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Total verärgert

Die Berichte von Julia Kossmann über die Blockadeaktion haben mich total verärgert. Von journalistischer Berichterstattung erwarte ich mehr als eine nur polemisierende Darstellung der Ereignisse. Vor allem vermisse ich aber eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Debatte über die fragliche Aufführung des Films. Statt dessen benutzt Julia Kossmann den Bericht, um ihrer persönlichen Wut über das Vorgehen der AktivistInnen Raum zu geben. Darüber hinaus ist sie jedoch nicht in der Lage, die Empörung über die Aufführung des Films und die politischen Inhalte des Widerstandes in den Blick zu nehmen. Sie beharrt steif auf ihrem Recht, sich selbst eine Meinung über den Film zu bilden. Worüber will sich Julia Kossmann eine Meinung bilden? Über die menschenverachtenden Lügen und Drohungen der Neonazis?

Gegen den Film läuft bereits eine Anzeige vom Zentralrat der Juden in Deutschland. Mit dem Neofaschismus kann man/frau sich auseinandersetzen, ohne dabei in Sensationslust und Stumpfheit gegenüber der Verletzung der Menschenwürde zu verfallen.

Andrea Manzewski

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