieren als Alex (am 14.11.2008 um 12:04 Uhr) kann man es wohl kaum.
Ach, und in Campinos Aufzählung fehlen noch die Rolling Stones...
sagt ein (ehemaliger) Hosen-Fan.
Gute Nacht!
onkelklaus
Gast
Hier hat irgendeiner geschrieben, die Ärzte würden nur noch über Geld singen und die Hosen nicht.
Ärzte: "Geh mal wieder auf die Straße, geh mal wieder demonstrieren ..."
Das Lied heisst "Deine Schuld" das Video hierzu kann man sich auf youtube anschauen und es lief bei MTV trotz hochpolitischem Inhalt rauf und runter.
Ansonsten ist die taz echt dabei, es sich mit mir zu verderben, wenn weiter solche Beweise für T.Rapps Theorien zu Punk geliefert werden, wie dieses Interview.
Nikky
Gast
“Wir sind eine Rockband, wo es noch kracht. Ich sehe uns in einer Tradition mit den Ramones, AC/DC oder vielleicht auch Status Quo. Vielleicht bedeutet das auch, konservativ zu sein in dem, was man macht.”
Allenfalls so langweilig wie Status Quo, demnächst wahrscheinlich dann Eintrittspreise wie AC/DC...danach dann so tot wie die Ramones (leider!)
Oh mann, da hat sich der gute Campino aber ganz schön vergaloppiert!Das die Toten Hosen aus der Hausbesetzerszene kommen, ist mir jetzt vollkommen neu!
Grundsätzlich finde ich den ganzen Artikel aber auch eher belanglos! Das ist doch Boulevard-Journalismus, wie er eher in solche Schmieren-Gazetten wie die Bild passt.Was ist los, liebe taz? Gibt es nichts Wichtigeres zu berichten?
...echt schade
Peter
Gast
Superstar "Campino" also ein Fan von Super-Staatsmann Jockel Fischer! Warum bin ich nicht die Spur überrascht? "Aber meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, daß es ohnehin sehr viele Pfeifen gibt, die es sehr weit bringen."
Dem bleibt nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen.
Tommy
Gast
"Einer für alle, alle für einen, wenn einer fort ist, wer wird denn gleich weinen.
Einmal trifft's jeden, ärger' dich nicht. So geht's im Leben, Du oder ich!"
Das sagt doch eigentlich schon aus, wes Geistes Kind Herr Campino und seine Mitstreiter sein müssen! Politisieren auf Stammtisch-Niveau und ´ne Prise Karneval dabei!"Solange die Wellenreiter lästern, weiß ich, dass es nichts Besseres gibt!" Das Lästern der "Wellenreiter" scheint nun mittlerweile verstummt! Campino und seine Leute haben sich "weiterentwickelt", jedoch scheinbar endgültig in die falsche Richtung, was jedoch vorhersehbar war! Bitte keine politischen Statements mehr, Herr Frege - das sind Dinge von denen ich garnichts wissen will!
Zum Glück kann sich der Konsument immer noch selber aussuchen, was er sich antut! "Die dich verarschen, die hast Du selbst gewählt,
darum lass sie Deine Stimme hör´n, weil jede Stimme zählt!"
Klaus A.
Gast
Die Toten Hosen oder Band der Besserverdiener! Auf jeden Fall argumentiert Campino hier auf Schnauzbartproll-Niveau! Um es mit Dieter Nuhr zu sagen: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fr.... halten"! Was zur Hölle soll das?!
Sascha
Gast
Da hat sich "Thomas Marczinkowski" aber viel Mühe gegeben - als habe er eine persönliche Rechnung mit O. Lafontaine offen! Ich weiß jetzt auch nicht, wie seriös diese angegebenen Quellen im einzelnen sein mögen und werde mir auch nicht die Mühe machen, diese alle nachzuprüfen! Auf Lafontaine und den Linken wurde ja nun auch schon genug eingeprügelt, verunglimpft etc., darauf muss man nun wirklich nicht mehr eingehen! Schlimm ist auch dieser Personenkult, der hierzulande betrieben wird, Campino ist genauso wenig Punkrock, wie O. Lafontaine alleine Die Linke ist!
