Torben Becker sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt:
Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen*. Weltweit werden Aktionen organisiert, um strukturelle Diskriminierungen, Benachteiligungen und Angriffe auf Frauen* sichtbar zu machen und zu bekämpfen. Oftmals geht es darum, abseits Cis-männlicher Dominanzen Schutzräume für alle denkbaren Geschlechtsidentitäten zu schaffen. Cis-Männer, wie ich eventuell selbst einer bin, sind dadurch von dem emanzipatorischen Kampf um Gleichberechtigung weder ausgeschlossen noch entbunden. Der Gewinn solcher neuen Räume ist die Möglichkeit auf Selbstermächtigungen abseits heteronormativer Verhältnisse. Unterstützenswert und wichtig für die gesamte Gesellschaft.
In der Veranstaltungsreihe „Revolt She Said“ werden noch bis zum 6. Dezember in unterschiedlichen Formaten feministische und dekoloniale Perspektiven auf Protestbewegungen im Deutschland der 60er Jahre bearbeitet. Neben Kurzfilmen findet im District Berlin ein Gespräch mit Karina Griffith und Madeleine Bernstorff über Emotionen im politischen Kampf statt (22. 11., Bessemerstr. 2–14, 19 Uhr).
Am Samstag wird auf die Erfahrungen der argentinischen Frauenbewegung zurückgegriffen, um zu schauen, wie sich Aktivismus und feministische Ökonomie zusammenbringen und denken lassen. In der feministischen Ökonomie wird Wissen zum Werkzeug, um den Status quo herauszufordern. Welche Bedeutung hat dieses Wissen für die Straße? Darauf werden in der Vierten Welt Antworten gesucht (24. 11., Adalberstraße 4, 19 Uhr).
Um sich mit dem FLTI*-Protest am Hermannplatz (siehe unten) zu solidarisieren, sind alle Menschen inklusive der Cis-Männer dazu aufgerufen, eigene Aktionen und Kundgebungen zu starten. Und weil Solidarisierung oft die Kritik bestehender Verhältnisse bedeutet, findet am Sonntag ein Workshop zur Reflexion darüber statt, was Männlichkeit überhaupt bedeutet. Welche Bräuche schwelen unter der allzu verkrusteten Oberfläche von Männlichkeit? Das Unabhängige Jugendzentrum Pankow (JUP), in dessen Räumen der Workshop stattfinden wird, bittet um eine Anmeldung unter pankowyouraction@posteo.de (25. 11., Florastraße 84, 12 Uhr).
Die Beratungsstelle für gewaltbetroffene Frauen und deren Angehörige des Vereins offensiv ’91 zeigt am Dienstag in der Villa Offensiv den Dokumentarfilm „Unter aller Augen“. Darin werden Mechanismen und Strukturen, die sich unabhängig von Wohlstand, Lebensweise und Gesellschaft gewalttätig gegen Frauen* und Mädchen richten, untersucht (27. 11., Hasselwerderstraße 38–40, 1. Etage, 18 Uhr).
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