Was diese politischen Äusserungen Campinos zu Rot/Grün anbelangt, so finde ich diese mehr als nur ungeschickt! Jeder hat ja nun das Recht, seine Meinung Kund zu tun, jedoch finde ich da so einiges sehr widersprüchlich! Im Grunde hat er die Texte der Band DTH ad absurdum geführt - wie kann man einerseits die "neue Mitte" und Neoliberalismus anprangern, und SPD bzw. Die Grünen lediglich als das "kleinere Übel" darstellen! Dies zeigt doch lediglich, dass Unglaubwürdigkeit nicht einzig und alleine das Steckenpferd mancher Politiker ist - wie heißt es doch so schön: "Friss oder stirb"!!
Weiters zu Frau Merkel: "Sie macht den Job besser, als ich gedacht hätte", oh Mann, ich so einen Quark echt nicht mehr ertragen! Was hat diese Frau denn bisher geleistet! Gut, den Überwachungsstaat hat sie bislang noch nicht eingeführt, ergo besser als erwartet!
Nunja, unter dem Deckmäntelchen Globalisierung, Wachstum, Wettbewerb lassen sich ja mittlerweile die unmenschlichsten Sachen durchdrücken! Wen wundert es da noch, dass eine alte Volkspartei wie die SPD auf einmal vollkommen von ihren Prinzipien abweicht! Warum sollte dies nicht auch für alternde, satte Rockstars gelten! Demnächst heißt es da vielleicht: DTH live auf einer Wahlkampfveranstaltung von Schwarz/Grün vor grenzdebilen Rentnern!
Wenn ich mir schon mainstreammässigen Rock anhören soll, dann doch mittlerweile eher noch Die Ärzte, denn diese zeigen auf, wie man es besser machen kann! Diese scheinen mir im Kopf doch noch wesentlich flexibler zu sein, da keine Anzeichen von langweiligem, belanglosen Neokonservatismus - keinen geistigen Schritt zurück! Allerdings wollte ich hier auch keine Werbung machen, dass haben beide Kapellen längst nicht mehr nötig!
Punkrock rulz
Sascha
Carl Claessner
Gast
Die Toten Hosen waren eh nur eine Nachgeburt von Punk Rock. Als sie anfingen, war Punk doch längst tot. Und gestorben ist Punk übrigens in just dem Moment, als die Bands politisch wurden und sich vor den linken Post-Hippie- oder den rechten Nazi-Skin-Karren spannen ließen.
Edelweisspirat
Gast
Ob der immer sagt was er denkt kann man auch in Frage stellen.
Ich glaube er führt und erzählt in Interviews so wie seine Laune und sein Bock ist.
Es hat aber alles eine Linie, wie er spricht auf Dauer.
Ich selber kann in seinen Aussagen immer noch mitgehen, vor allen sind sie frei von Vorbehalten und Vorurteilen. Das können nicht viele.
frank
Gast
.... nicht das Interview, die Kommentare hierzu bestätigen mich in meiner Entscheidung: Niemals wieder eine deutsche Zeitung abbonieren und dem Grundsatz treu bleiben: Stell' dir vor es sind Wahlen, und keiner geht hin.....
It's only rock'n'roll..... bis zum bitteren Ende.
Thomas
Gast
Brechmittel Lafontaine?
Ich bin entsetzt über die Aussage von Campino zu Lafontaine in der TAZ. Wenn die Kriegstreiber und Agenda 2010 Befürworter Lafontaine als Brechmittel bezeichnen habe ich Verständnis, aber ausgerechnet Campino? Die Krönung ist, dann noch den Fischer der den Kriegseinsatz in Afghanistan verteidigt als integeren Politiker zu bezeichnen. Weiter so von Krieg zu Krieg.....
Als Fan von DTH seit 30 Jahren fällt mir nichts mehr ein.
Mit verärgerten Grüßen
Thomas
Thomas Marczinkowski
Gast
Brechmittel ist doch angesichts dieser Äußerungen (Dank für diese Zusammenstellung an K.B.) noch recht zurückhaltend formuliert:
Lafontaine, Chemnitz 14. Juni 2005 :
"Der Staat ist verpflichtet zu verhindern, dass Familienväter und Frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter ihnen zu Billiglöhnen die Arbeitsplätze wegnehmen."
Er hat am 4. August 2004 in der BILD-Zeitung die Vorschläge Otto Schilys zur Einrichtung von Internierungslagern für Flüchtlinge in Nordafrika zugejubelt. Diese Lager sollen verhindern, dass Flüchtlinge nach Europa kommen. (Sozialismus info, 08.07.2005)
Wir müssen die Differenzen klären. Vertuschen dürfen wir sie nicht.
Genau darum bemühe ich mich. Übrigens nicht nur als Petra Pau oder als PDS-MdB im Innenausschuss des Bundestages, sondern auch als Sprecherin der PDS-BAG „Bürgerrechte und Demokratie“. Die lehnt Folter ab, sie lehnt Internierungslager für Asylsuchende in Afrika ab und sie lehnt Begriffe wie „Fremdarbeiter“ ab.
Oskar Lafontaine vertritt andere Positionen.( Petra Pau , PDS, 6. Juli 2005)
Lafontaine: "Politik für Alle":
„Im Präsidentschaftswahlkampf 2004 sprachen Bush und Kerry ihre Wähler auch schon auf Spanisch an. Da fragt man sich, wann Spitzenpolitiker in Europa bei Wahlkämpfen die Zuwanderer in ihrer Heimatsprache umwerben."
Auf dem WASG-Parteitag in Kassel wiederholte er „als deutscher Vater“ seine Forderung, polizeiliche Ermittlungen notfalls auch per Folter zu vollenden. (Petra Pau, PDS; 5.5.06
Schreiben des Berliner Flüchtlingsrates:
Liebe KollegInnen,
anbei einige Dokumente zur aktuellen Debatte um Lafontaine, die WASG und die PDS. Lafontaine trat 1989 als erster in der SPD für die Abschaffung des Asylgrundrechts ein. Seine Hetze gegen "Fremdarbeiter" wiederholte er sinngemäß letzte Woche in der TAZ. Schilys Initiative für Asyllager in Nordafrika befürwortet er. Das Folterverbot ist für ihn keine absolute Größe...
Lafontaine im März 2002 Bild-Zeitung: »Drei Viertel von ihnen (=Aussiedler) sind ohne deutsche Wurzeln und Sprachkenntnisse. Sie beziehen Leistungen aus den Sozialkassen. Junge Aussiedler bilden Banden und werden straffällig.«
»Eine angebotene Arbeit muss angenommen werden. Sonst wird die Sozialhilfe gekürzt« (Lafontaine in der Bildzeitung, Juli 1998)
Sein aktuelles Buch Politik für alle, eine Art Manifest für die neue Linksbewegung, ist ein regelrechter Bauchladen der multiplen Ressentiments. Da geht es zum einen gegen die bösen Reichen, die unfähigen Manager und die korrupten politischen Eliten, die mit ihren »Schandgesetzen« den kleinen Mann knebeln.
Wer das für links hält, lese weiter, wie Lafontaine von der »forcierten Einwanderung« spricht, die »in Deutschland einzig von den oberen Zehntausend gefordert« werde. Er will die Staatsangehörigkeit all jenen entziehen, die nicht »die deutsche Sprache sprechen, nach ihrer Leistungsfähigkeit Steuern zahlen und den Sozialstaat finanzieren«. Reiche Steuertrickser und türkische Sozialfälle ausbürgern – so sendet Lafontaine Botschaften nach ganz weit links und ganz weit rechts zugleich. Er spricht vom »deutschen Volk« als einer »Schicksalsgemeinschaft« und sorgt sich, »welche kulturelle Identität Europa am Ende dieses Jahrhunderts haben« soll. »Das Einwanderungsland USA«, menetekelt er, »wird bereits in fünfzig Jahren keine weiße Mehrheit mehr haben.« Die »weiße Mehrheit« in Europa sieht er offenbar durch den EU-Beitritt der Türkei gefährdet, der per Referendum verhindert werden müsse. Er warnt, dass »Bush und Kerry ihre Wähler schon auf Spanisch« ansprechen, und fragt, »wann Spitzenpolitiker in Europa bei Wahlkämpfen die Zuwanderer in ihrer Heimatsprache umwerben«. (Die Zeit)
SZ: Sie haben viel früher für die Abschaffung des Asylrechts plädiert als Schröder. Und in der Sozial- und Wirtschaftspolitik haben Sie längere Maschinenlaufzeiten gefordert und Arbeitszeitverkürzungen ohne vollen Lohnausgleich. Sie sind dafür von der Wirtschaft gelobt worden wie Schröder für die Agenda 2010. War das der falsche Lafontaine?
Lafontaine: Ich habe für eine Änderung des Asylrechts und für eine Begrenzung der Zuwanderung plädiert, weil ich die Arbeits- und Lebenswelt der Arbeitnehmer berücksichtige. Ein linker Politikentwurf muss sich auf die Grundwerte Freiheit und Solidarität beziehen. Für die Arbeitswelt heißt das: Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich kann eine Möglichkeit sein, Menschen die keine Arbeit haben, zu einem Arbeitsplatz zu verhelfen. Dies vertrete ich heute noch. (Süddeutsche Zeitung 16.06.2005)
Als SPD-Vordenker und saarländischer Ministerpräsident hat Lafontaine die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe inklusive Zwangsarbeit, die Schaffung eines Niedriglohnsektors, Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich und »Flexibilisierungen« von Tarifverträgen bereits gefordert, als in der Partei noch niemand an die »Agenda 2010« oder »Hartz IV« dachte. Der »sozialverträgliche« Abbau Tausender Arbeitsplätze in der saarländischen Stahlindustrie geht ebenso auf seine Kappe wie das restriktivste Landespressegesetz der ganzen Republik. Deutsche Beteiligung an Militäreinsätzen fanden ebenso seine Billigung wie Otto Schilys Vorschlag, Sammellager für Asylbewerber in Afrika einzurichten.( junge Welt vom 25.05.2005 (unabhängige marxist., anti-neoliberale Tageszeitung):
Lafontaine: "Im Notfall für Folter"
Früherer SPD-Chef unterstützt Chefermittler im Mordfall Jakob von Metzler
Der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine hält das Androhen von Folter in bestimmten Fällen für gerechtfertigt: ...
"Ich würde es als Katastrophe für den Rechtsstaat ansehen, wenn dieser Beamte bestraft würde, denn nach meiner Auffassung hat er nach elementarsten sittlichen Geboten unseres Rechtsstaats gehandelt." Man könne nicht "ein unschuldiges Kind qualvoll krepieren lassen, nur weil man sich auf formale Verfassungsartikel beruft". Zwar sei Folter gesetzlich verboten, jedoch gebe es "immer Situationen im Leben, wo der Verweis auf Gesetze oder das Beharren auf Prinzipien nicht weiterhilft." (Welt online 18. Mai 2004)
Hartz-IV ein Grundsatzproblem ?
"Wenn diese Politik zu Wachstum führt, bin ich der Erste, der das anerkennt."
sarah
Gast
Traurig das so etwas auf dem Titelbild der taz landet.Der langweilige 08/15 Schweinepunkrock der Hosen ist das musikalische Äquivalent zur 'Neuen Mitte':mainstreamig,langweilig,reaktionär.
Die Begeisterung für Nato-Bomber und Albright-Kumpel Joseph Fischer lässt starke Zweifel an der Urteilskraft des Herrn Campino aufkommen.
Wer den Widerstand gegen den G8-Gipfel als Symbol der herrschenden Weltordnung unterstützt,sollte konsequenterweise nicht die Befürworter von Privatisierungs-und Ressourcenkriegen bejubeln.
Also liebe taz, bitte verschone uns zukünftig mit unreflektierten Äußerungen von zweitklassigen Musikern, die die Welt nicht braucht.
Die Welt ist trivial genug und Campino klar ein Fall für die NDR-Talkshow.
Katev
Gast
Musikalisch haben die Toten Hosen ihrem Namen immer Ehre gemacht - einfallslos geradeaus gerockt und enorm banale Texte. Ich bin zwar auch kein Fan von den Ärzten, aber die hatten den Höschen immer was voraus, allein schon von der Intelligenz her.
Wenig intelligent ist auch der Kommentar zu Lafontaine, schöner rechter Stammtisch. Der Mann kommt halt nicht sympathisch rüber, sowas wähl ich nicht... Aber der Fischer, der hat Deutschland nach außen hin so toll repräsentiert... Auf jeden Fall: Punkf für die Bild-Zeitung
Jogi
Gast
Wohltuende Frau Merkel, der olivgrüne Ex-Kriegsaußenminister Fischer ein echt dufter Typ und Oskar Lafontaine ein Brechmittel. Jau, alles klar, Mann! Wer jemals bezweifelt haben sollte, wie Recht Wiglaf Droste mit seinem Urteil über diesen kleingeistigen Düsseldorfer Möchtergern-Punk und Pseudorevoluzzer Campino hat, wird durch dieses Interview endlich eines Besseren belehrt.
AUERHA
Gast
Fast schon wieder lustig: Nach einer Flut von Protestmails an Punkbasher T. Rapp schiebt die TAZ dieses Interview hinterher, quasi als Beweis seiner kruden Thesen??
Okay, manchmal ist Punk wohl doch bescheuert....
Torsten Kandziora
Gast
Hat er das wirklich gesagt? Nein- oder doch? Das mit dem Brechmittel und dem Oskar. Also wenn er das wirklich gebracht hat- und der Campino ist ja nicht so doof- dann kann ich das nur als Absatzfördende Maßnahme ansehen und das sagt ja dann einiges über das HEUTIGE Zielpublikum dieser Combo aus. Und dann weiß ich zumindest jetzt was an Musik gar nicht mehr geht- heutzutage halt.
Rainer Döring
Gast
Die taz bringt einen Gedankenfurz eines Menschen, der sich Campino nennt und zu einer Gruppe namens "Tote Hosen" gehört auf der Titelseite! Ist das nur Realsatire oder seid ihr Dümmlichweltmeister?
Joschi
Gast
Wohltuende Frau Merkel, der olivgrüne Kriegsaußenminister Joschka Fischer ein astreiner Kerl, dafür Lafontaine ein Brechmittel etc. Jau, alles klar, Mann! Wer bisher nicht glauben wollte, wie recht Wiglaf Droste mit seinen Schmähungen über diesen peinlichen Düsseldorfer Möchtegern-Punker und Pseudorevoluzzer hatte, der erfährt's in diesem Interview endlich Schwarz auf Weiß. Was ist er doch für eine Dumpfbacke, dieser Campino!
triplehead
Gast
das hier WIRE und HOSEN im Kontext stehen,
ist omlette ohne ei. WIRE haben sich einen
scheiß aus punkrock gemacht, die HOSEN haben
punkrock schlecht verstanden, sonst wäre ihnen
außer überflüssigen coverversionen vielleicht
der blick übers altbierglas (0,3l)gelungen.
Wolfgang Hörner
Gast
Dieses Interview und die Schlagzeilen auf dem Titelblatt dienen natürlich als Einstimmung auf den B90Die Grünen -Parteitag.
Deshalb die Schlagzeile "Lafontaine ist ein Brechmittel", Merkel und Fischer sind sympathisch und Campino ist konservativ.
"Schwarz-grün" läßt grüßen.
Sonst hätte man ja nicht Sätze aus dem Zusammenhang reißen müssen.
Andreas
Gast
Wieso dieses Interview in der gedruckten taz auf Seite eins steht, erklärt die dort gewählte Schlagzeile "Lafontaine ist ein Brechmittel". Oft versuchen die taz-Verantwortlichen auf Biegen und Brechen Aufmerksamkeit durch Provokationen gegen linke Politik(erInnen) zu erreichen. Dass die Rechnung aufgeht, kann zum Glück angesichts sinkender Abonnentenzahlen bezweifelt werden.
joerg
Gast
Die Toten Hosen war immer eine Düsseldorfer "Fun-Punk-Band", die keine besonders originelle Ideen hatte - ob in Musik oder Politik. Es ist nur konsequent, dass ihr "Humor" sie automatisch in den Mainstream treibt. Die Toten Hosen zählen heute zusammen mit Ben Becker zu den "Punks" der Bild-Zeitung und sind damit die legitime Nachfolge von Harald Juhncke angetreten (wie es im Katalog "Punk - Stil - Revolte, Kunsthalle Wien Aim Sept. 2008 heißt; eine spannende, sehr erhellende Ausstellung, die bedauerlicherweise von der Kulturredaktion der taz nicht wahrgenommen wurde)
stefan
Gast
Der Herr Campino sollte sich mal die neue Wire-Platte anhören. Die sind nicht so langweilig und bieder geworden wie die Hosen. Und dass Millionäre eher die Nähe zur CDU suchen, sollte niemanden wundern. Campino? sold out!
kyle
Gast
Ja, der Campino. Älter geworden, wie wir alle. Und das werden auch diese selbstgerechten schlaumeiernden Kommentatoren irgendwann am eigenen Leib und an der eigenen Einstellung spüren. Genauso wie Herr Frege es jetzt sieht, wenn er sich mit dem jungen Mann vergleicht, der einmal Angie interviewt hat. Nur wer sich verändert bleibt sich treu.
Carsten Otto
Gast
Hallo zusammen,
was erwartet Ihr denn von Campi? Daß er immer noch die Parolen und Phrasen drescht, was er früher schon nicht gemacht hat?
Ihr müsst einfach merken, daß Campi und die Hosen an sich sich nie in einen Rahmen haben reinpressen lassen, immer sie selber waren. Ob es den Leuten gepasst hat, oder (wie Euch Kommentarschreibern, außer Tim Peters)nicht.
Mir scheint, als habt Ihr das nie verstanden!
Und der Vergleich zu den Ärzten? Ich erinnere an das Open Flair dieses Jahr in Eschwege, als alle, die Nietenarmbänder hatten, diese am Eingang abgeben mußten (siehe www.openflair.de da sind auch Bilder der Sammelstellen).
Schönen Gruß und auf Wiedersehen!
Alex
Gast
Der große Rebell von gestern
sagt nun für immer "JA!"
zum bürgerlichen Leben
und den Dingen, gegen die er war.
Er hat die Fronten gewechselt,
alle finden ihn wunderbar,
obwohl sich sein Charakter
keineswegs geändert hat.
Hey, bye bye Alex!
Nur noch ein Clown,
traurig anzuschaun.
Ursache und Wirkung,
Unterdrückung und Aggression,
es ist immer dasselbe Übel
und keiner bleibt davon verschont.
Sie alle gehörn zur Maschinerie,
als ein Rädchen im System.
Ohne sie würde sich das Uhrwerk
nicht mehr lange drehn.
Hey, bye bye Alex!
Nur noch ein Clown,
traurig anzuschaun.
(Die Toten Hosen - 1988)
BECK
Gast
An diesem öden Interview sieht man eigentlich nur, dass die taz gar nicht so anders ist, wie sie immer von sich behauptet. (Gab's wenigstens Geld für diesen "sponsored content"?)
Tim Peters
Gast
@Kater Karlo
Die Toten Hosen machen ja wohl eher Punk als die Ärzte.. die Ärzte singen nur noch über Geld, bei den Hosen gibt es durchaus noch politische Texte
rex willers
Gast
ach je, campino! der denkt wirklich immer noch, seine band hätte was mit punk-rock zu tun! dabei sind sie schon seit so vielen jahren mainstream und haben bestimmt die gleichen hörer wie die unsäglichen onkelz! und dann der hinweis auf seine hausbesetzervergangenheit- einfach nur peinlich!
M. Stocker
Gast
Der Herr Campino sagt es ja selbst: es ist heute nicht mehr so wichtig, was Musiker sagen. In seinem Fall eher ein Glück. Trotzdem wundert es mich, mit welcher Zielsicherheit aus dem langen Interview eine Neocon-Orgasmus-Titelzeile auf die Seite Eins geöllert wird. Das ganze hat den höchsten ÜQ (Pfitzingerscher Überflüssigkeitskoeffizient).
Isolde
Gast
In unserem Land sollte man der Meinung sein, dass jeder seine eigene Meinung vertreten kann. Und so soll es auch sein.
Natürlich ist es immer brisant, wenn ein Idol sich für eine Partei oder einen Politiker ausspricht. Das wird immer den bitteren Beigeschmack von Propaganda haben, ob gewollt oder nicht. Man fragt sich immer: wieviel Geld hat er dafür bekommen?
Das bedeutet nicht, dass es so gewesen ist, doch ein fader Geschmack bleibt einfach auf der Zunge.
Zumindest hört man an der Worten heraus, dass Campino nicht sehr viel von Politik versteht oder zumindest so tut, als ob das alles für ihn nur oberflächliche Dinge sind. Und so sind eben auch seine Antworten. Sehr oberflächlich. Daher würde ich diesem auch keinen großen Wert beimessen. Mich wundert es nur, dass die Taz ein doch eher sinnfreies Interview hier wiedergibt. Es hat niemand etwas davon außer dass wir jetzt glauben zu wissen: Aha. Campino mag Fischer und Merkel.
Gut, dass wir darüber aufgeklärt sind. Jetzt fühlen wir uns doch gleich viel besser... oder?
vic
Gast
Wer Merkel wohltuend und Lafontaine als Brechmittel empfindet, der ist wohl wirklich senil.
Geh Denken Campino.
Pjotr
Gast
Was ist an Merkel denn wohltuend? Und OL als Brechmittel zu bezeichnen, lässt darauf schließen, dass der Mann sich nicht mit ihm beschäftigt hat. Der Gipfel ist die Bewertung von J. Fischer, der Deutschland mit erfundenen Gründen, also Lügen, ohne UN-Mandat aktiv in den Krieg gegen Jugoslawien geführt hat und von unvermeidbaren Kollateralschäden schwafelte.
anke
Gast
Da haben sie wohl mehr gemeinsam, als man meinen sollte. Angela Merkel und Andreas Frege, meine ich. Nein, nicht den Hang zum Konservativen. Eher die Erfahrung, dass Jugend allein noch nicht abendfüllend oder völkerverbindend wirkt.
Übrigens: Als Enkel eines Bundesverwaltungsgerichtspräsidenten und Sohn einer Engländerin ist Campino wohl ein schönes Beispiel dafür, dass ein großbürgerlicher "Hintergrund" der sozialen Kompetenz nicht zwangsläufig schaden muss. Genau so wenig übrigens, wie eine zweisprachige Kindheit.
Kater Karlo
Gast
"In der Tradition von Status Quo", großartig Herr Campino. Mehr war ihre Kapelle auch nie, schon gar nicht Punkrock. Seltsam, die Ärtzte sind trotz ähnlicher Bekanntheit irgendwie einen anderen Weg gegangen, die finde ich heute noch spannend.
Kevin
Gast
die hosen spielen auf ihrer nächsten tour in der o2 halle. das sagt doch alles aus. eine halle die für gentrification, mainstreamkultur und die unterstützung rechter strukturen steht wird hier als konzertplattform genutzt. aber wasn glück das die hosen ja aus der hausbesetzerszene kommen... abscheulich sowas.